TEST

MSI Bravo 17 im Test

Doppelte AMD-Power überraschend gut - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Beim Design zeigt sich das MSI Bravo sehr zurückhaltend und folgt somit dem aktuell anhaltenden Trend im Gaming-Markt. Der 17-Zöller ist komplett in mattem schwarz gehüllt, wobei der Bildschirmdeckel und das Topcase leicht gebürstet sind. Obendrein ziert ein Drachenlogo den Deckel. Für etwas farbliche Abwechslung sorgt neben den zahlreichen Aufklebern auf dem Tastaturbett die Tastatur selbst, denn sie ist mit einer roten LED-Hintergrundbeleuchtung versehen. Die Unterseite ist aus Kunststoff gefertigt, eine Wartungsklappe, über die man einfachen Zugriff auf den Speicher gehabt hätte, gibt es nicht. Für ein Upgrade des Arbeits- und Massenspeichers muss die gesamte Unterseite abgenommen werden. 

Was die Stabilität und Verarbeitungsqualität anbelangt, so fallen diese für ein AMD-Notebook überraschend gut aus. Das MSI Bravo 17 gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach, scharfe Kanten gibt es ebenso wenig wie unsauber herausgearbeitete Spaltmaße. Das Displayscharnier ist relativ verwindungssteif und wackelt selbst bei stärkeren Erschütterungen in Bahn oder Flugzeug nicht störend nach. Ein Öffnen mit nur einer Hand ist jedoch trotzdem problemlos möglich.

Mit einem Gesamtgewicht von nur 2,2 kg zeigt sich das MSI Bravo 17 erstaunlich leicht und zählt sogar mitunter zu den leichtesten Geräten der 17-Zoll-Klasse, die wir jemals bei uns in der Redaktion auf dem Prüfstand hatten. Die Abmessungen belaufen sich auf 403,5 x 280 x 24,9 mm und zeigen sich damit ebenfalls vergleichsweiße kompakt, wenngleich andere Geräte in Sachen Bauhöhe noch etwas besser abschneiden. Für ein AMD-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse ist das aber ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung. 

Anschlüsse

Die Anschlussvielfalt des MSI Bravo 17 kann sich ebenfalls sehen lassen: Auf der linken Seite bietet der Gaming-Bolide neben dem Anschluss für das externe 180-W-Netzteil einen HDMI-Ausgang und zwei USB-3.1-Schnittstellen nach Typ-A an. Die moderne Typ-C-Buchse ist auf der gegenüberliegenden Seite positioniert, unterstützt wie viele AMD-basierte Notebooks jedoch nicht das schnelle und flexible Thunderbolt-3-Protokoll. 

Dafür sind eine vollwertige Gigabit-LAN-Schnittstelle und zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets mit von der Partie. Eine dritte Typ-A-Buchse sowie ein Kensington-Look runden das Gesamtpaket weiter ab. Drahtlos kommuniziert der 17-Zöller per WiFi 6 und Bluetooth 5.0. 

Die Platzierung geht in Ordnung. Die Anschlüsse sind an den Seitenteilen stets mittig nach den Luftschlitzen angebracht, wobei besonders klobige Ports wie Gigabit-LAN oder HDMI jeweils an die hinterste Stelle gerückt sind.

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur setzt MSI nicht nur auf herkömmliche Chiclet-Tasten, sondern verzichtet obendrein auf eine RGB-Hintergrundbeleuchtung. Die Tasten des MSI Bravo 17 leuchten ausschließlich in Rot auf, was den Gaming-Ansatz insgesamt jedoch unterstreicht. Die Tasten selbst sind zwar einen Ticken zu leichtgängig, ihr Druckpunkt und Feedback sind jedoch sehr knackig, womit sich auch längere Texte oder ausgiebigere Spielesessions problemlos absolvieren lassen. 

In der Regel sind die Tasten 15 x 15 mm groß und im Abstand von 3 mm angebracht, sogar ein separater Nummernblock hat Platz. Schade nur, dass MSI abermals nicht auf ein Standard-Layout setzt. Die linke Windows-Taste fehlt komplett, die Return-Taste ist deutlich kleiner als sonst. Immerhin: Mittels Software kann die FN-Taste zur Windows-Taste umfunktioniert werden. 

Insgesamt ist die Tastatur ein ganzes Stück nach unten gerutscht, um so die Kühlleistung für Prozessor und Grafikkarte zu verbessern. Für die Ergonomie und vor allem für große Hände ist dieser Umstand jedoch nicht ganz so toll: Die Handballenauflage wird dadurch deutlich kürzer. Acer hatte diese Idee bei seinem Predator Triton 700 sogar noch konsequenter umgesetzt.

Der Mausersatz leistet ebenfalls passable Dienste, ist jedoch wenig spektakulär. Seine Gleiteigenschaften gehen in Ordnung, genau wie Präzision und Reaktionsgeschwindigkeit, die zu den Ecken und Rändern hin nicht abnimmt. MSI setzt auf ein Clickpad und verzichtet damit auf dedizierte Tasten für den linken und rechten Mausklick. Das Touchpad misst mit 106 x 67 mm die übliche Größe.