MSI GS66 Stealth 10UH im Test

Edler Thin-&-Light-Gamer mit GeForce RTX 3080 - Technische Daten

Herzstück unseres MSI GS66 Stealth ist ein Intel Core i7-10870H. Ihn hatte Intel aufgrund der schlechten Liefersituation des Core i7-10875H im September als Zwischenmodell eingeschoben und diesen leicht beschnitten. So war Intel auch im Desktop-Segment mit dem Core i9-10850K und Core i9-10900K verfahren. Wie im Desktop-Segment bietet der Core i7-10870H die grundlegend identischen Eckdaten seines größeren Bruders und muss sich eigentlich nur mit einem um 100 MHz abgesenkten Takt zufriedengeben. Damit stehen ihm acht Kerne und 16 Threads sowie ein 16 MB großer L3-Cache zur Verfügung, die sich mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,2 bis 5,0 GHz ans Werk machen. Zum Vergleich: Der Intel Core i7-10875H kommt als bisheriges Brot-und-Butter-Modell auf 2,3 bis 5,1 GHz. Als Basis dient noch die Comet-Lake-H-Architektur, welche Intel in dieser Preis- und Leistungsklasse noch nicht auf die Tiger-Lake-Generation umgestellt hatte. Zuletzt gab es immerhin 35-W-Modelle.

Das Highlight unter den Komponenten im MSI GS66 Stealth ist klar die NVIDIA GeForce RTX 3080. Sie hatte NVIDIA im Rahmen der digitalen CES 2021 vor nicht ganz zwei Wochen offiziell gemacht. Mit der GeForce-RTX-30-Generation stellt NVIDIA seine Notebook-Grafikkarten auf die aktuelle Ampere-Generation um und macht somit die zweite RTX- und dritte Max-Q-Generation im Laptop-Segment salonfähig. Dank weiter gesteigerter Kernanzahl und verbesserter Einheiten soll die Leistung gegenüber der Turing-Generation deutlich steigen und somit endlich höhere Auflösungen in aktuellen Spielen möglich machen. Kein Wunder, dass die neue Generation viele Notebook-Hersteller dazu nutzen, um entsprechende Geräte mit QHD-Display auf den Markt zu bringen. Doch auch in Sachen Effizienz will man einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Die Unterschiede zum Desktop-Gaming werden weiter geringer. 

Anders als im Desktop und noch bei der mobilen Vorgänger-Generation setzt die GeForce RTX 3080 nicht auf den großen GA102-Ableger, sondern auf kleineren GA104-Ausbau mit 17,4 Milliarden Transistoren. Aktiv sind insgesamt 6.144 Shadereinheiten und damit etwa 30 % weniger als bei der Founders Edition aus dem Desktop. Beschränkt wird außerdem der Takt. Unser Testmuster macht sich mit einem Grund- und Boost-Takt von 780, bzw. mindestens 1.245 MHz ans Werk. Damit schaffen es MSI und NVIDIA, die TGP im Notebook auf 95 W zu drücken. Technisch spezifiziert NVIDIA sein mobiles Spitzenmodell im Bereich von 80 bis 130 W. 

Damit wird klar: Die Leistung eines Notebooks hängt inzwischen von vielen möglichen Faktoren ab, einzelne Modellbezeichnungen reichen für einen Vergleich nicht mehr aus. Ebenfalls neu ist ein 16 GB großer Videospeicher, was im Notebook-Segment bislang den professionellen Quadro-Ablegern vorbehalten war.

Der höheren Leistung kommen NVIDIA und MSI mit einem höher auflösenden Display entgegen. Unsere Teststellung des MSI GS66 Stealth verfügt über ein 15,6 Zoll großes IPS-Panel mit einer nativen Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten und einer Bildwiederholrate von 240 Hz. In Deutschland wird es den 15-Zöller allerdings ausschließlich mit Full-HD-Bildschirm und einer noch höheren Bildwiederholfrequenz von stolzen 300 Hz geben. Das Betriebssystem ist auf einer 1 TB großen NVMe-SSD vorinstalliert, der Arbeitsspeicher umfasst 16 GB und zwei Module mit 3.200 MHz. 

All das bringt MSI in einem 358 x 248 x 19,8 mm großen und rund 2,1 kg schweren Vollmetall-Gehäuse unter, womit das Gerät eher zu den Thin-&-Light-Geräten als zu den echten Gaming-Boliden zählt und dankt seiner schlichten Optik auch den anspruchsvollen Workaholic unterwegs anspricht. Ein vergleichbares Deutschland-Gerät kostet etwa 3.899 Euro.