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Wir können feststellen, dass AMDs aktuelle Plattform im Idle-Betrieb rein auf den Prozessor bezogen einen deutlich höheren Stromverbrauch erzeugt, als dies bei der Konkurrenz der Fall ist. Wir beleuchten hier aber nur die Leistungsaufnahme des Prozessors, auf ein Gesamtsystem bezogen, ergibt sich aber weiterhin eine gewisse Diskrepanz. Liegt ein Intel-System hier bei 50 W, kommt das AMD-System auf etwa 60 W.
Ein paar Watt im Idle-Betrieb dürften sich auf der Stromrechnung aber wohl kaum zeigen. Interessanter ist daher der Blick auf die Last-Leistungsaufnahme und hier schauen wir uns zunächst die Volllast im Cinebench R23 an. Das PPT schränkt den Ryzen 9 7950X3D auf 162 W ein, die wir so auch messen. Ein Core i9-13900K verbraucht an dieser Stelle bereits 250 W, lässt man ihn von der Leine können es sogar mehr als 300 W sein. Ein Core i9-13900KS kommt auf 320 bis 350 W.
Aus Sicht der Temperaturen bewegt sich der Ryzen 9 7950X3D nicht ganz auf Niveau des Non-X3D, der von AMD vorgesehen auf 95 °C abzielt, sondern bleibt mit 90 °C etwas darunter. AMD sieht für die X3D-Modelle mit 89 °C aber auch ein anderes Temperatur-Ziel vor, während die Standardmodelle 95 °C anpeilen. Ein guter Luftkühler wie ein be quiet! Dark Rock 4 Pro oder Noctua NH-D12 reichen für den Ryzen 9 7950X3D aber aus.
Mit einer TDP von 120 W bzw. einem PTT von 162 W zeigt sich der Ryzen 9 7950X3D effizienter als ein Ryzen 9 7950X und ist dem Spitzenreiter, dem Ryzen 9 7900 bei einer TDP von 65 W dicht auf den Fersen.
Leistungsaufnahme und Temperaturen in Spielen
Nun werden die wenigsten Nutzer einen Ryzen 9 7950X3D ständig unter Volllast arbeiten lassen, denn Spiele sollen ja die Domäne sein. Also haben wir uns auch angeschaut, wie hoch die Leistungsaufnahme in Spielen ist und wie es dann um die Temperaturen bestellt ist.
In Spielen fällt der Verbrauch des Ryzen 9 7950X3D um etwa 20 W geringer aus, als dies beim Ryzen 9 7950X der Fall ist. Den Core i9-13900K lässt man in einem ähnlichen Bereich hinter sich.
Wie zu erwarten war, sind auch die Temperaturen in Spielen niedriger als unter Volllast. Mit 63 °C zeigt sich der Ryzen 9 7950X3D sehr entspannt, die Unterschiede sind aber nicht mehr ganz so groß, wie dies nach der Leistungsaufnahme zu vermuten gewesen wäre.
Temperaturen der CCDs im Blick
Zwei unterschiedlich ausgestattete CCDs in einem Prozessor – dies ist ein Novum und daher auch einen genaueren Blick wert. Wir haben die Temperaturen des CCD0 mit 3D V-Cache und dem Standard-CCD1 einmal genauer betrachtet.
In einer Rendering-Last, für die der größere L3-Cache eigentlich keinerlei Rolle spielt, wird der Einfluss des auf das CCD gelegten SRAM-Chips aber dennoch sichtbar – und das nicht nur durch einen etwas geringeren Takt, sondern auch anhand der Temperaturen. Das CCD0 kommt auf 77,9 °C, während das CCD1 bei 68,2 °C verbleibt.
In Spielen wird der CCD1 geparkt und führt keinerlei Threads aus. Alles läuft hier über den CCD0, was sich auch in einem größeren Temperaturunterschied ausdrückt. Der CCD0 kommt in Spielen auf 53,2 °C, während der CCD1 bei 39,1 °C verbleibt und damit sogar kühler ist, als der IOD.