Bevor wir mit der Spieleleistung weitermachen, werfen wir zunächst einen Blick auf den Stromverbrauch.
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Zunächst schauen wir uns die Package-Power im Idle-Betrieb an. Hier sehen wir für die neuen Modelle durch die Bank einen Wert von knapp unter 10 W, was aber auch schon früheren Prozessoren gelungen ist. Zudem gilt zu beachten, dass wir uns hier nur den Verbrauch des Prozessors anschauen, im Idle-Betrieb aber das restliche System deutlich größer ins Gewicht fällt.
Das Gesamtsystem bestehend aus dem ASUS ROG Maximus Z690 Hero, einem Core i9-12900K, den 2x 16 GB DDR5-4800 und der GeForce RTX 2080 Ti kommt im Idle-Betrieb auf 75,2 W. Dies entspricht in etwa dem, was auch ein System auf Basis von Z590 verbraucht. Ein Mehrverbrauch durch DDR5 oder PCI-Express 5.0 war auch nicht unbedingt zu erwarten, da zum Beispiel die PCIe-Anbindung der Grafikkarte dann ohnehin auf ein PCIe 2.0 zurückgefahren wird und erst unter Last wieder auf PCIe 4.0 hochgestuft wird.
Unter Last zeigt sich dann, was sich die einzelnen Prozessoren an Leistung genehmigen. Hier sehen wir nur den Core i9-12900K im Mittelfeld, wenn wir diesen auf 125 W einbremsen. Ein Core i5-12600K dürfte sich zwar bis zu 150 W gönnen, kommt aber nur auf knapp mehr als 135 W. Darf sich der Core i9-12900K die vollen 241 W genehmigen, steigt der Verbrauch auch auf eben diese etwa 241 W an. Nur der Core i9-11900K kommt auf einen noch höheren Verbrauch.
Diese Volllast tritt natürlich nur dann auf, wenn alle Kerne vollständig unter Last sind. In Spielen kommen ein Core i5-12600K und Core i9-12900K auf den Bereich von 50 bis 70 W (zum Beispiel für F1 2021).
Unter einer Dauerlast sieht die Package-Power des Core i9-12900K bei 125 und 241 W wie oben abgebildet aus. Hier aufgezeichnet werden mehrere Durchläufe im Cinebench R23 nT. Sehr schön zeigt sich, wie der Prozessor mit 125 W seine Leistung immer wieder abrufen kann, bei 241 W aber nach mehreren Durchläufen eine Abfallen der Package-Power festzustellen ist. Dies findet statt, da sich der Prozessor nahe am thermischen Limit bewegt und schon etwas Leistung zurückgenommen wird. Mit einer AiO- oder Custom-Wasserkühlung zeigt sich dieses Verhalten nicht.
Bei den Temperaturen zeigt sich dann, dass selbst ein be quiet! Dark Rock Pro 4 sich mit einem Core i9-12900K an der Grenze dessen bewegt, was er noch kühlen kann. 241 W sind hier fast schon etwas viel, denn wir sind nur wenige Grad Celsius davon entfernt, dass eine Drosselung stattfindet. Dabei fällt es dem Kühler offenbar auch schwerer die 240 W des Core i9-12900K zu kühlen, als es bei 250 W des Core i9-11900K der Fall ist. Dieser Umstand kann als eindeutiges Zeichen interpretiert werden, dass die Alder-Lake-Prozessoren mit einer Chipfläche von 209 mm² schwerer zu kühlen sind als die Rocket-Lake-Modelle mit 269,6 mm². Allerdings war Comet-Lake-S mit 206,1 mm² auch nicht wirklich viel größer und kommt im Falle des Core i9-11900K bei 250 W auf 94 °C.
Der Core i5-12600K zeigt sich da schon deutlich genügsamer. 77 bis 78 °C messen wir hier. Welchen Einfluss die höhere Leistungsaufnahme hat, zeigt sich am Core i9-12900K der auf 125 W gedrosselt wurde. Hier liegt die CPU-Temperatur dann bei nur 67 °C.
Die Effizienz ist sicherlich einer der Punkte, auf den viele schauen werden. Wir haben dazu einen Leistungsindex erstellt, der die Punkte es Cinebench R23 Multi-Threaded-Tests der Leistungsaufnahme ins Verhältnis setzt. Hier sehen wir dann die gute Effizienz der Chiplet-Prozessoren von AMD, die nur vom Core i9-12900K bei 125 W durchbrochen wird. Auch der Core i5-12600K hält sich noch ganz gut. Ein offener Core i9-12900K bei 241 W landet irgendwo im Mittelfeld.
Effizienz
Den Core i9-12900K haben wir in allen Benchmarks bei 125 und 241 W getestet. Um die Skalierung des Prozessors bei unterschiedlichen Power-Limits aufzuzeigen, haben wir noch weitere Zwischenschritte getestet.
Zumindest bis zu einem Power-Limit von 241 W genehmigt sich der Core i9-12900K auch das an Leistungsaufnahme, was ihm angeboten wird. Schaut man zugleich auf die Entwicklung der Multi-Threaded-Leistung, so zeigt sich, dass es möglich ist, mit etwa der Hälfte der Leistungsaufnahme noch 83 % der Leistung zu bekommen. Das Potential in der Effizienz der Prozessoren ist hoch und ein Power-Limit von 241 W hinzunehmen, sollte hinterfragt werden.