Display
Werbung
Das Display des Lenovo Legion 7 16ACHg6 ist ein echtes Highlight. Dieses fällt dank seiner 16-Zoll-Ausrichtung nicht nur größer aus als bei so manch anderem Gaming-Boliden, sondern bietet obendrein eine hohe native Auflösung. Während bei einem typischen Gaming-Notebook oft bei 1.920 x 1.080 Bildpunkten Schluss ist, arbeitet das IPS-Panel mit nativen 2.560 x 1.600 Bildpunkten und bietet somit sogar ein 16:10-Seitenverhältnis an, was in der Höhe etwas mehr Platz bedeutet.
Spieler erfreuen sich einer hoher Bildwiederholrate von 165 Hz und der HDR400-Zertifizierung, was für einen deutlich besseren Kontrast beim Spielen sorgt. Tatsächlich konnten wir bei unserem Testgerät gute 1.213:1 ermitteln und einen maximalen Helligkeitswert von sehr guten 518 cd/m² feststellen, was einen Einsatz im Außenbereich oder in sehr hellen Umgebungen problemlos möglich macht. Die Ausleuchtung ist ebenfalls hervorragend und erreicht eine Homogenität von fast 92 %. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen nur rund 43 cd/m².
Doch auch die Farbwiedergabe des IPS-Panels ist hervorragend und erreicht in unseren Tests durchschnittlich 6.258 K, bzw. in der Spitze 6.327 K, womit fast der Optimalwert von 6.500 K erreicht wird und die Farbtemperatur nur einen Ticken zu warm eingestellt ist. Damit müssen selbst Profis nicht weiter nachjustieren.
Ebenfalls positiv: Das Panel unterstützt FreeSync und G-Sync zugleich, womit sich die Bildwiederholrate des Bildschirms automatisch an die Ausgabe der Grafikkarte anpasst, was störende Ruckel- und Tearing-Effekte beim Spielen minimiert. Für ein Gaming-Notebook ist das Display des Lenovo Legion 7 wirklich hervorragend. Mithalten kann da eigentlich nur Gigabyte bei seinen beliebten AERO-Geräten.
Die Software-Ausstattung
Im Vergleich zu früher verzichtet Lenovo bei seinem Legion 7 auf Bloatware und installiert fast ein sauberes Windows 10 Home vor. Einzig eine 30-Tages-Version von Microsoft Office 365 ist vorinstalliert sowie eine Reihe von Tools für die Netzwerkschnittstellen oder den Bluetooth-Chip. Ein Highlight ist vor allem das hauseigene Vantage-Tool.
Dieses dient als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen des Notebooks. Hier lässt sich nicht nur die Auslastung von Prozessor, Arbeitsspeicher, Grafikkarte und SSD auslesen, sondern auch wichtige Systemaktualisierungen einspielen, die Makro-Funktion der Tastatur konfigurieren oder Einfluss auf das Ladeverhalten des Akkus nehmen.
Besonders wichtig ist vor allem der Hybrid-Modus: Erst wenn dieser aktiv ist, wechselt das Gerät zwischen der in der Ryzen-CPU integrierten Grafiklösung und der GeForce RTX 3070 Laptop. Das hat Auswirkungen auf die Laufzeiten und die Performance, denn ab Werk ist standardmäßig und vor allem durchgängig nur die NVIDIA-Grafik aktiv. Das sorgt zwar für eine hohe Leistung, geht aber zulasten des Akkus und damit der Laufzeiten.
Für unsere Tests haben wir diesen nachträglich aktiviert. Ansonsten können über das Lenovo-Vantage-Tool noch Informationen zum Garantie-Status ausgelesen werden.
Temperaturen
Probleme bei der Kühlung hat das Lenovo Legion 7 16ACHg6 keine. Im Gegenteil: Prozessor und Grafikkarte behalten einen vergleichsweise kühlen Kopf und können ihre maximale Leistung stets voll abrufen. Der AMD Ryzen 7 5800H erreicht während unserer Tests einen Spitzenwert von 82 °C und macht sich dabei mit sehr guten 3,7 GHz ans Werk, was leicht oberhalb der Spezifikationen von AMD liegt. Gleiches gilt für die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop, die bei 76 °C Taktraten von 1.570 MHz erreicht. Zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es also selbst im Worstcase-Szenario nicht, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren.
An der Oberfläche sieht das Bild nicht ganz so hervorragend aus. Hier erreicht das Aluminiumgehäuse Oberflächen-Temperaturen von bis zu 48,5 °C - ein Schoßbetrieb ist somit nicht zu empfehlen. Der Spitzenwert liegt wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt. Allgemein wird der 16-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich des Touchpads und der Tastatur. Im Schnitt haben wir 36,9 und 34,1 °C gemessen, wobei auch hier Temperaturen von fast 40 °C für schwitzige Händen sorgen. Im 2D-Betrieb liegen die Temperaturen deutlich darunter. Dann fallen die Spitzenwerte auf 33,6 °C zurück, durchschnittlich sind es nur noch 29,6, bzw. 30,7 °C.
Je nach Leistungszustand agiert die Kühlung im Bereich von 35,6 bis 51,6 dB(A) und ist damit durchaus deutlich hörbar. In der Spitze können sogar Werte von bis zu 52 dB(A) erreicht werden, womit das Testmuster alles andere als ein Leisetreter ist. Einen semi-passiven Betrieb, wie er inzwischen bei vielen Geräten vorhanden ist, gibt es nicht. Schon im normalen Office-Betrieb säuselt das System mit knapp unter 36 dB(A) vor sich hin. Daran ändert leider auch der Hybrid-Modus, welcher sich über das Vantage-Tool auswählen lässt, leider nichts.
Akku
Für unterwegs steckt im Lenovo Legion 7 16ACHg6 ein 80 Wh starker Akku unter der Haube. Er schafft es immerhin, das Gerät bis zu 418 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was fast sieben Stunden Laufzeit entspricht. Diesen Wert erreicht das Gerät allerdings nur im Hybrid-Modus, der manuell über das Vantage-Tool ausgewählt werden muss. Erst dann kann das System zwischen der sparsamen CPU-Grafik und der dedizierten GeForce-Lösung je nach Aufwand automatisch hin- und herschalten, was die Laufzeiten deutlich verbessert.
Im werksseitigen Balanced-Modus sind ohne Hybrid-Wechsel nämlich nur noch 181 Minuten und damit etwas mehr als drei Stunden im Office-Betrieb drin. Unter Last, wenn die Hardware komplett ausgelastet wird, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der Bildschirm schon nach 102 Minuten und damit nach knapp über anderthalb Stunden schwarz. Die acht Zen-3-Kerne des AMD Ryzen 7 5800H und die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop zollen hier ihren Tribut.
Wieder voll einsatzbereit über das externe, mitgelieferte 300-W-Netzteil ist das Lenovo Legion 7 nach etwa 90 Minuten. Dann genehmigt sich das System etwa 22 W im Leerlauf und rund 210 W unter Last, was für diese Geräteklasse durchaus ordentliche Werte sind.