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Intel möchte wieder eine größere Rolle am Workstation-Markt spielen und sich hier nicht von AMD die Butter vom Brot nehmen lassen. Letzteren Eindruck konnte man über die vergangenen 2-3 Jahre durchaus gewinnen, wenngleich Intel dieses Segment nicht vollständig ignoriert hat. Mit der Sapphire-Rapids-Generation alias Xeon-W-3400- und Xeon-W-2400-Serie will man hier nun aber wieder verstärkt aktiv werden. Auch die Enthusiasten sollen sich angesprochen fühlen, wenngleich die Plattform extrem teuer ist. Wir haben den Xeon w9-3495X in all seinen Aspekten getestet – Standard-CPU-Tests, gesonderte Workstation-Anwendungen und natürlich auch das Overclocking.
Über die Prozessoren und den Xeon w9-3495X im Speziellen wollen wir an dieser Stelle gar nicht so viel sagen. Die beiden Serien wurden Mitte-Februar vorgestellt und alle notwendigen Komponenten wie Mainboard, spezielle RAM-Kits, Kühler und auch die Prozessoren selbst sollten inzwischen im Handel erhältlich sein oder sind es in Kürze.
Die Xeon-W-3400- und Xeon-W-2400-Serie der Workstation-Prozessoren verwendet Sapphire-Rapids-Design der Server-Modelle in abgewandelter Form und bringt sie in das Workstation-Segment. Für alle Details zur Architektur, dem Aufbau der Chips und der Plattform verweisen wir an dieser Stelle auf unseren Artikel zum Start der vierten Generation der Xeon-Scaleable-Prozessoren.
Die nun neue Xeon-Serie für Workstations teilt sich in zwei Segmente auf: Die Xeon-W-2400-Serie basiert auf dem Medium-Core-Count-Design (MCC) von Sapphire Rapids mit einer TDP von 225 W und mit bis zu 24 Kernen. Die Xeon-W-3400-Serie verwendet den Extreme-Core-Count-Ansatz (XCC), bestehend aus vier Chiplets auf einem Package und bringt es auf eine TDP von bis zu 350 W und 56 Kernen. Den theoretisch möglichen Vollausbau von 60 Kernen sehen wir bei den Workstation-Modellen also nicht.
Auch wenn wir uns heute auf das Spitzenmodell, den Xeon w9-3495X, konzentrieren werden, so wollen wir dennoch einen kurzen Überblick geben, wo die Unterschiede zwischen den beiden Serien liegen:
Xeon-W-2400-Serie | Xeon-W-3400-Serie | |
Anzahl der Kerne | w7-Serie bis zu 24 w5-Serie bis zu 16 w3-Serie bis zu 8 | w9-Serie bis zu 56 w7-Serie bis zu 28 w5-Serie bis zu 16 |
TDP | bis zu 225 W | bis zu 350 W |
Speicherinterface | Quad-Channel DDR5-4800 | Octa-Channel DDR5-4800 |
maximaler Speicherausbau | bis zu 2 TB | bis zu 4 TB |
Anzahl an PCI-Express-Lanes | 64x PCIe 5.0 | 112x PCIe 5.0 |
Die beiden Serien sind aber nicht nur in der Anzahl der Kerne und des Lane-Angebotes unterschiedlich, sondern auch beim Speicherausbau und der Breite des Interfaces. Während die Xeon-W-2400-Serie bis zu 2 TB auf vier Speicherkanälen unterstützt, sind es bei der Xeon-W-3400-Serie bis zu 4 TB auf acht Speicherkanälen.
Alle Modellnamen mit einem X am Ende sind zudem unlocked – haben also keinen festen Multiplikator und können daher übertaktet werden.
Modell | Kerne | L3-Cache | Boost 3.0 / 1T-Boost | Basis-Takt | Basis-TDP | Preis |
w9-3495X | 56 | 105 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 1,9 GHz | 350 W | 5.889 USD |
w9-3475X | 36 | 82,5 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,2 GHz | 300 W | 3.739 USD |
w7-3465X | 28 | 75 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,5 GHz | 300 W | 2.889 USD |
w7-3455 | 24 | 67,5 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,5 GHz | 270 W | 2.489 USD |
w7-3445 | 20 | 52,5 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,6 GHz | 270 W | 1.989 USD |
w5-3435X | 16 | 45 MB | 4,7 / 4,5 GHz | 3,1 GHz | 270 W | 1.589 USD |
w5-3425 | 12 | 30 MB | 4,6 / 4,4 GHz | 3,2 GHz | 270 W | 1.189 USD |
w7-2495X | 24 | 45 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,5 GHz | 225 W | 2.189 USD |
w7-2475X | 20 | 37,5 MB | 4,8 / 4,6 GHz | 2,6 GHz | 225 W | 1.789 USD |
w5-2465X | 16 | 33,75 MB | 4,7 / 4,5 GHz | 3,1 GHz | 200 W | 1.389 USD |
w5-2455X | 12 | 30 MB | 4,6 / 4,4 GHz | 3,2 GHz | 200 W | 1.039 USD |
w5-2445 | 10 | 26,25 MB | 4,6 / 4,4 GHz | 3,1 GHz | 175 W | 839 USD |
w3-2435 | 8 | 22,5 MB | 4,5 / 4,3 GHz | 3,1 GHz | 165 W | 669 USD |
w3-2425 | 6 | 15 MB | 4,4 / 4,2 GHz | 3,0 GHz | 130 W | 529 USD |
w3-2423 | 6 | 15 MB | 4,2 / 4,0 GHz | 2,1 GHz | 120 W | 359 USD |
Von 12 bis 56 Kernen in der Xeon-W-3400-Serie und von 6 bis 24 Kernen in der Xeon-W-2400-Serie reicht das Angebot bei den Prozessoren. Die TDP spannt sich von 120 W für den Xeon w3-2423 auf bis zu 350 W für den Xeon w9-3495X auf. Auch wenn wir bisher gesagt haben, dass alle Workstation-Xeon-Prozessoren DDR5-4800 unterstützen, so müssen wir dennoch eine kleine Ausnahme machen, denn die w3-Modelle der Xeon-W-2400-Serie bieten nur die Support für DDR5-4400.
Auf den folgenden Seiten wollen wir auf das gesamte Worktstation-System mit den verwendeten Komponenten eingehen. Neben dem Prozessor selbst haben wir noch einiges mehr an Hardware benötigt, um die Tests machen zu können, denn zum Beispiel können wir nicht einfach 0815-DDR5-Speicher von der Stange verwenden.