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Kurz nach dem Start der Ryzen-9000-Prozessoren kamen die ersten Details auf, dass AMD für die zwei kleinsten Modellen neben der Standard-TDP von 65 W auch einen 105-W-Modus vorsehen könnte. Mit der AGESA 1.2.0.1 wurde dieser dann auch von den ersten Mainboard-Herstellern übernommen, bevor er sich mit der Version 1.2.0.2 etabliert hat. Bisher nur als Option durch die Mainboard-Hersteller eingeführt verkündet AMD heute, dass der 105-W-Modus für den Ryzen 5 9600X und Ryzen 7 9700X ein offizieller Betriebsmodus ist. Wir haben entsprechend einige Benchmarks gemacht.
Die von 105 auf 65 W abgesenkte TDP des Ryzen 5 9600X und Ryzen 7 9700X hat beide Modelle extrem effizient gemacht. Unsere Tests offenbarten aber auch, dass die 65 W die Prozessoren in einer Multi-Threaded-Volllast in ihrer Leistung einschränken. Wie oft im Alltag eine derartige Volllast vorkommt, steht natürlich auf einem anderen Blatt und der Nutzer hat über die manuellen Einstellungen der Max Socket Power (PPT), Max Current (EDC) und Max Current, thermally limited (TDC) sowie über Precision Boost Overdrive (PBO) auch die Möglichkeit, die Stromversorgung des Prozessors anzupassen.
Dabei handelt es sich aber um Maßnahmen, die schon als Overclocking gelten.
Ein 105-W-Modus, so wie er nun mit AGESA 1.2.0.2 umgesetzt wird, bietet feste Parameter für einen sicheren Betrieb. Bisher war aber nicht ganz klar, ob dieser von AMD offiziell abgesegnet sein wird bzw. AMD wollte sich nicht weiter dazu äußern, obwohl die Mainboard-Hersteller seit AGESA 1.2.0.1 eine Umsetzung anboten.
Dies ändert sich nun:
Der 105-W-Modus kann verwendet werden, ohne dass durch dessen Aktivierung die Garantie des Prozessors erlischt. Laut AMD sind die Prozessoren ohnehin von Anfang an für eine TDP von 105 W ausgelegt gewesen. Die Veröffentlichung mit einer TDP von 65 W war demnach eine Entscheidung, die AMD im Hinblick auf die Positionierung am Markt getroffen hat.
Aktiviert werden kann der 105-W-Modus im BIOS, wenn dieses auf der AGESA 1.2.0.2 basiert. Die Mainboard-Hersteller haben eine Option namens "cTDP to 105 W" hinzugefügt, die sich einfach aktivieren lässt. In den Einstellungen zur "Precision Boost Overdrive" und dem "ECO Mode" werden dann ebenfalls Änderungen vorgenommen bzw. die entsprechenden Optionen gewählt.
Daraufhin werden die folgenden Einstellungen vorgenommen:
Ryzen 7 9700X | Ryzen 5 9600X | |
Thermal Design Power (TDP) | 105 W | 105 W |
Max Socket Power (PPT) | 142 W | 142 W |
Max Current (EDC) | 170 A | 170 A |
Max Current, thermally limited (TDC) | 110 A | 110 A |
Diese Einstellungen sind identisch zu denen, die AMD für den Ryzen 5 7600X und Ryzen 7 7700X wählte.
AGESA-Update reduziert Kernlatenzen deutlich
Außerdem reduziert das AGESA 1.2.0.2 die Kernlatenzen für die Dual-CCD-Modelle Ryzen 9 9900X und Ryzen 9 9950X. Bisher haben wir hier für diese beiden Modelle über 200 ns gemessen, wenn die Kerne mit fixen 4 GHz getaktet wurden. Zum Vergleich: Beim Ryzen 9 5950X und Ryzen 9 7950X sprechen wir von 80 bis 85 ns. Bisher wollte sich AMD trotz mehrfacher Anfrage nicht zur Thematik äußern.
Mit einem BIOS mit AGESA 1.2.0.2 haben wir auf einem ASUS ProArt X670E-Creator WIFI nachgemessen:
Die Kernlatenzen zwischen den zwei CCDs werden deutlich reduziert. Die Latenzen wurden von mehr als 200 ns auf etwa 95 ns halbiert. Tests mit einem Ryzen 9 9950X haben aber gezeigt, dass wir in Anwendungen und Spielen kaum einen Unterschied feststellen konnten. AMD spricht davon, dass in Spielen wie Metro, Starfield und Borderlands 3 sowie in synthetischen Tests wie dem 3DMark Time Spy geringfügige Leistungsverbesserungen möglich sind. AMD spricht hier davon, dass dies nur in Spielen zu erwarten ist, in denen das Core Parking nicht aktiv ist.
AMD dazu:
Wir konzentrieren uns aber heute auf den Ryzen 5 9600X und Ryzen 7 9700X und damit den Einfluss des 105-W-Modus.