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Mit seinem neuen Ryzen 9 4900HS hat AMD bereits eindrucksvoll bewiesen, dass man vor allem bei der Multicore- und Render-Leistung auch im mobilen Sektor der Konkurrenz das Leben schwer machen kann. Doch auch die eigentliche Domäne der letzten Jahre will man im Generationsvergleich gehörig verbessert haben. Im Bereich der integrierten Grafiklösung verspricht die Chipschmiede einen Leistungssprung von bis zu 30 %. Ob man mit der Vega 8 im Ryzen 9 4900HS tatsächlich gut spielen kann, das wollen wir nun in diesem Hardwareluxx-Artikel überprüfen.
Gegen das einstige Brot-und-Butter-Modell aus dem Gaming-Notebook, den Intel Core i7-9750H, aber auch gegen den ersten Achtkerner der Core-i7-Klasse, den Intel Core i7-10875H, wusste AMD vor wenigen Tagen mit seinen ersten Renoir-Prozessoren endlich mal wieder etwas entgegenzusetzen. Der AMD Ryzen 9 4900HS dreht dankt seiner acht Zen-2-Kerne vor allem bei der Multi-Threaded-Performance und in Render-Umgebungen gehörig auf und stößt zumindest in dieser Disziplin den starken Konkurrenten wieder vom Thron, zumal man dank der 7-nm-Fertigung obendrein sparsamer agiert.
Doch auch die integrierte Vega-Grafik will AMD mit Renoir deutlich verbessert und beschleunigt haben – ein Gebiet, auf dem man in der Vergangenheit ohnehin schon immer die Nase vorn hatte, denn Intel konnte mit seinen integrierten Grafikchips in Sachen Spieleleistung einfach nicht mit AMD mithalten.
Gegenüber der Vorgänger-Generation hat AMD auf dem Papier zunächst die Anzahl der Compute Units von maximal elf auf nur nach acht reduziert, womit die Zahl der CUs von ehemals 704 Shadereinheiten im Maximalausbau auf nur 512 ALUs sinkt. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, will man die Leistung einer einzelnen CU um stolze 59 % verbessert haben. Bei FP32-Berechnungen soll das neue Topmodell unter den integrierten Vega-Grafikchips nun eine Rechenleistung von bis zu 1,79 TFLOPS erreichen können, was gegenüber der Vorgänger-Generation immerhin einer Steigerung von fast 30 % entsprechen würde, die noch 1,41 TFLOPS erreichte.
Zunächst einmal steigert AMD den maximalen Takt bei Renoir um 25 % von 1.400 auf 1.750 MHz und bindet obendrein schnelleren Speicher an. Denn die integrierten Vega-Lösungen zwacken sich ihren Videospeicher auch weiterhin vom Hauptspeicher ab und hier unterstützt der Speichercontroller von Renoir nun sogar LPDDR4X-4200 mit einer Bandbreite von bis zu 68,3 GB/s. In der Regel setzen die Notebook-Hersteller bislang jedoch auf DDR4-3200, was gegenüber den Ryzen-3000er-Modellen, die noch mit DDR4-2400 bestückt wurden, jedoch ebenfalls eine deutliche Steigerung ist.
Weitere Verbesserungen sind im Data Fabric des Infinity Fabric zu finden, den AMD mit Renoir verdoppelt hat, um den Datenverkehr zwischen den einzelnen Compute-Units zu beschleunigen. Insgesamt will der Konzern den Infinity Fabric um 75 % effektiver gemacht haben. Die dadurch höhere Leistungsaufnahme soll durch die fortschrittliche 7-nm-Fertigung letztendlich wieder hereingeholt werden.
Modell | Kerne/Threads | Basis/Boost | L3-Cache | GPU | GPU-Takt | TDP |
Ryzen 9 4900H | 8 / 16 | 3,3 / 4,4 GHz | 8 MB | Vega 8 | 1.750 MHz | 45 W |
Ryzen 9 4900HS | 8 / 16 | 3,0 / 4,3 GHz | 8 MB | Vega 8 | 1.750 MHz | 35 W |
Ryzen 7 4800H | 8 / 16 | 2,9 / 4,2 GHz | 8 MB | Vega 7 | 1.600 MHz | 45 W |
Ryzen 7 4800HS | 8 / 16 | 2,9 / 4,2 GHz | 8 MB | Vega 7 | 1.600 MHz | 35 W |
Ryzen 5 4600H | 6 / 12 | 3,0 / 4,0 GHz | 8 MB | Vega 6 | 1.500 MHz | 45 W |
Ryzen 5 4600HS | 6 / 12 | 3,0 / 4,0 GHz | 8 MB | Vega 6 | 1.500 MHz | 35 W |
Bei unseren reinen CPU-Tests setzen wir bei den GPU-Benchmarks durchgehend auf aktuelle Grafikkracher, was für eine integrierte Grafiklösung wie eben die Vega 8 von Renoir nicht gerade optimal ist, da meist nur unspielbare Werte erreicht werden. Für unseren heutigen Test haben wir daher auf weniger anspruchsvolle, aber noch immer sehr beliebte Spiele zurückgegriffen oder teilweise die Grafiksettings angepasst. Mit dabei sind unter anderem Dota 2, Grand Theft Auto 5, Playerunknown's Battlegrounds, FIFA 20 oder The Shadow of Tomb Raider und The Witcher 3.
Um außerdem eine grobe Einordnung zu bekommen, haben wir einige Vergleichsmodelle erneut gemessen und führen diese im Artikel mit auf. Beispielsweise eine Vega 11 im Ryzen 5 3400G oder eine Vega 3 im AMD Athlon 3000G.