TEST

Lenovo Yoga Slim 7 Pro im Test

Kompaktes Kraftpaket mit OLED-Bildschirm - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Bei seiner zweiten Modellgeneration des Yoga Slim 7 Pro schwenkte Lenovo auf die OLED-Technik um. Sie ist maßgeblich für das gute Abschneiden des Displays verantwortlich, denn der 14-Zoll-Bildschirm zählt mitunter zu den Highlights unseres Testkandidaten. Im Test erreicht das Panel einen maximalen Helligkeitswert von sehr guten 413 cd/m², womit es sich selbst für den Außeneinsatz oder sehr helle Umgebungen eignet. Obendrein ist das Display HDR500-zertifiziert und mit einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz für ein OLED-Panel recht schnell. Meist ist bei 60 Hz bereits Schluss. Farbwiedergabe und Ausleuchtung sind hervorragend und treffen teilweise sogar den Optimalwert, bzw. erzielen Bestwerte. So erreicht die Homogenität fast 97,6 %, die Farbtemperatur liegt bei durchschnittlich 6.499 K und entspricht somit dem Optimum. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen gerade einmal 10 cd/m².

Dank der hohen Auflösung von 2.880 x 1.800 Bildpunkten ist die Darstellung gestochen scharf, die Pixeldichte erreicht sehr gute 221 ppi. Damit werden alle vom Hersteller gemachten Versprechungen eingelöst und teilweise sogar übertroffen. Das Display des Lenovo Yoga Slim 7 Pro ist hervorragend und das obwohl gerade Geräte mit AMD-Plattform hier in der Vergangenheit leider immer wieder gespart haben. 

Größter Kritikpunkt ist lediglich die Tatsache, dass Lenovo nicht auf ein entspiegeltes Display setzt, gerade in sehr hellen Umgebungen wäre eine matte Oberfläche einfacher abzulesen. Die hohe Helligkeit macht diesen Nachteil zumindest etwas wieder wett. 

Die Software-Ausstattung

Abgespeckt und doch aufgerüstet. So könnte man die Software-Ausstattung der neuen Yoga-Slim-Pro-Generation am besten beschreiben. Während Lenovo in der Vergangenheit immer wieder dadurch auffiel, seine Laptops voll zu packen mit allerlei Software-Dreingaben, die teilweise sogar Bloatware umfassten, ist dies nun nicht mehr der Fall. Lediglich eine Vielzahl verschiedener eigener Software-Tools, aber auch eine 30-Tagesversion von Microsoft Office 365 ist vorinstalliert. 

Als zentrale Anlaufstelle dient das Vantage-Tool. Hier können verschieden Systemparameter ausgelesen werden, wie beispielsweise die Auslastung des AMD Ryzen 9 5900 HS Creator Edition oder des physischen Arbeits- und Massenspeichers. Aber auch einige Einstellungen zur Tastatur, dem Display oder den Lautsprechern können getätigt werden. Hier kann zum einen ein spezieller Privatsphäre-Modus aktiviert werden, der vor neugierigen Blicken anderer schützen soll. Außerdem lassen sich die FN-Taste deaktivieren oder einige Systemaktualisierungen mit nur wenigen Mausklicks einspielen. 

Temperaturen

Trotz der teilweise sehr geringen Bauhöhe und dem damit verbundenen, geringen Platzverhältnissen für eine leistungsstarke Kühlung, gibt es beim Lenovo Yoga Slim 7 Pro keinerlei Temperatur-Probleme. Der AMD Ryzen 9 5900HS Creator Edition erreicht im Test zwar bis zu 81 °C, das liegt jedoch noch weit entfernt von gefährlichen Werten. Die dedizierte NVIDIA GeForce MX450 behält da mit 73 °C einen deutlich kühleren Kopf. Werden Prozessor und Grafikkarte jedoch voll an ihre Leistungsgrenzen gezwungen, kommt die Hardware an ihre Leistungsgrenze. Statt der versprochenen 3,3 GHz beim Basistakt des Prozessors, erreicht unser Testmuster nur knapp 2,45 GHz. Ohne zusätzlicher Last auf der GPU werden jedoch weitaus höhere Frequenzen bis hin zu den kurzzeitig versprochenen 4,6 GHz erreicht. Das Worstcase-Szenario haben wir wie gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert. 

Sonderlich warme Stellen an der Oberfläche gibt es bei unserem Testgerät, das im Übrigen eines der Topmodelle darstellt, keine. Selbst bei Volllast erreicht das Aluminiumgehäuse maximal 43,1 °C in der Spitze. Dieser Wert liegt wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird der 14-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Im Schnitt haben wir 31,9 und 31,3 °C gemessen, womit die Unterschiede doch eher gering ausfallen. 

Es zeigt sich, dass das Aluminium-Gehäuse an der Kühlung maßgeblich beteiligt ist, im normalen Windows-Betrieb, wo die Hauptkomponenten weniger gefordert werden, jedoch nur unwesentlich auskühlt. Dann fallen die Maximalwerte auf 31,6 °C zurück, die Durchschnittswerte sinken auf 26,4, bzw. 27,2 °C. Für ein Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse sind das hervorragende Werte. 

Lenovo setzt auf zwei separate Kühlkammern für CPU und GPU, die über eine aufwendige Heatpipe-Konstruktion verbunden werden. Im normalen Office-Betrieb arbeitet das System bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels passiv und damit völlig lautlos. Wird die Hardware beansprucht, schaltet die Kühlung schnell in den aktiven Modus. Dann kann in der Spitze ein Geräuschpegel von bis zu 49,3 dB(A) erreicht werden, womit das Modell an die Geräuschkulisse an die eines absoluten High-End-Gaming-Boliden herankommt. Immerhin: Wird die Hardware nicht ganz so an ihre Leistungsgrenze gezwungen, bleibt das System mit einer Lautstärke von 46,8 dB(A) etwas zurück.

Akku

Für die Versorgung unterwegs steckt im Lenovo Yoga Slim 7 Pro ein 4-Zellen-Akku mit 61 Wh. Der schafft es immerhin, den 14-Zöller bis zu 637 Minuten und damit knapp über 10,5 Stunden lang mit Strom zu versorgen. Das ist ein durchaus guter Wert, was unter anderem am sparsamen OLED-Panel liegt, aber auch an den zahlreichen Stromspartechniken der Hauptkomponenten, denn bei Nichtgebrauch der dedizierten Grafiklösung wird automatisch auf die sparsamere Vega-Grafik des Ryzen-SoCs umgestellt. Wird Rechenpower benötigt, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der Bildschirm schon nach 119 Minuten und damit nach nicht ganz zwei Stunden Schwarz und der 14-Zöller muss wieder zurück an die Steckdose. 

Wieder voll einsatzbereit ist das Ultrabook nach etwa zwei Stunden. Dann genehmigt sich das System im normalen Windows-Betrieb sparsame 7,7 W, unter Volllast kann der Stromhunger auf bis zu 98 W ansteigen, wenngleich sich dieser Wert bei längeren Lastspitzen bei 80,5 W einpendelt. Bei durchschnittlicher Alltagslast werden nur etwa 76,9 W erreicht. Für ein Gerät dieser Leistungsklasse sind das durchaus gute Werte.