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Overclocking des Prozessors und des Chipsatzes:
Einen kleinen Ausblick wollen wir auch auf das Overclocking werfen. Das von uns verwendete Intel D925XECV2-Mainboard bietet zumindest die Option über einen Burn-In-Modus bis zu 10% Takt mehr einzustellen - das sind immerhin 3,806 GHz für den Pentium 4 Extreme Edition. Für einen 0,13 µm-Prozessor ist das recht viel, da wir auch nicht die VCore-Einstellung manipulieren konnten. Trotzdem erreichten wir diese Frequenz stabil. Das dies jedoch eine Glückssache ist, beweisen Ergebnisse anderer Seiten, wo die CPU dann nicht mehr stabil war.
Etwas mehr Overclocking-Möglichkeiten bieten sicherlich die Mainboards der typischen Verdächtigen, also ASUS, MSI, Abit, DFI, Epox und anderen. Hier findet man reichhaltige Overclocking-Features. Uns liegt bereits ein ASUS P5AD2-E mit i925XE-Chipsatz vor, nur ist dieses leider ungeeignet für unsere CPU-Tests, sodass wir hier nur für das Overclocking Tests durchführten. Im normalen Betrieb scheint ASUS die AI-Overclocking-Features trotz deaktivierten Einstellungen im Bios dennoch zu aktivieren - ein "Fehler", der unter Last 8 MHz mehr FSB einstellt.
Beim Overclocking kamen wir mit dem ASUS P5AD2-E immerhin auf auf 3900 MHz bei 325 Mhz FSB - sprich "FSB1300":
Der Weg zu DDR800 ist theoretisch auch offen, allerdings ist fragwürdig, ob diese Funktion bislang wirklich funktioniert. DDR711 entsteht aus Nutzung des 3:4-Teilers für FSB:RAM, die der Chipsatz aufgrund seiner FSB800-Funktionalität in Verbindung mit DDR2-533 besitzt. Wird dieser Teiler beibehalten, so entsteht ein Takt von 356 MHz Speichertakt bei einem FSB von 1066 MHz. Intel bietet diese Option nicht - aber ASUS. Das ASUS-Mainboard verhielt sich jedoch sehr merkwürdig und zeigte nur bei Standard-Taktung tatsächlich höhere Leistungswerte an. Es ist davon auszugehen, dass das Feature beim Übertakten deaktiviert ist und ein synchroner Speichertakt verwendet wird. Ab 270 MHz fiel die Performance deutlich zurück, was unser Statement untermauert, dass die DDR711-Option nur bis zu dieser Taktfrequenz funktioniert. Bis dahin konnten wir eine sehr gute Performance für den Speicher erreichen:
Interessanter als das Übertakten der FSB1066-Prozessoren ist aber sicherlich das Übertakten der normalen FSB800-Prozessoren - denn diese müssten Dank dem höheren FSB ja nun in neue Taktdimensionen übertaktet werden können. Begrenzend war hier bislang bei knapp 260 MHz das Ausfallen der Serial ATA-Funktionalität und das Ansteigen des PCI-Express-Taktes mit dem Bustakt. Mit dem neuen XE-Chipsatz läuft jedoch ab 266 MHz wieder alles innerhalb der Spezifikationen. Ein Test mit einem Pentium 4 520 zeigte, dass dies auch zumindest beim ASUS P5AD2-E möglich ist.
Ein Ausblick auf Intels Roadmap:
Was fehlt dem Pentium 4 und was kommt? Hilfreich ist hier ein Blick auf den bereits erhältlichen Xeon "Nocona"-Kern, der schon einige Verbesserungen enthält, die in die neuen Pentium 4-Modelle integriert werden sollen:
- NX-Bit: Der Schutzmechanismus für den Speicher gegen Virenzugriffe ist bereits in den Xeon-Varianten verfügbar - den Desktop-Markt erreicht er im Q1 2005 .
- EM64T: Die 64 Bit-Unterstützung ist auch schon im Xeon auf Basis des Nocona-Kerns enthalten - für die Pentium 4 Modelle komm sie im Q1 2005.
- Enhanced Speed Step / Demand Based Switching: Intels Cool & Quiet-ähnliche-Technik kommt ebenfalls im Q1 2005 in die Desktop-Prozessoren.
Zumindest gleicht man hier erst einmal ein paar Vorteile der Athlon 64-Prozessoren aus. Die Enhanced Speed Step-Features funktionieren zwar etwas anders als Cool & Quiet, aber zumindest bezüglich der 64 Bit-Unterstützung und dem NX-Bit zieht man gleich. Wahrscheinlich pünktlich zu Microsofts x86-64bit-Windows kann man also auch mit Intel-Prozessoren für den Desktop auftrumpfen.
Im Q1 2005 werden also die Features in den Pentium 4 integriert - hinzu stehen 2 MB L2-Cache auf dem Launch-Terminplan. Der Prozessor wird weiterhin einen 800 MHz FSB enthalten und mit Pentium 4 6xx-Prozessornummern gekennzeichnet sein - dies war auf dem diesjährigen IDF in San Francisco zu hören. Zusätzlich wird es eine Pentium 4 Extreme Edition-Variante mit 3,73 GHz geben, welche auch auf diesem 90 nm-Prozessor basiert. Der Gallatin-Kern wird dann schließlich in die Rente geschickt. Bei maximal 3,8 GHz Taktfrequenz wird es dann jedoch bleiben, eine 4 GHz-Variante ist nicht mehr geplant. Statt dessen wird Intel im 2. Halbjahr 2005 auf DualCore-Prozessoren umsatteln - voraussichtlich bei Taktfrequenzen um 3 GHz.
Kommen wir nun zum Testsystem: