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Wie üblich bei SSDs mit SATA-Interface ist die MX500 im 2,5-Zoll-Format gehalten. Öffnen wir das Gehäuse der Crucial, sehen wir jedoch klar, dass selbst hohe Kapazitäten wie vier Terabyte nicht annähernd diesen Platz brauchen, sondern viel eher die Fläche des PCBs mit einer M.2-SSD im 2280-Format zu vergleichen ist. Dass dennoch Modelle mit einem Volumen von 4 TB oder mehr im Consumer-Bereich selten sind, ist meist mit dem verwendeten Controller zu begründen. Unser Testexemplar setzt auf einen Controller von Silicon Motion, genau genommen den SM2259H. Dies ist bereits eine Änderung zur "ur-MX500", die noch auf den SM2258 setzte.
Doch das ist nicht der größte Unterschied, wenn wir das Datenblatt genau lesen, beziehungsweise das nackte PCB vor uns haben: Setzte Crucial noch bei den vorherigen Modellen auf ein Verhältnis von DRAM zu Kapazität von 1 GB pro TB, muss die neue Variante mit 4 TB mit lediglich 512 MB auskommen. Micron begründet dies vor allem mit Einsparungsmaßnahmen und spricht lediglich von einem Leistungsverlust in bestimmten Szenarien. In synthetischen Benchmarks wird die SSD erfahrungsgemäß den Mangel an DRAM kaum aufzeigen, denn anders als oftmals fälschlicherweise angenommen, dient der DRAM nicht als Zwischenspeicher bei Schreibvorgängen, sondern als Ablageort für Mappingtabellen. Dies führt zu geringeren Latenzen, da auf schnelleren DRAM anstatt auf vergleichsweise langsamen NAND zugegriffen wird. Alltagsszenarien können daher für DRAMless-SSDs durchaus Probleme bereiten und zu einem spürbaren "Stocken" führen, wenn Mapping-Daten auf dem NAND nachgeladen werden müssen.
Zum NAND selbst sind von Seiten Microns aktuell leider kaum Daten verfügbar. Fest steht jedoch, dass Micron über die Jahre den 7TA22 NW925 mit 64 Layern aktualisiert hat und bereits bei neueren Modellen mit 1 TB zu aktuellerem NAND mit 96 Schichten greift. Der bei unserem Testmuster verbaute IKE2D NY135 dürfte daher ebenfalls auf mindestens so viele Lagen zurückgreifen dürfen, auch wenn eine Bestätigung bislang aussteht. Microns aktuellster NAND, den wir bei der P5 Plus zuletzt testen durften, stellt mit 176 Layern aktuell den modernsten Speicher dar, ist hier allerdings natürlich nicht im Einsatz.
Testen wir die Crucial MX500 4 TB auf ihre Eigenschaft des Cache-Verhaltens beim Dauerschreiben, kann die SSD anfangs noch sehr gut mithalten und knapp 140 Sekunden 480 Megabyte pro Sekunde speichern, ehe sie auf immer noch gute 400 MB/s fällt. Verglichen mit dem aktuellen SATA-Primus, der Samsung SSD 870 EVO ist dies deutlich schwächer. Diese konnte während des gesamten Tests Daten mit 500 MB/s schreiben, also schneller als die MX500 selbst zu Anfang.
Wenig überraschend, dennoch erfreulich gestaltet sich der Test zu einer möglichen, temperaturbedingten Drosselung - denn diese gibt es nicht. Unser Testexemplar ließ sich zu keinem Zeitpunkt auf mehr als 30 °C erwärmen, also weit entfernt von jeglichen kritischen Grenzen. So dürften auch enge, schlecht belüftete Systeme kein Problem darstellen, bietet doch das 2,5-Zoll-Gehäuse selbst schon ausreichend Platz zum Atmen.
In Bezug auf die Garantiebedingungen bietet Crucial Standardkost und gibt wie gewohnt fünf Jahre oder das Erreichen der TBW-Grenze vor. Diese liegt bei unserem Modell mit 4 TB bei immerhin 1 Petabyte, auch wenn dies verglichen selbst mit anderen Crucial-SSDs eher wenig ist. Selbst die Samsung SSD 870 QVO, die durch QLC-NAND immerhin einen technischen Nachteil bezüglich der Haltbarkeit besitzt, wird mit einer höheren Schreiblast spezifiziert. Fairerweise muss allerdings erwähnt werden, dass diese Schreibmengen dennoch bei kaum einem typischen Endanwender erreicht werden dürften.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
MSI SPATIUM M480 | - | 350 TB | 700 TB | 1,4 PB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |
Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
HP SSD EX950 | - | 320 TB | 650 TB | 1,4 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
TeamGroup T-Force Cardea C440 | - | - | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Kingston DC1000M | - | - | 1,7 PB | 3,4 PB - 6,7 PB | 13,5 PB |
Kioxia Exceria Plus | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB | - |
Kioxia Exceria | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - | - |
Kioxia Exceria SATA | 60 TB | 120 TB | 240 TB | - | - |
Gigabyte Aorus RAID SSD | - | - | - | 4 x 700 TB | - |
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD | 100 TB | 200 TB | 400 TB | 500 TB | 600 TB |
Corsair Force Series MP600 | - | 900 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 520 SSD | - | 850 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 510 SSD | - | - | 1,3 PB | 2,6 PB | - |
Toshiba RC500 | 100 TB | 200 TB | - | - | - |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 860 EVO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |
Corsair MP510 | 400 TB | 800 TB | 1,7 PB | 3,12 PB | - |