TEST

Intel Coffee Lake Refresh

Overclocking-Check - Fazit

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Auch wenn die Testbedingungen aufgrund der Prozessorqualität und des Fehlens von Vergleichsexemplaren nicht optimal sind, ist die Tendenz der Messwerte unübersehbar. Absolut betrachtet lässt sich Coffee Lake Refresh in Form des Core i9-9900K ebenso übertakten wie schon Coffee Lake, bzw. der Core i7-8700K. Ohne Einbußen hinsichtlich konstanter Leistung oder der Befehlssätze sind mit üblichen Mitteln 4,9 GHz auf allen Kernen möglich. Darüber hinaus beginnt das Bangen, ob die Qualität des Prozessors ausreichend und die Energieversorgung durch das Mainboard stabil genug ist - mit einem Board wie unserem ASUS ROG Maximus Hero XI Hero sollte letzteres beispielsweise kein Problem sein. Beruft man sich auf die Testdaten, ist das AVX-Paket auch mit 5,0 GHz nutzbar. Denn eine geringere Siliziumqualität dürfte im Handel kaum anzutreffen sein. Offen ist, ob eine höhere Qualität deutlich geringere Spannungen zulässt, um mit AVX und FMA3 den stabilen Betrieb bei 5,1 GHz oder mehr zu gewährleisten.

Orientiert man sich an den bisherigen Ergebnissen der Community, ist es jedoch unwahrscheinlich. Zum Zeitpunkt des Tests (26. Oktober) wurden mit der Kombination bestehend aus ungeköpfter CPU und Luft- oder AiO-Kühlung maximal 5,0 GHz erreicht - allerdings auch nur ohne AVX und einer Last-Spannung von1,217 V. In allen anderen Fällen wurde der Prozessor von den Community-Mitglieder geköpft, um einen besseren Wärmetransfer zu erreichen oder auf eine leistungsstarke Custom-Wasserkühlung gesetzt. Mit einer solchen waren bislang 5,2 GHz im Non-AVX-Test möglich. Die Last-Spannung betrug 1,36 V.

All das zeigt, dass Intel die Overclocking-Grenzen - zumindest ohne Berücksichtigung extremer Maßnahmen wie LN2-Kühlung - bei Coffee Lake Refresh im Vergleich zu Coffee Lake nicht oder nur in einem sehr geringen Umfang verschieben konnte. Das macht das Erreichen der 5-GHz-Marke auf allen Kernen parallel zwar auch in diesem Jahr wieder möglich, doch das relative Overclocking-Potential ohne großen Aufwand sinkt. Schließlich liegt das Plus bedingt durch den höheren Standardtakt nur noch bei 400 MHz, bei Coffee Lake konnten wir immerhin 700 MHz zusätzlich aus dem Prozessor kitzeln. Streng genommen müssten als Spitzenwert aber sogar nur 4,9 GHz herhalten, was ein Overclocking von nur 200 MHz bedeuten würde. Schließlich konnte der Core i9-9900K nur bis zu diesem Wert voll genutzt werden.

Eine wichtige Rolle spielt am Ende aber auch die Wahl des Mainboards. Durch die erneute Verlagerung wichtiger Komponenten auf die Platine sowie die genannten UEFI-Optionen dürfte es zumindest messbare Unterschiede geben. Mit dem ASUS ROG Maximus XI Hero dürfte man dabei wenig falsch machen, was auch die Community zeigt. Alle im Forum bislang veröffentlichten Ergebnisse basieren auf dem Einsatz eines Mainboards der Taiwaner.

Möglicherweise wird sich an den Overclocking-Fähigkeiten im Laufe der kommenden Monate zumindest ein wenig ändern. Denn nicht zuletzt UEFI-Updates, neue Mainboards oder effektivere Kühllösungen können in höheren stabilen Taktraten münden. Zudem verfeinert Intel seine Fertigung kontinuierlich, sodass leichte qualitative Steigerungen bei späteren Chargen nicht auszuschließen sind.

Abschließende Erkenntnisse des Overclocking-Checks:

  • Das relative Overclocking-Potential fällt bei Coffee Lake Refresh trotz verlötetem Heatspreader geringer als bei Coffee Lake aus.
  • Der Sweetspot liegt im Bereich von 4,9 GHz, darüber steigt der Energiebedarf deutlich schneller als die Leistung.
  • Aktuell verspricht Köpfen in Verbindung mit einer Wasserkühlung keine wesentlich besseren Ergebnisse.
  • Die Wahl des Mainboards dürfte das Overclocking-Potential beeinflussen.

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