TEST

Acer Predator Helios 18 im Test

Ein toller Gaming-Bolide der Desktop-Klasse - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

Portrait des Authors


Werbung

Das Acer Predator Helios 18 ist noch recht jung im Portfolio des Herstellers und einer der ersten Gaming-Boliden der Taiwaner, der auf einen großen 18-Zoll-Bildschirm setzt. Verglichen mit vielen älteren Desktop-Replacements bleibt es mit Abmessungen von 404,0 x 311,6 x 28,9 mm jedoch recht schlank und kompakt, setzt vor allem auf ein schlichtes Äußeres. Acer kombiniert einen unauffälligen schwarzen Farbton mit ein paar Design-Elementen. Dazu zählen natürlich das im Betrieb beleuchtete Predator-Logo auf dem Bildschirmdeckel, aber auch der RGB-Leuchtstreifen im hinteren Teilbereich des Gehäuses. Beides kann über die Predator-Sense-Software konfiguriert werden. Farbenfroh beleuchtet werden außerdem die Tastatur sowie das kleine Serienlogo direkt darunter.

Acer setzt auf ein Hinge-Forward-Design, bei dem der Bildschirm zugunsten der Kühlung leicht nach vorne gerückt ist, wodurch der so frei gewordene Platz für die Kühlung verwendet werden kann. Die Abdeckungen der hinteren Kühlfinnen sind magnetisch und können mittels 3D-Druck individualisiert werden, wobei Acer zwei verschiedene Varianten mitliefert: Einmal ein Doppelpack in silber und einmal eines in einem helleren Grau. Lüftungsschlitze gibt es aber auch an den Seiten und der Unterseite. Bei Letzterer fehlt leider eine Wartungsklappe, mit welcher man einen einfachen und schnellen Zugriff auf das Innere hätte haben können. 

Das recht hohe Gewicht von 3,25 kg deutet auf ein massives Kühlsystem hin. Tatsächlich sorgen im Inneren fünf Kupfer-Heatpipes mit zahlreichen Finnen und zwei speziellen Lüftern für den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse. Außerdem setzt Acer auf eine Flüssigmetall-Wärmeleitpaste. Der Akku nimmt mit seinen 90 Wh ebenfalls einen guten Teil des Gewichts für sich ein. Um das Gewicht nicht weiter zu erhöhen, setzt man auf einen Mix aus Metall und Kunststoff. Während der Displaydeckel aus hochwertigem Aluminium gefertigt ist und auch die Oberschale des Topcases um Tastatur und Touchpad herum daraus besteht, kommt die gesamte Unterseite aus Kunststoff daher. 

Der Verarbeitungsqualität und Stabilität des Acer Predator Helios 18 tut diese jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Das Chassis ist gewohnt hochwertig verarbeitet. Scharfe Ecken und Kanten gibt es keine – diese sind in der Regel ohnehin leicht abgerundet. Alle Spaltmaße sind hervorragend verarbeitet, das Gehäuse gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach. Die unteren Lüftungsschlitze lassen sich zwar recht weit eindrücken, geben jedoch nicht soweit nach, als dass dies bedenklich wäre. Die beiden Displayscharniere sind ebenfalls recht verwindungssteif und verhindern somit ein störendes Nachwackeln. Trotzdem lässt sich das Gerät bequem mit nur einer Hand öffnen. Schade, dass gerade die Metalloberfläche äußerst anfällig für Fett- und Schmutzflecken ist. 

Mit seinen Abmessungen und Gewichtsangaben rangiert das Acer Predator Helios 18 klar im Bereich der Desktop-Replacements und reiht sich entsprechend zu Modellen wie dem ASUS ROG Strix Scar G18 oder dem Alienware m18 ein, welche teilweise größer, aber auch kleiner, leichter und schwerer sind. 

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das Acer Predator Helios 18 alles zu bieten, was das Herz begehrt. Über die Rückseite stellt der 18-Zöller überwiegend Ports bereit, welche im Alltag weniger wechselfreudig sein dürften. Dazu gehören die Ladebuchse über das externe 330-W-Netzteil, der HDMI-2.1-Ausgang sowie die beiden USB-C-Schnittstellen, welche nach dem Thunderbolt-4-Protokoll arbeiten und somit nicht nur schnelle Datenübertragungsraten von jeweils 40 GBit/s ermöglichen, sondern sich obendrein mittels Adapter als sehr flexibel erweisen. Theoretisch ist damit sogar ein via Typ C getunnelter DisplayPort möglich. 

Auf der von vorne aus rechts gesehenen Geräteseite gibt es mittig lediglich zwei klassische USB-A-Buchsen, welche nach dem 3.2-Gen2-Standard arbeiten und somit 10 GBit/s ermöglichen. Der hintere Bereich wird für zusätzliche Lüftungsschlitze genutzt, der vordere für zwei LEDs, welche über den Lade- und Betriebszustand des Gaming-Boliden informieren. Auf der gegenüberliegenden linken Seite gibt es eine dritte USB-A-Buchse genau wie eine vollwertige Ethernet-Buchse und einen integrierten microSD-Kartenleser sowie eine kombinierte 3,5-mm-Klinkenbuchse. Die LAN-Buchse arbeitet mit Killer-Funktionalität und erlaubt schnelle 2,5 GBit/s. Auch hier sind die Ports allesamt mittig angebracht. 

Drahtlos wird bereits per WiFi 7 und Bluetooth 5.3 kommuniziert. Acer kombiniert einen Killer-E3100G- mit einem AX230-Chip. Im oberen Displayrand ist eine Full-HD-Webcam versteckt – dank Acers PurifiedVoice-Technik und der speziellem KI-Rauschunterdrückungstechnologie werden bei den Mikrofonen unerwünschte Hintergrundgeräusche herausgefiltert. Für satten Sound stehen integrierte Lautsprecher mit DTS:X-Technik bereit.

Tastatur und Touchpad

Das Acer Predator Helios 18 setzt auf klassische Chiclet-Tasten, die jedoch an das Feeling mechanischer Tastenkappen herankommen sollen. Tatsächlich bieten sie bei mittlerem Hub ein spürbares Feedback, das gerade bei größeren Tasten ein bisschen fester sein dürfte, die dann doch etwas leichtgängig wirken. Das Tippgeräusch sortiert sich dagegen unterhalb einer echten mechanischen Tastatur ein. Dank der großen Tastenkappen von 15 x 15 mm und einem Tastenabstand von 3 mm ist ein schnelles und treffsicheres Tippen möglich. Acer setzt größtenteils auf ein Standard-Layout, das sogar schon den neuen Copilot-Button von Microsoft integriert hat. Das Testgerät verfügt allerdings über ein US-Layout. 

Dank der großen 18-Zoll-Ausrichtung gibt es einen separaten Nummernblock, bei dem die Tasten nicht wirklich kleiner ausfallen. Der hohe Kontrast aus schwarzer Tastenkappe und weißer Beschriftung sorgt für eine gute Ablesbarkeit, für dunkle Umgebungen ist natürlich eine RGB-Hintergrundbeleuchtung integriert, die sich über Acers Predator-Sense-Software für jede Taste einzeln einstellen lässt. Sie ist recht gleichmäßig und leuchtstark, wobei diese in vier Stufen geregelt werden kann. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass sich die für Spieler relevanten Tastenkappen durch auffälligere Varianten austauschen lassen, wovon Acer zwei zusätzliche Versionen dem Gerät mit auf den Weg gibt. 

Das Touchpad ist leicht nach links gerückt direkt unterhalb der Tastatur untergebracht und fällt mit einer Fläche von 152 x 90 mm äußerst großflächig aus. Aufgrund der nur sehr leicht angerauten Oberfläche bietet es hervorragende Gleiteigenschaften und erweist sich selbst in den Ecken sowie an den Rändern als sehr zuverlässig. Als einfaches Klickpad wird auf dedizierte Maustasten verzichtet. Sie werden direkt im Touchpad durchgeführt, wobei man recht viel Kraft dafür aufwenden muss, man dafür jedoch mit einem angenehmen Klickgeräusch belohnt wird. Ambitionierte Spieler kommen allerdings nicht um einen waschechten Gaming-Nager herum, den sie per USB an das Gerät anschließen. Für den kurzen Arbeitseinsatz im Alltag ist der Mausersatz sehr gut geeignet.