TEST

Razer Blade 17 2022 im Test

Trotz angezogener Handbremse der schnellste Gamer - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Razer Blade 17 2022 gibt es je nach Modellvariante mit verschiedenen Display-Optionen. Während das Basismodell über ein 165 Hz schnelles QHD-Display mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten verfügt, gibt es optional ein schnelleres 240-Hz-Modell oder gar ein 360 Hz schnelles FDH-Panel mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten. 

Unser Testgerät war mit der mittleren Variante ausgerüstet. Zum Einsatz kam ein NE173QHM-NZ1-Panel von BOE mit 17,3 Zoll und nativen 2.560 x 1.440 Bildpunkten, was mit Blick auf die Hardware und vor allem die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop sicherlich ein Segen ist, können noch schärfere Bilder erzeugt werden. Im Test haben wir in der Spitze 307 cd/m² gemessen, wobei die Ausleuchtung mit einer Homogenität von knapp unter 87 % nur als gut zu bezeichnen ist. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen bis zu 40 Candela. Damit ist das blickwinkelstabile IPS-Panel gerade noch so für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen geeignet. Die Vorgängermodelle sind deutlich heller. 

Das trifft auch für die Farbtemperaturen zu, denn die lagen im Test bei durchschnittlich 7.100 K und damit im deutlich zu kühlen Bereich, womit das Display insgesamt recht blaustichig wirkt. Diesen Effekten kennen wir allerdings von vielen anderen Gaming-Notebooks sehr gut. Dafür erweist sich der 17-Zöller als sehr kontrastreich und erreicht in unseren Tests sehr gute 1.235:1. 

Insbesondere für Spieler erweist sich das Display damit als sehr solide, andere Hersteller insbesondere Gigabyte bieten hier jedoch deutlich mehr Leistung. 

Die Software-Ausstattung

Auf Seiten der Software hat Razer nun auf Windows 11 umgeschwenkt, gibt seiner Blade-Familie aber auch weiterhin sein Synapse-Tool mit auf den Weg, welches sich wieder einmal mehr als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Systemeinstellungen erweist. Im Gegensatz zu den Tools von MSI, ASUS oder Gigabyte werden dabei jedoch keinerlei systemrelevanten Informationen, wie beispielsweise aktuell anliegende Taktraten, Temperaturen oder die Auslastung einzelner Komponenten ausgelesen, jedoch lässt sich Einfluss auf den Leistungsmodus des Intel Core i7-12800H und der NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop nehmen, was hier vor allem die PL1/PL2- und TGP-Werte anbelangt, wie wir sie teilweise schon auf der zweiten Seite dieses Artikels näher beschrieben haben. 

Die Software nimmt außerdem die Konfiguration der Chroma-Beleuchtung vor, macht das sogar für jede Taste einzeln und erlaubt die Konfiguration der Optimus-Technik, was den automatischen Wechsel zwischen der integrierten und dedizierten Grafiklösung anbelangt. Ansonsten lässt sich ein Gaming-Modus aktivieren, bei dem beispielsweise die Windows-Taste oder verschiedene Tastenkombinationen wie Alt + F4 deaktiviert werden, um Fehleingaben beim Spielen zu vermeiden. 

Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung. Sowohl der Intel Core i7-12800H wie auch die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop bleiben selbst unter extremer Volllast, die wir wieder einmal mehr mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, recht kühl. Die Alder-Lake-CPU erreicht in unseren Tests bis zu 88 °C und ist damit die wärmste Komponente. Die Grafikkarte bleibt da mit 76 °C deutlich kühler. Beide Komponenten können ihre maximal vorgesehene Leistung jedoch durchgängig abrufen, wenngleich Razer hier mit Blick auf die möglichen TGP- und Package-Power-Werte mit etwas angezogener Handbremse fährt. Bei voller Belastung aller 14 Kerne arbeiten die noch immer mit einem Takt von mindestens 2,1 GHz, die GPU erreicht mindestens 1.492 MHz und liegt damit trotz weiter gestiegener Anzahl an Shadereinheiten in etwa auf dem Niveau des bisherigen Spitzenmodells. 

An der Oberfläche erreicht das neue Razer Blade 17 2022 wie sein Vorgänger recht hohe Werte. In der Spitze haben wir bis zu 52,7 °C gemessen, was wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Andere Barebones schneiden hier deutlich besser ab, jedoch ist recht potente und hitzige Hardware auf sehr engem Raum verbaut. Allgemein wird der 17-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Im Schnitt haben wir an der Unterseite stolze 38,5 °C gemessen, wohingegen es auf der Oberseite etwa 32,5 °C waren. Im Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger gefordert sind, fallen die Temperaturen deutlich. Dann sind in der Spitze nur noch 34,5 °C drin, durchschnittlich werden 33,8 und 30,5 °C erreicht.

Das liegt aber auch am semi-passiven Betrieb, denn bei geringer Last stellen die Lüfter im Inneren bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Wertes ihre Arbeit ein, womit das System völlig lautlos agiert. Bei starker Auslastung kann die Kühlung jedoch richtig aufdrehen und einen Geräuschpegel von 56,4 dB(A) erreichen, was alles andere als leise ist und mit zu den negativen Spitzenwerten gehört. Immerhin: Wird nur gespielt, bleibt der 17-Zöller mit 54,7 dB(A) etwas laufruhiger.

Akku

Der Akku wurde im Generationsvergleich etwas kapazitätsstärker und kommt nun auf 82 Wh. Die Laufzeiten profitieren davon jedoch kaum, bzw. liegen diese etwas unterhalb des Vorjahresmodells. Unser 17-Zöller hält im normalen 2D-Betrieb immerhin 307 Minuten und damit knapp über fünf Stunden lang durch. Unter Last, wenn die Hardware belastet wird, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der Bildschirm schon nach 116 Minuten und damit nach nicht ganz zwei Stunden schwarz. In Anbetracht an die weiter gesteigerte Performance gehen diese Werte jedoch durchaus in Ordnung. Gerade unter Last genehmigen sich die Komponenten etwas mehr und auch das große 17,3-Zoll-Display zollt seinen Tribut. 

Wieder voll einsatzbereit ist der Akku nach etwa zwei Stunden. Denn genehmigt sich das System je nach Einsatzgebiet zwischen 23,2 und 274,0 W, was für ein Notebook nicht gerade wenig ist, jedoch mit Sicherheit noch nicht die Speerspitze darstellt, sind die TGP-Werte beim Razer Blade 17 2022 doch etwas gedrosselt. Im Spielebetrieb begnügt sich der Gaming-Bolide mit etwa 243 W. 

Aufgeladen wird das Gerät über ein externes Netzteil mit proprietärem Anschluss und einer Ausgangsleistung von 280 W.