Dem Thema "Windows 10 vs. Windows 11" kam im Vorfeld dieses Tests eine große Bedeutung zu. Der Start von Windows 11 lief für AMD alles andere als ideal. Einerseits wurde der 32 oder 64 MB große L3-Cache der Ryzen-Prozessoren nicht vollumfänglich angesprochen, sodass die Latenzen und Datenraten hier extrem hoch waren, was natürlich einen negativen Einfluss auf die Leistung hatte.
Hinzu kam aber auch noch eine fehlerhafte Zuteilung der Preffered Cores über Collaborative Power and Performance Control 2 (CPPC2). AMD benennt für jedes CCD die schnellsten Kerne und kommuniziert dies auch der Software, damit Threads, die eine hohe Priorität genießen sollen, auch auf den schnellsten Kernen abgearbeitet werden. Dem Scheduler von Windows 11 sind eben diese schnellsten Kerne nicht bekannt gewesen und so konnte er die primären Echtzeit-Anwendungen auch nicht diesen Kernen zuweisen. Der Unterschied zwischen den langsamsten und den schnellsten Kernen kann durchaus ein paar hundert Megahertz betragen.
Für den ersten Fehler hat Microsoft den Patch KB5006746 veröffentlicht. Den Fehler im CPPC2 ist AMD mit einem neuen Treiber mit der Versionsnummer 3.10.08.506 angegangen. Diese Patches und Treiber waren natürlich für unsere Tests der Ryzen-Prozessoren unter Windows 11 installiert. In ein paar Benchmarks wollen wir uns aber noch anschauen, ob und wenn ja in welchem Umfang es Unterscheide zwischen Windows 10 und Windows 11 gibt.
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Die Reihenfolge innerhalb der Benchmarks spielt weniger eine Rolle. Entscheidend ist, wie dicht die Systeme unter Windows 10 und Windows 11 zusammen liegen bzw. wie gering der Unterschied ist. Dies zeigt sehr deutlich, dass auch für die Alder-Lake-Prozessoren Windows 11 kein muss ist.
Für den stromsparenden Betrieb der im Frühjahr erwarteten mobilen Varianten könnte dies noch einmal ganz anders aussehen, denn hier ist die Zuteilung der Threads auf die Efficiency-Kerne sicherlich wichtiger als bei einem Desktop-Prozessor, der dauerhaft 241 W verbrauchen darf.