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Nach dem Start der neuen Generation der Intel-Core-Prozessoren stellt sich die Frage, wie es um die Overclocking-Eigenschaften bestellt ist. Erste Ergebnisse lieferte bereits der Test des Core i9-9900K. Doch wie schon in den vergangenen Jahren soll ein umfangreicher Check zeigen, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um ein möglichst großes Performanceplus aus dem Prozessor heraus zu kitzeln. Geklärt wird zudem, wo der Sweetspot liegt und welche grundsätzlichen Eigenschaften Nutzer beachten sollten.
Wie schon zuletzt beim Coffee-Lake-Overclocking-Check gilt auch im Herbst 2019, dass die Ergebnisse nicht immer 1:1 auf das eigene System übertragbar sind. Entscheidende Faktoren sind auf der einen Seite die Serienstreuung beim Prozessor, auf der anderen aber auch das eingesetzte Mainboard. Letzterem sollte dabei mehr Aufmerksamkeit als vor einem Jahr gewidmet werden. Zwar verspricht Intel, dass der Core i9-9900K ebenso wie die weiteren Coffee-Lake-Refresh-Chips auf allen Platinen mit Chipsatz der 300er-Familie - ein entsprechendes BIOS- respektive UEFI-Update vorausgesetzt - genutzt werden kann. Doch spätestens beim Übertakten solle zu einem neuen Modell mit dem Chipsatz Z390 gegriffen werden. Hier ist die Spannungsversorgung in Hinblick auf die neuen Prozessoren optimiert worden. Für den Overclocking-Test greifen wir deshalb auf das neue ASUS ROG Maximus XI Hero (Wi-Fi) zurück. Hochwertige Komponenten sowie Komfortmerkmale in Form von auf der Platine verbauter Tasten für Start, Reset und Retry erleichtern das Übertakten, bzw. den schnellen Test verschiedener Einstellungen.
Traditionell werden auch die Forennutzer wieder mit einbezogen. Obwohl der Core i9-9900K nach wie vor nur schlecht verfügbar ist, werden im entsprechenden Thread bereits OC-Ergebnisse ausgetauscht und diskutiert. Nicht zuletzt dort wird deutlich, wie groß die Bandbreite der Ergebnisse ausfallen kann. Deshalb ist der Begriff „Silicon Lottery" auch bei Coffee Lake Refresh wieder sehr zutreffend.
Doch wie groß der Spielraum ist, ist noch schwer zu sagen. Das liegt nicht nur an der schlechten Verfügbarkeit des Prozessors, sondern auch an den Änderungen die Fertigung betreffend. Zwar spricht Intel bei Coffee Lake Refresh wieder von 14 nm++, doch im Detail soll es Änderungen gegenüber Coffee Lake gegeben haben. Wie die im Einzelnen aussehen, ist aber unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass die Homogenität ein ähnliches Niveau wie bei der achten Generation der Core-Prozessoren aufweist. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, wird nicht um Versuche mit mehreren Chips herumkommen.
Für den Overclocking-Check stand lediglich das schon für den regulären Test verfügbare Exemplar bereit. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes finales Engineering Sample - ein für Tests vorgesehenes Produkt, dessen Eigenschaften allerdings vollständig mit den für den Verkauf vorgesehenen Chips übereinstimmen. Ob und in welcher Form Intel hier auf Binning setzt, also lediglich hochwertige Prozessoren verteilt, ist nicht bekannt. Im Test hat darauf allerdings nichts hingedeutet. Das verwendete ASUS ROG Maximus XI Hero (Wi-Fi) entstammt hingegen der Serienfertigung, von den üblichen Schwankungen abgesehen sind die dazugehörigen Ergebnisse somit übertragbar.