TEST

Das MSI GS66 10SE-045 Stealth im Test

Dank überarbeitetem Gehäuse viel besser - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display misst beim GS66 Stealth stets 15,6 Zoll in seiner Diagonalen und löst mit gamerfreundlichen 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. Typisch für ein Gaming-Notebooks sind die Farbwerte, denn die fallen mit durchschnittlich 8.250 K sehr kühl aus, unser Testmuster weist einen starken Blaustich auf. Etwas Nachhelfen kann man per Software. Die Helligkeitswerte könnten mit 311 cd/m² in der Spitze vor allem für den Außeneinsatz oder sehr helle Umgebungen höher ausfallen, gehen jedoch noch in Ordnung. Das IPS-Panel verfügt über ein hohes Kontrast-Verhältnis von 1.155:1. 

Das eigentliche Highlight ist vor allem die hohe Bildwiederholrate, denn schon im Einstiegsmodell bietet das MSI GS66 Stealth sehr schnelle 240 Hz bei einer Reaktionszeit von 3 ms und setzt sich damit von der Konkurrenz deutlich ab. Gegen Aufpreis verbaut MSI sogar ein Panel mit noch schnelleren 300 Hz. Zu beachten ist jedoch, dass die Grafikkarte entsprechende Bilder liefern sollte, was meist nur bei älteren und weniger anspruchsvollen Titeln wie beispielsweise CS:GO der Fall ist.

Die Software-Ausstattung

Als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen dient dem MSI GS66 Stealth 10SE-045 das MSI Dragon Center. Über dieses Tool kann nicht nur die Auslastung des Intel Core i7-10750H und der NVIDIA GeForce RTX 2060 komfortabel ausgelesen werden, sondern auch die der SSD und des Arbeitsspeichers. Sogar Temperatur-Werte und die Lüftergeschwindigkeiten sowie die Übertragungsgeschwindigkeit im Netzwerk können eingesehen werden. Weiterhin lässt sich ein Android-Smartphone mit der Software koppeln, womit die Einstellungen bequem vom Smartphone aus und ohne eines Programmwechsels am Notebook durchgeführt werden können. 

Einzelne Programme und Spiele können über das Tool ebenso gestartet, wie Einfluss auf den Leistungsmodus oder gar die Farbtemperaturen des Displays genommen werden. Die Windows-Taste lässt sich deaktivieren, die Webcam abschalten. Sogar der GPU-Wechsel kann konfiguriert werden. Das MSI Dragon Center ist in den letzten Jahren in Sachen Funktionalität deutlich angewachsen und zählt mit zu den besten Tools am Markt. 

Ansonsten hat sich MSI wieder einmal mehr für eine sehr saubere Windows-Installation entschieden und auf unnötige Demo-Versionen oder gar die Verwendung von Bloatware verzichtet. Das machen längst nicht alle Hersteller. 

Temperaturen

Was die Temperatur-Werte anbelangt, so gibt es beim MSI GS66 Stealth 10SE-045 keinerlei Schwächen. Zwar erreicht der Intel Core i7-10750H während unserer Tests sehr warme 91 °C, zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es jedoch nicht. Selbst unter absoluter Volllast arbeitet die Comet-Lake-H-CPU mit mindestens 2,9 GHz und übertrumpft damit den von Intel spezifizierten Grundtakt. Gleiches gilt für die Grafikkarte, wenngleich die NVIDIA GeForce RTX 2060 mit 78 °C deutlich kühler bleibt. Auch ihre Taktraten liegen mit 1.545 MHz deutlich über dem Basis-Takt von 960 MHz. Unser Testgerät kann seine maximale Leistung also in allen Lebenslagen vollständig abrufen. 

Die teilweise hohen Temperaturen im Inneren machen sich nur bedingt an der Oberfläche bemerkbar, was auch an der Materialwahl des Gehäuses liegt, denn das verwendete Aluminium trägt mit zur Kühlung bei. In der Spitze haben wir Höchstwerte von 49,3 °C gemessen. Dieser Wert liegt wie so häufig an der Unterseite im Bereich des zweiten Quadranten und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. 

MSI setzt im Übrigen auf sieben dicke Kupfer-Heatpipes, die von insgesamt drei Lüftern und zwei eigenen Kühlkammern für CPU und GPU unterstützt werden. Die Intel-CPU wird sogar von zwei eigenen Lüftern auf Temperatur gehalten. Allgemein wird das Testmuster an der Unterseite leicht wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Durchschnittlich haben wir im 3D-Betrieb Werte von 33,6 und 30,6 °C gemessen. Im normalen Office-Betrieb liegen die Temperaturen bei nur 28,8 und 29,6 °C, die Höchstwerte fallen auf 33,5 °C ab, womit das Vollmetallgehäuse sehr schnell abkühlt. 

Ein Leisetreter ist das MSI GS66 Stealth 10SE-045 mit Standard-Konfiguration jedoch nicht. Schon im normalen 2D-Betrieb säuselt das System mit 38,4 dB(A) vor sich hin. Das ist zwar nicht wirklich laut, jedoch merklich hörbar und vor allem lauter als bei der Konkurrenz, die teilweise schon ab Werk einen passiven und damit völlig lautlosen Betriebsmodus bietet. Im Spielebetrieb, wenn Grafikkarte und Prozessor gefordert werden, erreicht unser Testgerät einen Schallpegel von 50,9 dB(A), wobei es in der Spitze bis zu 51,7 dB(A) sein können. Das ist für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse durchaus nicht unüblich. Nahezu jedes Gaming-Notebook durchbricht in dieser Disziplin die 50-dB(A)-Marke.

Akku

Für unterwegs hat das MSI GS66 Stealth 10SE-045 einen 99,9 Wh starken Stromspender erhalten und legt damit in Sachen Akkukapazität im Vergleich zum Vorgänger eine ordentlich Schippe drauf. Tatsächlich hält der 15-Zöller dank ausgeklügelter Stromspartechniken wie beispielsweise der Optimus-Technologie von NVIDIA bei der bei Nichtgebrauch der dedizierten Grafiklösung automatisch auf die in der CPU integrierte GPU umgeschwenkt wird, vergleichsweise lange durch. Im normalen Office-Betrieb wird der Bildschirm erst nach 487 Minuten und damit nach etwas mehr als acht Stunden schwarz. Wird die Hardware stärker belastet, sinken die Laufzeiten deutlich. Unter Last reicht der Stromspeicher dann nur noch für 135 Minuten und damit für etwas mehr als zweiwe Stunden. Wieder voll einsatzbereit ist der 99,9-Wh-Akku über das 180-W-Netzteil nach etwa zwei Stunden. 

Dann genehmigt sich das Testgerät im Leerlauf äußerst sparsame 9,6 W. Im Spielebetrieb steigt der Energiehunger auf etwa 173,5 W an, im Vollast-Betrieb und Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, werden mit 175,2 W nur unwesentlich mehr erreicht. Die sechs Kerne des Intel Core i7-10750H und die NVIDIA GeForce RTX 2060 zollen hier ihren Tribut. Für ein Gerät dieser Leistungsklasse können sich die Werte jedoch sehen lassen.