Ein neuer und bisher unveröffentlichter GeForce-Treiber ermöglicht das Ansprechen der DXR-Schnittstelle von Microsoft auch ohne die Hardwarebeschleunigung der Turing-Architektur. Wir haben dies mit einer GeForce GTX 1080 Ti in der Founders Edition ausprobiert und tatsächlich läuft die passenderweise Reflections getaufte Tech-Demo auf Basis der Unreal Engine 4 mit Star-Wars-Branding auch auf anderen Karten. Konkret haben wir eine GeForce GTX 1080 Ti sowie die Non-Ti-Variante mit Pascal-Architektur verwendet.
Die neuen GeForce-RTX-Karten von NVIDIA besitzen zwei Recheneinheiten in der GPU, welche in Zukunft eine größere Rollen spielen sollen. Die sogenannten RT Cores helfen bei den komplexen Berechnungen für die verschiedenen Ray-Tracing-Effekte und die Tensor Cores können per Deep Learning Super Sampling (DLSS) dazu beitragen, die Bildqualität zu verbessern oder können zumindest die Hardware dahingehend unterstützen, dass die Frames in niedrigerer Auflösung berechnet und dann hochskaliert werden, ohne das dabei ein erkennbarer Qualitätsverlust in der Darstellung vorhanden ist – so zumindest bisher unser Eindruck.
Die Pascal-Architektur verfügt weder über RT noch über Tensor Cores. Stattdessen wird die DXR-Schnittstelle von DirectX unter Windows 10 per Direct Compute angesprochen. Aufgrund der fehlenden Hardwarebeschleunigung ist die Leistung aber zu gering, um flüssige Frameraten zu erzeugen.
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Die Reflections-Demo verwendet mit den GeForce-RTX-Karten eine Mischung aus RTX-Effekten, gepaart mit DLSS. Das DLSS ist mit einer älteren GeForce-Karte natürlich nicht aktiv. Insofern können wir aber nicht abschätzen, welchen Einfluss das Fehlen von DLSS auf die Leistung hat. Da DLSS zunächst in einer geringeren Auflösung rendert, erreichen die GeForce RTX 2080, GeForce RTX 2080 Ti und womöglich auch die NVIDIA Titan V eine höhere Leistung – trotz aktivierter RTX-Effekte.
Mit dem Erscheinen der ersten Spiele mit RTX-Unterstützung, vermutlich dem entsprechenden Patch von Shadow of the Tomb Raider sowie der Veröffentlichung von Battlefield V, werden wir uns dem Thema noch einmal genauer widmen. Es zeigt sich, dass NVIDIA die DXR-Schnittstelle auch mit den älteren Karten ansprechen kann, wenngleich die Leistung in den Spielen wohl nicht ausreichen wird, um mit älteren Karten die RTX-Effekte zu aktivieren.
Ab wann der neue GeForce-Treiber mit der Unterstützung von DXR verfügbar sein wird, können wir aktuell nicht sagen.
Update:
Wir haben uns die Einstellungen noch einmal angeschaut. In den Standardeinstellungen läuft die Demo für eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel mit aktiviertem DLSS ab (auf den Turing-Karten) und für eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel ohne DLSS. Dies macht den Vergleich der Karten bei 1440p natürlich schwierig, da die Pascal-Karten kein DLSS unterstützen können, für 2160p aber besteht der Vergleich in dieser Form.
Ein Test in 1440p mit deaktiviertem DLSS zeigte keine erwähnenswerte Leistungsunterschiede für die Turing-Karten. Die Bilder pro Sekunde sanken um nur wenige FPS.