Soll das Maximum aus einem Prozessor herausgeholt werden, spielt die Kühlung eine große Rolle. Boxed-Lösungen, also zum Lieferumfang gehörende Kühlkörper und Lüfter, stehen allerdings in dem Ruf, zumeist nur ein Notnagel zu sein. Die Kühlleistung ist häufig gerade ausreichend, die Geräuschkulisse hingegen enorm. Beim Wraith Prism soll das laut AMD anders sein. Grund genug also, abseits der mit Wasserkühlung durchgeführten Benchmarks auch Messungen mit Boxed-Kühler durchzuführen. Auf Übertaktungen wurde dabei verzichtet, ebenso auf eine Abweichung vom Standardspeicehrtakt (DDR4-2933). Die Lautstärkemessungen wurden aus einer Entfernung von 50 cm vorgenommen, ein Gehäuse kam nicht zum Einsatz.
Das Ergebnis: In puncto Kühlleistung steht der Wraith Prism sehr gut da. Nicht nur in den beiden ausgewählten Tests waren die Unterschiede zwischen Luft und Wasser marginal, auch in Spielen und langanhaltenden Hoch- und Volllasttests würde man eher von Messtoleranz als von echten Unterschieden sprechen. Die von AMD mit 140 W bezifferte Kühlleistung entpuppt sich somit als ausreichend, auch wenn die maximale Prozessortemeperatur von 68 °C mit Wasserkühlung auf 72 °C stieg. Etwas anders sieht es aus, wenn übertaktet werden soll. Mehr als 4,1 GHz waren nicht möglich.
Ein ganz anderes Thema ist allerdings die Lautstärke. AMD spricht von ruhigen 39 dB(A), verrät den entsprechenden Betriebszustand und die Messmethodik aber nicht. Im Low Profile (1.200 bis 3.000 U/min) konnten 37,2 bis 50,3 dB(A) gemessen werden, im High Profile (1.800 bis 3.800 U/min) 39,2 bis 57,1 dB(A).
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DDR4-3400 statt DDR4-2933
Allein durch die Anhebung des Standardspeichertaktes von DDR4-2667 auf DDR4-2933 dürfte AMD beim Wechsel von der ersten zur zweiten Ryzen-Generation leicht an der Performanceschraube gedreht haben. Die Frage ist deshalb, was noch schnellerer RAM bringt. Entsprechend wurden sämtliche Benchmarks sowohl mit Standardtakt als auch mit Tempo DDR4-3400 durchgeführt.
Überraschungen bleiben aber aus. Denn auch bei Ryzen 5 2600X und Ryzen 7 2700X hängt es vom jeweiligen Einsatzgebiet ab, ob sich mehr Leistung herauskitzeln lässt. So lag das Plus in CInebench 15 zwischen etwa 0,5 und 1,1 % (Ryzen 5 2600X/Ryzen 7 2700X), in den PCMark-Tests zwischen 0,2 und 2,1 % (Ryzen 5 2600X) sowie zwischen 1,0 und 3,5 % (Ryzen 7 2700X). In 7Zip wurde eine gut 6 % höhere Leistung erreicht, in Blender eine um 0,8 bis 3,2 % höhere. Über alle Produktivanwenungen hinweg lag das Plus beim Ryzen 5 2600X bei durchschnittlich 1,6 %, beim Ryzen 7 2700X waren es 1,9 %.
In Spielen wurde wie üblich fast ausschließlich der Mindest-fps-Wert leicht verbessert. Die Verbesserungen lagen durchweg im unteren einstelligen fps-Bereich.