TEST

Huawei MateBook E im Test

Gutes, aber teures 2-in-1 mit wenigen Anschlüssen - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Beim Huawei MateBook E handelt es sich zunächst um ein Windows-11-Tablet, das erst durch seine Tastaturhülle zu einem 2-in-1-Convertible wird. Ein Kickstand ist nicht direkt in der Tablet-Einheit integriert, er wird erst über die mitgelieferte Hülle samt Tastatur-Dock ermöglicht. Bei anderen Geräten, wie beispielsweise dem Microsoft Surface, ist der Standfuß direkt im Gehäuse der Hardware-Einheit integriert. Auch optisch erinnert das MateBook E an die hauseigenen Tablets der MatePad-Familie. Auch sie sind in Nebula Grey erhältlich, verfügen über abgerundete Ecken und kommen dank schmaler Bildschirmränder auf eine hohe Screen-to-Body-Ratio von knapp unter 90 %. Allerdings sind beim Gehäuse des MateBook E an der Oberseite zahlreiche Lüftungsschlitze für die aktive Kühlung vorzufinden. Die kann aufgrund der Tiger-Lake-UP4-Plattform nicht ausgespart werden.

Die Tablet-Einheit bringt es ohne die Tastaturhülle auf Abmessungen von 286,5 x 184,7 x 7,99 mm und stemmt rund 709 g auf die Waage. Mit dem Tastatur-Dock wird das Gerät minimal dicker und schwerer und kommt auf ein Gesamtgewicht von rund 1,15 kg. Der Kickstand macht das neue MateBook erst zu einem Notebook. Er stellt nicht nur eine vollwertige Chiclet-Tastatur samt Touchpad bereit, sondern ermöglicht außerdem einen sicheren Stand über den rückseitigen Klappmechanismus auf dem Schreibtisch. Dieser zeigt sich recht flexibel und ermöglicht ein stufenloses Aufstellen der Tablet-Einheit, um einen optimalen Blick auf den Bildschirm zu bekommen. Dank Magnet-Verschluss hält er zugeklappt das Gerät sicher zusammen. Die Hülle dient dann als Schutz für die Hardware.

Was die Verarbeitung anbelangt, so gibt sich das Huawei MateBook E 2022 keinerlei Blöße. Die Tablet-Einheit ist dank Aluminium-Chassis äußerst stabil und gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Die Rückseite ist leicht gummiert und liegt so sehr gut in der Hand. Allerdings ist die Oberfläche an allen Seiten sehr anfällig für Fett- und Schmutzflecken. Die Ecken und Kanten sind leicht abgerundet, in die Hülle einklinken lässt sich die Hardware über die magnetischen Pogo-Pins wie von Geisterhand nahezu von selbst. Dann steht das Gerät sehr sicher auf dem Schreibtisch. Ein Schoßbetrieb ist in dieser Konstellation allerdings nicht zu empfehlen.

Theoretisch lässt sich das Huawei MateBook E über einen optional erhältlich Touchpen bedienen, welcher sich per Magnet-Funktion direkt an der Oberseite festhalten und sogar laden ließe. Aufgrund der fehlenden Bedienoberfläche von Windows 11 ist die Tablet-Funktion jedoch recht eingeschränkt. Für das Konsumieren von Multimedia-Inhalten ist das Tablet dann jedoch sehr gut bedienbar. Dem neuen Microsoft-Betriebssystem fehlt leider eine eigene Oberfläche, was man es zuletzt mit Windows 8 versuchte. 

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse zeigt ich das Huawei MateBook E recht spartanisch. Gerade einmal eine Thunderbolt-4-Schnittstelle und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern stehen dem 13-Zöller zur Verfügung. Da es keine separate Ladebuchse gibt und das Gerät über Typ-C-geladen wird, sind im Netzbetrieb alle wichtigen Anschlüsse somit belegt. Wer Zusatz-Geräte, wie beispielsweise einen USB-Stick oder eine externe Festplatte anschließen möchte, benötigt zwingend eine Docking-Station, zumindest einen Typ-C-Hub mit mehreren Schnittstellen, die im Optimalfall das Gerät per Power Delivery aufladen können. Drahtlos wird per Bluetooth 5.2 und WiFi 6 mit AX201-Chip gefunkt. An das Tastatur-Dock anschließen lässt sich die Tablet-Einheit über die Pogo-Pins an der Unterseite. 

Integriert sind gleich mehrere Kameralinsen. Während die Front-Kamera für die Videotelefonie mit 8 Megapixeln auflöst und damit eine weitaus höhere Auflösung bietet als die meisten anderen Windows-Geräte, gibt es für Fotos und Videos auf der Rückseite einen zusätzlichen 13-Megapixel-Sensor mit Autofokus und Blende F/1.8, der obendrein über einen LED-Blitz verfügt und damit selbst in dunkleren Umgebungen sehr gute Aufnahmen schießen kann. 

Tastatur und Touchpad

Die Tastaturhülle liegt dem Huawei MateBook E im Lieferumfang bei und muss nicht separat erworben werden. Dabei handelt es sich jedoch wirklich nur um eine Schutzhülle samt Tastatur und Touchpad, denn weitere Anschlüsse oder gar ein Zusatz-Akku werden darüber nicht realisiert. Die maue Anschluss-Vielfalt bleibt also auch mit angeschlossenem Tastatur-Dock bestehen. 

Dafür gibt es eine vollwertige Chiclet-Tastatur mit einem sehr guten Tastenfeedback bei mittlerem Hub. Die Tastenkappen sind mit 16 x 16 mm recht großzügig dimensioniert und erlauben so ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen. Das Layout entspricht größtenteils dem Standard, wobei die Pfeiltasten direkt integriert wurden und deutlich kompakter ausfallen, als der Rest. Einen separaten Nummernblock gibt es aufgrund der kleinen 12,6-Zoll-Ausführung leider nicht. 

Ein Fingerabdruck-Sensor ist ebenfalls integriert, ihn realisiert Huawei aber direkt über den Power-Knopf in der Tablet-Einheit, was in der Praxis doch etwas fummelig ist. Ein zusätzlicher Sensor im Bereich der Tastatur wäre praktikabler gewesen. Schade ist außerdem, dass die Tastatur über keine Hintergrundbeleuchtung verfügt, was gerade in dunkleren Umgebungen negativ auffällt.

Das Touchpad ist mit 115 x 67 mm ebenfalls recht großzügig dimensioniert und verfügt über eine nur leicht angeraute Oberfläche mit sehr guten Gleiteigenschaften. Multitouch-Gesten bis hin zu Pinch-to-Zoom oder das Scrollen über zwei Finger werden darüber schnell und präzise durchgeführt, der linke und rechte Mausklick werden direkt über den Mausersatz aufgrund der Clickpad-Ausführung ausgeführt. Separate Maustasten gibt es nicht. 

Das Feedback ist gut, wenngleich es stellenweise recht wenig Kraftaufwand benötigt, um einen Mausklick durchzuführen und das Touchpad so etwas klicky ist. Alternativ kann das MateBook E dank Touchscreen per Fingertab oder einen optional erhältlichen Touchpen bedient werden.