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Der Blick auf die angeforderten Silentkomponenten zeigt, dass wir noch nicht alle Maßnahmen umgesetzt haben. Alternativ zum Silentkonzept mit einem relativ offenem Gehäuse und mehreren langsam drehenden Gehäuselüftern wollten wir auch ausprobieren, wie ein klassischeres Silentkonzept mit unserem Beispielsystem harmoniert. Dafür wird das Gehäuse mit Schalldämmmatten ausgekleidet und die Lüfterzahl reduziert.
Der Dark Rock 2 weicht einem Shadow Rock 2. Auch dieser Towerkühler stammt von be quiet!. Er kann anders als der Dark Rock 2 aber so auf dem AMD-Mainboard montiert werden, dass er einen horizontalen Luftstrom unterstützt. Der Luftstrom geht damit vom einsaugenden Frontlüfter über den Prozessorkühler und den rückwandigen Gehäuselüfter. Die beiden Deckellüfter werden ausgebaut. Der Shadow Rock 2 wird nicht mit einem Silent Wings 2-Lüfter, sondern mit einem etwas lauteren Pure Wings 2-Lüfter ausgeliefert.
Schalldämmmatten gibt es von verschiedenen Anbietern in verschiedenen Ausführungen. Meist müssen sie erst zurechtgeschnitten und auf das jeweilige Gehäuse abgestimmt werden. Caseking bietet seit einiger Zeit mit den King Mod Premium Dämmsets eine praktische Alternative an. Diese Dämmsets sind auf bestimmte Gehäuse abgestimmt und schon so zurechtgeschnitten, dass die einzelnen, durchnummerierten Dämmmatten nur noch an ihren Platz geklebt werden müssen. Auch für das Lian Li PC-V700 wird ein passendes Dämmset angeboten. An gut erreichbaren Flächen lassen sich die Dämmmatten schnell und einfach anbringen. Sind die Flächen schwerer zugänglich, kann das Ankleben zum Geduldsspiel werden. Sobald die klebende Seite versehentlich mit irgendeinem Teil des Gehäuses Kontakt hat, lässt sie sich nur schwer wieder lösen.
Die Dämmmatten wurden an die Seitenteile, auf den Boden, unter den Deckel und hinter den mittleren Teil der Front geklebt. Caseking liefert auch noch Zuschnitte für die Lüfterplätze in der Front und in der Rückwand mit. Prinzipiell lässt sich das Lian Li-Gehäuse also weitgehend abdichten. Allerdings dämmen Schalldämmmatten nicht nur den Schall, sondern auch die Wärme. Der Wegfall von zwei Gehäuselüftern wirkt sich ebenfalls negativ auf die Kühlleistung aus. Tatsächlich war ein deutlicher Temperaturanstieg zu beobachten, der vor allem die Grafikkarte betraf. Die GPU-Temperatur überschritt anders als beim ungedämmten Gehäuse die 90 Grad-Marke. Die Grafikkarte wurde damit so warm, dass eine Dauernutzung dieser Konfiguration nicht sinnvoll scheint.
Schon beim offenen Beispielsystem mit zahlreichen, aber weit heruntergeregelten Lüftern wurden die Grenzen des Machbaren ausgelotet. Eine Reduzierung der Lüfterbestückung und eine Schalldämmung sind für das Beispielsystem nicht mehr vertretbar. Dieses Silentkonzept empfiehlt sich nur für genügsame Hardware, die einfacher zu kühlen ist. Dann verspricht es aber eine noch geringere Lautstärke als der Ansatz mit ungedämmtem Gehäuse und zahlreichen heruntergeregelten Silentlüftern.