TEST

Gigabyte AORUS 17X im Test

Ein schneller High-End-Gaming-Bolide mit gutem Gehäuse - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Das Gigabyte AORUS 17X (2024) baut auf dem gleichen Gehäuse auf wie sein Vorgänger und verfügt somit weiterhin über eine schlichte, sehr edel wirkende Optik. Der gesamte Aufbau ist in einem matten Schwarzton gehalten, der hier und dort durch ein paar Designelemente aufgelockert wird. Dazu gehören das leicht silber schimmernde AORUS-Logo auf dem Bildschirmdeckel, vor allem das bunte Herstellerlogo hinter dem Bildschirm, welches im Betrieb zudem von einem LED-Leuchtstreifen durchzogen wird. Für weitere farbliche Abwechslung sorgen die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur sowie ein paar Aufkleber im Displayrahmen oder direkt unterhalb der Tastatur, welche gewohnt auf die wichtigsten Geräteinformationen verweisen. Das AORUS-Logo findet sich obendrein direkt im Touchpad wieder, zusätzliche Zierstreifen sind links und rechts leicht eingraviert.

Dicke Lüftungsschlitze gibt es beim neusten AORUS-Vertreter nur sehr wenige. Die finden sich lediglich an den Seiten und der Rückseite sowie am Boden. Bei der Materialwahl setzt Gigabyte auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium. Während der Displaydeckel und die Oberseite der Basiseinheit aus hochwertigem Aluminium gefertigt sind, ist die Unterseite aus Kunststoff gehalten. Die Laptop-Abdeckung ist CNC-gefräst. Damit kann Gigabyte das Gewicht auf deutlich unter 3,0 kg drücken, womit das Gerät klar zu den leichteren Desktop-Vertretern gehört.

Die Stellfläche kommt auf 396 x 293 mm und ist somit ebenfalls kompakter als die neuesten Vergleichsgeräte der Konkurrenz, die dafür dann oftmals ein etwas größeres 18-Zoll-Display vorzuweisen haben. Gigabyte geht hier einen guten Mittelweg aus Mobilität, Größe und Stabilität. Was Letztere und die Verarbeitungsqualität anbelangt, so lässt das Gigabyte AORUS 17X (2024) keinerlei Anlass für Kritik. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Chassis an keiner Stelle nach, alle Ecken und Kanten wurden abgerundet, Spaltmaße sind hervorragend verarbeitet. Die beiden Displayscharniere erlauben eine problemlose Einhand-Öffnung des Geräts, ohne dabei bei stärkeren Erschütterungen in Bus oder Bahn, störend nachzuwackeln. 

Schade, dass es an der Unterseite keine Wartungsklappe gibt, über die man einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Hardware und allen voran den Speicher hätte haben können. Um diesen aufzurüsten, muss die gesamte Unterseite abgenommen werden, wofür insgesamt 14 Schrauben entfernt werden müssen. Dann wird der Zugriff auf die beiden SO-DIMM-Speicherslots und zwei M.2-Laufwerksschächte freigelegt, wobei das WLAN-Modul über einen dritten Port bereitgestellt wird. Das Testgerät ist bereits vollständig bestückt, was ein späteres Aufrüsten erschwert. 

Gekühlt wird die Hardware über die Windforce-Infinity-Kühlung, was bedeutet, dass im Inneren gleich vier Lüfter zum Einsatz kommen, wobei diese jeweils im Doppelpack über den beiden Hauptkomponenten im Gehäuse sitzen und mittig eine große Vollkupfer-Vapor-Chamber zum Einsatz kommt, die alleine die Effizienz um 35 % verbessern soll. Allgemein setzt Gigabyte trotz des eher geringen Gesamtgewichts auf viel Kupfer, denn auch die zahlreichen Finnen an den Seiten und der Rückseite über die die Oberfläche für den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse vergrößert wird, sind aus diesem Material gefertigt. Die Lüfterblätter sind nur etwa 0,2 mm dünn, die Abstände der insgesamt 324 Finnen sind im Abstand von 0,15 mm angebracht. Insgesamt will Gigabyte so für eine Kühlfläche von 206,682 mm² gesorgt haben.

Anschlüsse

Beim Gigabyte AORUS 17X (2024) ist die Platzierung der Anschlüsse gut durchdacht, denn die im Alltag weniger wechselfreudige Anschlüsse sind im Bereich des Hinge-Forward-Designs hinter dem Bildschirm gerückt. Hier warten neben dem proprietären Anschluss für das externe 330-W-Netzteil ein HDMI-2.1-Ausgang und sogar ein miniDisplayPort 1.4 auf ihre Verwendung. Eine vollwertige Ethernet-Schnittstelle, welche dank RTL8125-Chip obendrein schnelle Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s möglich macht, ist dort ebenfalls angebracht. 

Auf der von vorne aus gesehen linken Geräteseite gibt es zwei klassische USB-A-Schnittstellen, die beide nach dem 3.2-Gen2-Standard arbeiten und somit Geschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s erreichen können. Ansonsten gibt es hier lediglich noch eine kombinierte 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern. Hier wären zwei separate Buchsen für den Ein- und Ausgang komfortabler gewesen, wie sie gerade bei Gaming-Headsets oftmals genutzt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es je einen weiteren USB-A- und -C-Port, wobei Letzterer als Thunderbolt 4 ausgegeben wird. Alle seitlichen Schnittstellen sind jeweils im vorderen Drittel angebracht, während die hinteren Bereiche für den Luftaustausch der Kühlung verwendet werden. 

Drahtlos kommuniziert das AORUS 17X per WiFi 6E über einen AX210-Chip und Bluetooth 5.3. Die neuesten Konkurrenzgeräte bieten teilweise bereits WiFi 7. Auch einen Kartenleser sucht man leider vergebens.

Tastatur und Touchpad

Im Gegensatz zum MSI Titan 18 HX aus unserem letzten Test, setzt Gigabyte bei seinem Flaggschiffmodell auf einfache Chiclet-Tasten. Die bieten jedoch ein recht knackiges und vor allem spürbares Feedback, wobei sie bereits nach 2 mm auslösen. Natürlich unterstützt die Tastatur N-Key-Rollover für bis zu zehn Tasten und bietet mit Blick auf die großzügige 17-Zoll-Ausrichtung einen separaten Nummernblock an. Die Tastenkappen sind in der Regel 15 x 15 mm groß und im Abstand von 2 mm angebracht, was ein schnelles und treffsicheres Tippen ermöglicht. Besonders große Tasten, wie beispielsweise die Leertaste, wirken jedoch etwas leichtgängig. Insgesamt handelt es sich klar um eine der besseren Membran-Tastaturen.

Die RGB-Hintergrundbeleuchtung der sechszeiligen Tastatur entpuppt sich im Test als recht leuchtstark und gleichmäßig ausgeleuchtet und kann über das Gigabyte Control Center für jede Taste einzeln konfiguriert werden, wobei es zwölf unterschiedliche Beleuchtungseffekte gibt, die man auswählen kann. Die Helligkeit kann per FN-Funktion dreistufig geregelt werden, gerade die FN-Tasten wirken mit ihrer Beschriftung jedoch überladen. Teilweise ist auch die Schriftart aufgrund der unterschiedlichen Grau und Weißtöne etwas schlecht lesbar. Eine Makro-Funktion über das Gigabyte Control Center ist geboten. 

Ebenfalls hervorragend fällt unser Feedback zum 123 x 76 mm großen Touchpad aus. Dank der gläsernen Oberfläche sind die Gleiteigenschaften perfekt, Multitouchgesten – wie Pinch-to-Zoom oder das Scrollen mittels zweier Finger im Browser – werden schnell und präzise umgesetzt. Auch zu den Ecken und Rändern hin bleiben Geschwindigkeit und Präzision hervorragend. 

Gigabyte setzt auf ein Clickpad und verzichtet auf dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Dank eines gut hörbaren Klickgeräusches und eines präzisen Feedbacks funktioniert das hervorragend, wenngleich gerade im oberen Bereich etwas mehr Kraft aufgewendet werden muss. Schön ist, dass sich dort leicht eingraviert das AORUS-Logo wiederfindet und das Design somit etwas aufgelockert wird.