MSI Bravo 17 im Test

Doppelte AMD-Power überraschend gut - Technische Daten

Herzstück des MSI Bravo 17 ist ein AMD-Doppelherz aus Ryzen 7 4800H und Radeon RX 5500M. Mit den ersten Renoir-Ablegern hat AMD bereits eindrucksvoll bewiesen, dass man es auch auf dem mobilen Sektor endlich wieder mit der Konkurrenz aufnehmen kann und hat die Messlatte sogar noch ein ordentliches Stück nach oben gesetzt. Dank der vielen Kerne liegt die Multicore-Performance deutlich über der Konkurrenz, trotzdem zeigen sich die Modelle noch immer sehr effizient, was unter anderem an der fortschrittlichen 7-nm-Fertigung liegt. 

Im Falle des AMD Ryzen 7 4800H gibt es acht Kerne, die dank SMT-Support 16 Threads verarbeiten können. Dabei machen sie sich mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,9 bis 4,2 GHz ans Werk und können auf einen 8 MB großen L3-Cache zurückgreifen. Natürlich setzt man auf die aktuelle Zen-2-Architektur. Je nach Einstellung der Boardpartner klassifiziert AMD die Ryzen-APU in der 35- bis 45-W-Klasse ein, womit sie auf dem Niveau der Comet-Lake-H-Prozessoren von Intel liegt. 

Die Renoir-APU beinhaltet zudem eine integrierte Vega-Grafikeinheit, mit der sich ältere und weniger anspruchsvolle Spieletitel schon hätten spielen lassen. Das MSI Bravo 17 möchte jedoch ein vollwertiges Gaming-Notebook sein, womit ein dedizierter und vor allem deutlich leistungsstärkerer Grafikchip zum Einsatz kommt. MSI hat sich hier mit der Radeon RX 5500M für eine AMD-Lösung entschieden. 

Sie wird ebenfalls in fortschrittlichen 7 nm gefertigt und entspringt der aktuellen Navi-Generation. Konkret setzt man auf die 6,4 Milliarden Transistoren starke Navi-14-GPU, die es in dieser Ausbaustufe im Desktop-Segment nicht gibt. Ihr stehen insgesamt 1.408 Shadereinheiten, 88 Textureinheiten und 16 Rasterendstufen sowie ein 4 GB großer GDDR6-Videospeicher samt 128-Bit-Interface zur Verfügung. Damit greift man zwar nicht die RTX-Grafikkarten von NVIDIA an, positioniert sich jedoch im unteren Mittelklasse-Segment und dürfte in etwa auf dem Niveau einer NVIDIA GeForce GTX 1650 bis GeForce GTX 1660 Ti liegen. 

Zur weiteren Grundausstattung zählen eine Kombination aus schneller SSD und kapazitätsstarker HDD. MSI hat sich hier für eine 256 GB große NVMe-SSD inklusive einer 1-TB-HDD im 2,5-Zoll-Format entschieden. Dazu gibt es zwei 8-GB-RAM-Module mit 3.200 MHz, womit eine der eingangs kritisierten Sparmaßen nicht auf das MSI Bravo 17 zutrifft.

Das Display misst 17,3 Zoll in seiner Diagonalen, löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und zeigt sich mit 120 Hz sehr reaktionsfreudig. Sogar AMDs FreeSync wird unterstützt. Eine Chiclet-Tastatur mit roter Hintergrundbeleuchtung fehlt ebenso wenig wie moderne Anschlüsse inklusive USB Typ-C und WiFi 6 oder Gigabit-Ethernet. 

All das verbaut man in einem schwarzen Barebone aus Aluminium und Kunststoff. Für unterwegs ist ein 51-Wh-Akku integriert. Preislich bezahlt man für unsere Testkonfiguration derzeit etwa 1.250 Euro.