Werbung
Um eine Aussage über die Tauglichkeit der Festplatten als potentielles Systemlaufwerk zu erhalten, haben wir das ursprüngliche Windows 7 des Testsystems kurzer Hand auf die vorliegenden Probanden geklont und mehrfach hintereinander starten lassen. Gestoppt wurde dabei die Zeit vom Einschalten des PCs bis zur Anzeige des Login-Bildschirms von Windows 7. Dementsprechend ist hier der gesamte Bootup-Vorgang des BIOS mit enthalten:
Beim Vergleich der Bootup-Werte aller Probanden ist erneut die Dominanz der Enterprise-Laufwerke gegenüber den dafür wesentlich günstigeren Desktop-HDDs zu sehen, obwohl sich die Differenzen diesmal in einem sehr schmalern Gesamtbereich bewegen. Vergleichbar mit den hervorragenden Resultaten von HDDs sind die hier erreichten Zeiten natürlich nicht.
Um die Betriebstemperatur der Festplatten unter größtmöglicher Last zu ermitteln, wurde jedes Laufwerk nach Abschluss der jeweiligen Benchmarks über die Erase-Funktion von HDTune vollständig überschrieben. Dadurch konnten wir sicherstellen, dass die Laufwerke einer konstant hohen Belastung ausgesetzt sind und durch die permanent anliegenden Schreibvorgänge ein hohes Maß an Wärme freisetzen müssen. Die Temperaturen der Festplatten wurde durch Auslesen des entsprechenden SMART-Wertes unmittelbar nach Abschluss des Erase-Vorgangs protokolliert und mit der Umgebungstemperatur zum Zeitpunkt der Messung bereinigt, um eine Vergleichbarkeit herzustellen.
Die gemessene Betriebstemperatur zeigt deutlich, dass hohe Performance unmittelbar mit hoher Wärmeentwicklung einhergeht. Bislang war die Constellation ES.3 in den Benchmark-Tools führend oder zumindest auf dem Podium, hier muss sie sich dem Teilnehmerfeld geschlagen geben. Die NAS-HDD von Seagate sowie WDs Red trumpfen beim Temperaturvergleich merklich auf und liefern die insgesamt geringste Wärmeentwicklung. Einzig die Desktop-HDD von Seagate kann halbwegs mithalten, die Ergebnisse der anderen Probanden liegen mit einem Delta > 20 merklich dahinter.
Zu guter Letzt haben wir auch einen Blick auf den Energieverbrauch der Festplatten geworfen, einmal im Bereitschaftszustand (Idle) und einmal unter Last:
Zwar kann die Performance einer HDD nicht unmittelbar aus deren Energieverbrauch gefolgert werden, aber als Indiz lässt sich der Verbrauch trotzdem heranziehen. Gerade unter Last zeigen sich enormeUnterschiede, vor allem wenn man die WD40EFRX bzw. NAS-HDD mit Exemplaren der ES.3 bzw. Ultrastar vergleicht.
Die Entwicklung der Betriebslautstärke haben wir ebenfalls verglichen, einmal im Bereitschaftszustand (Idle) und einmal während der Seek-Phase im Zugriff:
Bei der von einer Festplatte erzeugten Geräuschkulisse handelt es sich analog zur Wärmeentwicklung ebenfalls um eine Konsequenz des Energieverbrauchs und der Laufwerksperformance. Je schneller eine HDD ist, desto mehr Strom wird verbraucht, ebenso wie Wärme und Vibration als Nebenprodukt erzeugt werden. Die langsameren/sparsameren Boliden können meistens mit mehr Laufruhe punkten. Angesichts des Einsatzgebiets der Enterprise-HDDs in Server-Schränken und Rechenzentren spielt die unmittelbare Lautheit aber nur eine untergeordnete Rolle. Auffällig im negativen Sinne war lediglich das deutlich hörbare Zugriffsgeräusch bei HGSTs Ultrastar, was gerade bei der Messung der IOPS bzw. Random Access Time auftrat. Selbst eher unempfindlichen Ohren dürfte die erzeugte Lärmkulisse binnen kürzester Zeit nervtötend erscheinen. Für den PC unterm Schreibtisch ein klares No-Go.