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In den letzten Monaten haben wir über 20 Z77-Boards getestet - und eine ähnliche Armada an Boards stehen dem Käufer eines Haswell-Prozessors zur Verfügung. Die neuen Sockel-1150-Platinen basieren dabei auf der 8er-Chipsatzserie: Der Z87 (Codename Lynx Point) ist das Topmodell, aber es wird auch einige abgespeckte Chipsatzvarianten (H87, Q87, Q85) geben. Diese sind - wie schon in der Vergangenheit - teilweise etwas im Leistungsumfang beschnitten, beherrschen also beispielsweise kein Overclocking oder kommen mit weniger SATA6G/USB3.0-Ports.
Beginnen wir mit einem Blick auf die Chipsatz-Grafik zum Z87-Chipsatz:
Viel hat sich hier offensichtlich nicht geändert. Ein paar USB3.0-Ports mehr, ein paar SATA-6G-Ports, aber sonst sieht alles relativ identisch aus im Vergleich zum Z77-Chipsatz. Das ist auch quasi korrekt, die Veränderungen haben eher unter der Haube stattgefunden:
Zunächst einmal hat Intel die digitale Display-Anbindung direkt in die CPU integriert, nur noch der analoge VGA-Part bleibt im Chipsatz. Es gibt auch für Q- und B-Chipsätze nun keine Möglichkeit mehr, PCI-Devices anzubinden - dies muss über einen separaten Wandlerchip passieren. Das SPI-Interface wurde etwas aufgebohrt (jetzt mit SFDP, Quad Read) und alle USB-Ports laufen jetzt über das xHCI.
Neu ist die sogenannte "I/O Port Flexibility". Hierbei ist es dem Anwender freigestellt, wie er die maximal zur Verfügung gestellten I/O-Anbindungen nutzen möchte. Intel stellt es frei, bis zu sechs USB3.0-Ports zu bieten, acht PCIe-2.0-Ports und bis zu sechs SATA6G-Ports. Welche Ports von den USB-Ports dabei zur schnellen USB3.0-Kategorie gehören, lässt sich frei einstellen. Das kann durchaus praktisch sein, wenn man ein Frontpanel mit vier USB3.0-Ports besitzt und an der I/O-Blende zwei weitere USB3.0-Ports haben möchte - oder umgekehrt.
Mit einer schnellen SanDisk-SSD mit 120 GB haben wir auch einen kleinen Test gemacht, wie die USB3.0-Performance von Z87 im Vergleich zu Z77 liegt. Gemessen wurde die sequentielle Schreib- und Leserate mit Atto bei unterschiedlichen Blockgrößen:
USB 3.0 Performance Vergleich:
Links: Intel Z87, Rechts: Intel Z77
Wie man sehen kann, unterscheiden sich die beiden Controller nur geringfügig: An der Performance hat Intel bei USB3.0 nicht geschraubt, allerdings war man hier auch bereits sehr schnell unterwegs.
Alle anderen Bereiche sind auf dem Diagramm praktisch unverändert. Intels Rapid Storage Technology ist natürlich mit an Board, wie beim Z77-Chipsatz mit Rapid Start Technology, die das Booten von Windows-Systemen beschleunigen kann, indem Suspend-to-RAM und Suspend-to-Disk kombiniert wird. Notwendig hierfür ist eine SSD, auf die das System den RAM-Inhalt ablegen kann, um ihn dann nach dem Aufwecken des Systems wieder zurückzuspielen. Die Smart Response-Technik, also einfach ausgedrückt SSD Caching, war bereits beim Z68 dabei. Smart Connect als weitere Technik dient dem Synchronisieren des Systems, auch wenn der Monitor abgeschaltet ist. Die Funktion sucht dann automatisch nach Neuigkeiten, z.B. wird der Mail-Client synchronisiert. Auch diese Funktion gab es bereits beim Z77. Intels Identity Protection Technology, die Intels Anti Theft Technology und weitere vPro-Features unterstützt der Chipsatz natürlich ebenso.