Die nach oben hin deutlich abnehmende Effizienz des Core i9-9900K haben wir bereits im Test bemängelt. Denn schon im Betrieb mit Standardtaktraten steigt der Energiebedarf ab mittlerer Last zu schnell und steht spätestens unter Volllast in keinem Verhältnis mehr zur gebotenen Leistung. Entsprechend lautet die Frage, wie sich der Prozessor im übertakteten Zustand verhält. Aufgrund der Einschränkungen mit AVX und FMA3 beziehen sich die folgenden Aussagen auf die Non-AVX-Werte.
Zunächst geht es um die Kernspannung, die im UEFI notwendig ist. Ausgehend von einer Effizienz von 100 % mit Standardtaktung (4,7 GHz auf allen Kernen) bleibt die Vcore-Steigerung bis 5,0 GHz im Rahmen. Einem um etwa 6 % höheren Takt steht eine fast 11 % höhere Spannung gegenüber
Anders sieht es bei der Package Power aus. Schon bei 4 % mehr Takt (4,9 GHz) steigt diese um 12 %, bei 5,0 GHz (+6 %) werden bereits fast 24 % mehr benötigt.
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Stellt man den Systemverbrauch in den Vordergrund, verschiebt sich der Sweetspot aber wieder ein Stück weit nach oben. Bei 2% höherem Takt (4,8 GHz) wird gerade einmal nur 1 % mehr Energie benötigt. Und selbst bei 4,9 GHz fällt der Zuschlag mit rund 7 % noch moderat aus. Darüber verändert sich die Entwicklung aber schnell. Bei 6% höherem Takt wird bereits fast 20 % mehr Energie benötigt, bei 8 % schon 47 %.
Unter Berücksichtigung von Vcore, Package Power, Systembedarf und Takt ergibt sich daraus ein Sweetspot, der im Bereich von 4,9 GHz liegt. Und letztlich ist es dieser Wert, der für eine gewisse Allgemeingültigkeit der Messdaten trotz der Prozessorqualität sorgt. Denn auch bei Coffee Lake, bzw. dem Core i7-8700K waren es 4,9 GHz, die sich als Schnittpunkt von Leistung und Energiebedarf entpuppten. Die von Intel vorgenommen Änderungen an der Architektur und Fertigung haben somit in Bezug auf Overclocking keine nennenswerte Relevanz.