In der Regel können im Laufe eines Produktzyklus die später produzierten Chips einer jeden Generation besser übertaktet werden als die ersten Serienvertreter. Das gilt auch dieses Mal, vor allem aber, da AMD selbst einige Verbesserungen im 7-nm-Prozess vollzogen hat. Während sich die ersten Ryzen-Prozessoren in der Vergangenheit nur sehr schlecht bis gar nicht übertakten ließen und bereits an ihrem Limit arbeiteten, kann man die XT-Modelle tatsächlich etwas stärker beschleunigen. Dabei gilt: Je mehr Kerne vorhanden sind, desto geringer sind die Taktaussichten. Hinzu kommt, dass bei steigendem Takt und vor allem bei höherer Spannung selbst mit einer All-In-One-Wasserkühlung sehr schnell sehr hohe Temperaturen erreicht werden.
Unser AMD Ryzen 9 3900XT kam nämlich mit Takt- und Spannungserhöhung schnell ans seine Temperatur-Grenzen und schaltete sich eigenständig ab. Am Ende konnten wir bei 1,35 V immerhin stabile 4,4 GHz aus dem Zwölfkerner herauskitzeln. Das liegt zwar etwas unterhalb des maximal möglichen Boost-Taktes, dafür werden die Taktraten unter Last auf allen verfügbaren Kernen erreicht, womit die Multi-Threaded-Leistung in der Praxis letztendlich ansteigt.
Den AMD Ryzen 7 3800X konnten wir ebenfalls bei 1,35 V 100 MHz mehr zumuten, beim kleinen AMD Ryzen 5 3600XT waren sogar 4,45 GHz drin, was einer echten Übertaktung entspricht. Die Leistungsaufnahme steigt im übertakteten Zustand deutlich an: Bis zu 193,1 W zieht allein das größte Modell aus dem Netzteil.
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