Werbung
Nachdem mit dem CPU-Lüfter und den Grafikkartenlüftern die aufdringlichsten Störenfriede wortwörtlich ruhiggestellt wurden, können weiterer Lautstärkeoptimierungen auf Hardwareseite in Angriff genommen werden.
[h3]Gehäuselüfter[/h3]
Dazu gehört in erster Linie der Austausch der Gehäuselüfter. Lian Li liefert das PC-V700 mit vier vormontierten Gehäuselüftern (1x 140 mm, 3x120 mm) aus. Diese Lüfter lassen sich zwar durchaus weit herunterregeln, sie geben aber selbst bei minimaler Drehzahl hörbare Nebengeräusche von sich.
Hochwertige Silentlüfter sind heruntergeregelt hingegen wirklich leise. Das gilt beispielsweise für die von uns genutzten Silent Wings 2 von be quiet!. Ein 140-mm-Modell haben wir für die Grafikkarte genutzt, ein weiteres 140-mm-Model ersetzt den Frontlüfter des Lian Li-Gehäuses. Die Deckellüfter und der Rückwandlüfter werden gegen drei 120 mm große Silent Wings 2 getauscht. Die Silent Wings 2 zeichnen sich nicht nur durch den nebengeräuschfreien Betrieb und flexible Entkopplungslösungen, sondern auch durch den großen Regelbereich von 4 bis 14 Volt aus. Eine Lüftersteuerung ist auf verschiedene Weise möglich: Mit dem 3-Pin-Anschluss können die Lüfter einfach an das Mainboard oder eine Lüftersteuerung angebunden werden. Alternativ legt be quiet! aber auch einen Adapter bei, der einen Molex-Anschluss auf drei Lüfterbuchsen mit 5, 7 und 12 Volt Spannung aufsplittet.
[h3]Lüftersteuerung[/h3]
Um den Einschränkungen der Softwarelösungen aus dem Weg zu gehen, schließen wir die vier Gehäuselüfter, den CPU- und den Grafikkartenlüfter an einer 5,25-Zoll-Lüftersteuerung von Lamptron an. Die FC Touch wird nicht mit Knöpfen oder Reglern bedient, sondern über ein großes Touchdisplay. Das hat den praktischen Nebeneffekt, dass keine Bedienelemente abstehen und sich die Lüftersteuerung auch problemlos in Gehäusen mit Fronttür verbauen lässt. Die Aluminiumfront (wahlweise Schwarz oder Silber) passt hervorragend zu Lian Li-Gehäusen. An den sechs Kanälen der Lamptronsteuerung können jeweils bis zu 30 Watt bereitgestellt werden. Dadurch ist es möglich, mit Y-Adaptern bei Bedarf sogar mehrere Lüfter an einen Ausgang anzubinden. Jeder Kanal wird separat gesteuert - entweder manuell oder in Abhängigkeit von einem Temperatursensor automatisch. Die automatische Regelung passt die Lüftergeschwindigkeit aber nicht laufend an die Temperaturen an, sondern arbeitet nur mit zwei Stufen: Bis zum Erreichen einer festlegbaren Grenztemperatur wird die gewünschte Lüftergeschwindigkeit gehalten, darüber der Lüfter mit maximaler Geschwindigkeit betrieben. Die Automatik ist dementsprechend präziser als Notfallautomatik zu bezeichnen.
Im Zusammenspiel mit den hochwertigen be quiet!-Lüftern spielt die Lüftersteuerung ihre Stärken aus. Die sechs Lüfter lassen sich punktgenau von einem sehr leisen Betrieb bis hin zur maximalen Drehzahl steuern. Zur Kontrolle wird wahlweise die Betriebsspannung oder die Umdrehungsgeschwindigkeit des jeweiligen Lüfters angezeigt.
Der Lieferumfang der FC Touch: Neben sechs Anschlusssträngen für die Lüfter gibt es genauso viele Temperatursensoren. Eine Molex-Verlängerung liegt genauso bei wie Montagematerial, eine Bedienungsanleitung und ein praktisches Reinigungstuch.
[h3]Netzteil[/h3]
Im Ausgangssystem diente ein SilverStone-Netzteil mit 120-mm-Lüfter zur Stromversorgung. Der Lüfter war zwar nur dezent zu hören, ein passiv gekühltes Netzteil bringt aber doch eine hör- und messbare Verbesserung. Das gilt besonders bei der Nutzung des Lian Li PC-V700, denn in diesem Gehäuse sitzt das Netzteil direkt hinter der Front und damit relativ nah am Nutzer. Mit Seasonics hervorragendem Fanless Platinum 460W sank die Lautstärke von 34,8 auf 33,9 dB(A) (alle anderen Komponenten wurden für diese Messungen passiv gekühlt). Der Wechsel von einem ohnehin schon relativ leisen Netzteil zu einem passiv gekühlten Netzteil ist sicherlich eine Luxusinvestition. Allerdings glänzt das Seasonic Fanless Platinum 460W zusätzlich mit anderen Werten wie der hohen Leistungsfähigkeit und dem Kabelmanagement. Nicht zu verachten ist auch die hohe Effizienz. Sie führt nicht nur zu einem geringeren Stromverbrauch, sondern auch zu geringerer Abwärme (und damit zu einem geringeren Kühlaufwand).
Mit 460 Watt Leistung passt das Netzteil gut zum Beispielsystem, das unter extremer Last (Prime95 und Furmark) maximal 380 Watt benötigt. Alternativ bietet Seasonic auch noch eine 400- und eine 520-Watt-Variante aus der Fanless-Platinum-Serie an.
[h3]Massenspeicher[/h3]
Lange Zeit war sie das größte Hindernis auf dem Weg zum leisen PC: die Festplatte. Selbst wenn alle anderen Komponenten ruhiggestellt waren, machte sich die HDD mit Lauf- und Zugriffsgeräuschen bemerkbar. Gerade performantere Modelle wie Western Digitals Raptor waren nur mit Mühe leise zu bekommen. Von aufwendigen Entkopplungslösungen hin zu ganzen Dämmboxen versuchte man sich mit durchwachsenem Erfolg, die letzte Lärmquelle zu eliminieren. Doch das Problem ist mittlerweile fast völlig hinfällig geworden. Der Siegeszug der SSD hat die Festplatte vom System- zum Datenlaufwerk degradiert, das die meiste Zeit im Ruhezustand verbringt oder gleich ganz aus dem PC verschwindet und in externe Storagelösungen wandert. Die leise WD Green unseres Testsystems ist im Ruhezustand nicht hörbar. Wenn sie aktiv wird, sorgen werkseitige Gummipuffer des Gehäuses für eine ausreichende Entkopplung.