TEST

Gelungener Feinschliff

AMD Ryzen 7 2700X und Ryzen 5 2600X im Test - Overclocking

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Welchen Stellenwert möglichst hohe Taktfrequenzen bei AMD genießen, zeigen nicht nur Funktionen wie XFR 2 oder Precision Boost 2. Denn mit offenen Multiplikatoren bietet man einmal mehr die Möglichkeit, über das Standardtempo hinauszugehen. So ist es mit einfachsten Mitteln möglich, an der Taktschraube zu drehen. Unter die Arme greift dem Nutzer dabei die AMD-eigene Software Ryzen Master, die auf Version 1.3 gehoben wird. Per Mausklick lassen sich hier unter anderem CPU-Takt und -Spannung sowie RAM-Takt und -Spannung verändern.

Neu sind mehrere Anzeigen, die unter anderem die jeweils aktuellen Werte für Package Power Tracking (PPT), Thermal Design Current (TDC), Electrical Design Current (EDC) sowie den jeweils schnellsten und zweitschnellsten Kern eines CCX anzeigen. Zudem lassen sich erstmals beide CCX unabhängig voneinander takten. Auf Wunsch informiert ein schlicht gehaltenes Diagramm über den aktuellen Takt sowie die Temperatur. AMD weist allerdings darauf hin, dass nicht alle Werte exakt sein müssen. Denn einige Daten werden aus dem BIOS abgerufen, hier entscheidet letztlich die Gründlichkeit des Mainboard-Herstellers.

Im Test entpuppte sich der Einsatz des Ryzen Master erneut als einfachste Methode zum Übertakten der Prozessoren. Neulinge dürften sich allerdings bei einigen Funktionen eine etwas mehr in die Tiefe gehende Erklärung wünschen, Angaben wie PPT oder EDC dürften nicht jedem geläufig sein. Zudem dürfte das ausgegraute Feld „Precision Boost Overdrive" irritieren. Diese Funktion hat AMD mit Version 1.3 der Software bereits grundlegend vorbereitet, aber noch nicht aktiviert. Wann dies nachgeholt wird, war Mitte April noch nicht bekannt.

Wer gehofft hat, dass das Overclocking-Potential der zweiten Ryzen-Generation größer als bei der ersten ausfällt, dürfte enttäuscht sein. Der Ryzen 5 2600X konnte mit Wasserkühlung stabil mit 4,2 GHz auf allen Kernen bei einer Spannung von 1,525 V betrieben werden, einzelne Kerne ließen sich auf 4,325 GHz takten. Beim Ryzen 7 2700X war das Ende bei 4,25 GHz auf allen Kernen sowie bei 4,475 GHz auf einem Kern erreicht. Eine Erhöhung der Spannung über 1,45 V hinaus blieb ergebnislos.

Im Rahmen einer AMD-Veranstaltung konnten ähnliche Werte erzielt werden, ebenfalls mit Wasserkühlung. Das deutet wie schon beim Ryzen 7 1800X darauf hin, dass auch bei der zweiten Generation über alle Chips hinweg selektiert wird.