AMD lässt die CCDs der EPYC-Prozessoren in 7 nm fertigen, die IODs weiterhin in 12 nm. Die TDP der Top-Modelle liegt bei 280 W, unser Top-Modell EPYC 7713 kommt auf 225 W und damit bewegt sich AMD hier in einem typischen Bereich für die aktuellen Serverprozessoren.
Die Effizienz der Prozessoren ist nicht ganz unwichtig und dies auch schon im Idle-Betrieb. Nun lassen sich unterschiedliche Server-Plattformen kaum miteinander vergleichen und es spielen neben den Prozessoren auch noch weitere Faktoren mit hinein. Für die beiden Xeon Platinum 8380 haben wir einen Idle-Leistungsaufnahme von etwa 25 W pro Sockel gemessen. Bei AMD scheint es deutlich mehr zu sein: 90 bis 110 W verbrauchen die Prozessoren bereits im Idle.
Dies ist recht viel, vor allem im Vergleich zu Intel. Im BIOS und Linux waren die Stromsparmechanismen aktiv und unsere Werte decken sich auch in etwa mit denen anderer Webseiten. Insofern gehen wir davon aus, dass unsere Messungen stimmen. Aber ein Server wird sicherlich nicht angeschafft, um im Idle-Betrieb im Rack zu stehen, von daher wollen wir den Fokus hier eher auf die Effizienz unter Last legen.
Werbung
Je mehr Kerne zum Einsatz kommen, desto effektiver sind die EPYC-Prozessoren im Vergleich zur Konkurrenz von Intel. Wir haben hier einen kleinen Effizienz-Index errechnet, der sich ganz einfach aus der Leistungsaufnahme und dem Ergebnis einiger Benchmarks zusammensetzt. Darunter sind eine Embree-Rendering-Komponente, aber auch eine NAMD-Simulation und der Y-Cruncher. Für einzelne Anwendungen kann der Effizienz-Index natürlich auch wieder ganz anders aussehen und die EPYC-Prozessoren mit weniger Kernen zeigen auch, dass die Effizienz hier in solchen Anwendungen abnimmt und die Prozessoren eher auf solche ausgelegt sind, die wenige Kerne in Anspruch nehmen, hier als Single-Threaded-Anwendung aber schneller sind.
Wo wir für den Idle-Betrieb noch einen Nachteile für die EPYC-Prozessoren gesehen haben, zeigt sich in der Messung der Leistungsaufnahme, dass AMD hier mit 225, 200, 190 und 180 W eine Punktlandung gelungen ist. Einzig das Top-Modell mit 280 W würde an das Top-Modell der Xeon-Prozessoren mit 270 W heranreichen bzw. diesen sogar übertreffen. Was sich über die Bestimmung der Effizienz bereits angedeutet hat, zeigt die pure Messung der Leistungsaufnahme sicherlich ebenso deutlich: Die EPYC-Prozessoren sind sparsamer, erreichen in bestimmten Anwendungen aber eine um 30 % höhere Leistung.