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AMD Ryzen 9 4900HS im Vergleichstest

Intel muss sich abermals warm anziehen - Fazit

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Intel muss sich auch im Notebook-Bereich warm anziehen. Nachdem AMD diesen Sektor in den letzten Jahren nur sehr stiefmütterlich mit neuen Produkten bedient hatte und diese vor allem in Deutschland kaum zu bekommen waren, wird sich dies aufgrund der deutlichen Leistungs- und Effizienz-Verbesserungen mit Renoir in den nächsten Wochen und Monaten ändern. 

Mit dem AMD Ryzen 9 4900HS hat man vor allem im Multicore-Segment gehörig zugelegt. Die Paradedisziplinen sind Multicore- und Render-Anwendungen, denn dank der acht Zen-2-Kerne überholt AMD hier seinen Konkurrenten spielend. Aber auch bei der Single-Core-Leistung hat man zu Intel aufgeschlossen. Der Intel Core i7-9750H, welcher derzeit das Brot-und-Butter-Modell unter den Gaming-Notebook-CPUs war, bekommt starke Konkurrenz. Die Kombination aus Renoir-CPU und dedizierter NVIDIA-Grafik funktioniert beim ASUS ROG Zephyrus G14 hervorragend. Zwar hat AMD die integrierte Grafiklösung ebenfalls deutlich beschleunigt, für ambitioniertes Gaming reicht die jedoch nur bedingt. Aktuelle Spieletitel lassen sich nur in 720p-Auflösung oder mit reduzierten Details spielen. Für ältere und weniger anspruchsvolle Spieltitel ist die Vega-8-Grafik des Ryzen-Modells jedoch schnell genug.

Seine maximale Leistung hält der AMD Ryzen 9 4900HS jedoch nur für kurze Zeit. Schon nach wenigen Sekunden wird die Package Power reduziert, was mit einer Taktabsenkung einher geht. Dann sinkt die Leistung deutlich ab, was im Spiele-Umfeld jedoch kaum zu bemerken ist. Hinzu kommt, dass sich ASUS zusätzlicher Tricks bedient, die die Leistungsaufnahme und damit die Lautstärke verringern und die Akku-Laufzeiten verbessern. Im Akku-Betrieb wird die Package-Power gegenüber den AMD-Vorgaben noch weiter reduziert, was die Leistung teilweise deutlich absinken lässt. Im Netzbetrieb bekommt man davon jedoch wenig mit: Sowohl im Leistungs- wie auch im Turbo-Modus unseres Testgeräts können die AMD-Spezifikationen abgerufen werden. Das macht ein Vergleich im Notebook-Segment abermals sehr schwer, hängt die Performance letztendlich von sehr vielen Faktoren ab.

Eines aber bleibt: Für AMD ist Renoir ein riesiger Schritt in die richtige Richtung, womit man endlich auch im Notebook-Markt wieder Fuß fassen kann. Mit seinen neuen Desktop- und Server-Prozessoren hat man der Konkurrenz bereits eindrucksvoll gezeigt, was die aktuelle Zen-2-Architektur im Stande ist, zu leisten. Das gilt nun auch für Notebooks. Am Ende liegt es an den Partnern, die Hardware letztendlich zu verbauen und entsprechende Geräte zu verkaufen. Ob AMD- oder Intel-CPU mit dedizierter Grafiklösung spielt für Spieler jetzt jedenfalls keine große Rolle mehr, wenn es um die reine Spieleleistung geht.

Wie sich das ASUS ROG Zephyrus G14 in der Praxis schlägt, das klären wir in Kürze in einem separaten Einzeltest mit all unseren Notebook-Benchmarks.