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Schwierige Leistungsanalysen

Qualcomm Snapdragon X Elite im XPS 13 ausprobiert

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Zur Computex 2024 schickte Qualcomm seine neuen Snapdragon-X-Elite- und -Elite-Plus-SoCs alias Oryon ins Notebook und wollte damit als Copilot+-PCs das Theme KI auch für den Endkunden ins Notebook bringen. Vor allem machte man eines: große Versprechungen. Denn die neuen Chips sollen sowohl im Hinblick auf die Leistung als auch auf die Laufzeiten im Notebook für erhebliche Verbesserungen gegenüber der Konkurrenz sorgen. Was der neue ARM-Chip tatsächlich so auf den Kasten hat, das wollen wir uns in einer ersten Leistungsanalyse in einem Dell XPS 13 näher anschauen. Doch das wird nicht einfach...

Die neuen Qualcomm-Snapdragon-SoCs der Elite-X- und Elite-X-Plus-Familie bauen unter dem Codenamen Oryon auf dem ARMv8.7-Design auf und verwenden bei den schnellsten Modellen bis zu drei Quad-Core-Cluster mit maximal zwölf CPU-Kernen, wobei es auch kleinere Varianten mit nur zehn oder gar acht Kernen gibt. In der Zwischenzeit gibt es von vielen bekannten Herstellern wie ASUS, Dell, Acer oder auch Lenovo fast 100 entsprechende Geräte, die ab etwa 900 Euro starten, teilweise aber auch deutlich über 2.000 Euro kosten, womit man eher die (gehobene) Mittelklasse adressiert und vor allem auch mit guten Displays punkten möchte. 

Nachdem man zur Computex 2024 die ersten Varianten des Snapdragon X Elite ins Rennen schickte, die mit ihren zwölf und acht Kernen hauptsächlich Unterschiede im Takt und der integrierten Grafiklösung machten, bei der NPU und dem Cache jedoch immer 45 TOPs versprachen, bzw. 42 MB bereitstellten, schob man im September weitere Ableger nach, die für ein bisschen mehr Vielfalt sorgten. Bei den Achtkern-Modellen wie dem Snapdragon X Plus (X1P-42-100) reduziert man den All-Core-Takt auf 3,2 GHz, beim X1P-46-100 sind es hingegen bis zu 4 GHz. Die NPU soll weiterhin 45 TOPS bieten, um die Copilot+-Qualifikation beizubehalten. 

Deutlichere Einschnitte gibt es bei der GPU, deren Rechenleistung von bis zu 4,6 TFLOPS auf teilweise nur noch 1,7 TFLOPS kommt und damit weniger als die Hälfte der ersten Modelle bietet. Damit einher geht eine Reduzierung des Caches auf 30 MB, was damit begründet wird, dass nur noch zwei Cluster mit 2x 12 MB-L2-Cache sowie ein 6 MB großer Last-Level-Cache zur Verfügung stehen. Alle Snapdragon-SoCs können mit bis zu 64 GB an LPDDR5X-Arbeitsspeicher mit schnellen 8.448 MHz bestückt werden. Die Snapdragon-X-SoCs werden in 4 nm bei Samsung gefertigt und basieren auf dem Hamoa- und Purwa-Design. 

Alle technischen Details zur CPU- und GPU-Architektur des Snapdragon X Elite/Plus haben wir in einem separaten Artikel ausführlich behandelt. 

Gegenüberstellung des Qualcomm Snapdragon X Elite und Snapdragon X Plus

Kerne Multi-Threaded-TaktSingle-Threaded-TaktDual-Core-TaktCacheGPU-FLOPsNPU-TOPsSpeicher
Snapdragon X Elite (X1E-84-1DE) 12 3,8 GHz4,3 GHz4,3 GHz42 MB4,645LPDDR5X-8448
Snapdragon X Elite (X1E-84-100) 12 3,8 GHz4,2 GHz4,2 GHz42 MB4,645LPDDR5X-8448
Snapdragon X Elite (X1E-80-100) 12 3,4 GHz4,0 GHz4,0 GHz42 MB3,845LPDDR5X-8448
Snapdragon X Elite (X1E-78-100) 12 3,4 GHz
3,4 GHz-42 MB3,845LPDDR5X-8448
Snapdragon X Plus (X1P-66-100) 10 3,4 GHz4,0 GHz-42 MB3,845LPDDR5X-8448
Snapdragon X Plus (X1P-64-100) 10 3,4 GHz3,4 GHz-42 MB3,845LPDDR5X-8448
Snapdragon X Plus (X1P-46-100) 8 3,4 GHz4,0 GHz-30 MB2,145LPDDR5X-8448
Snapdragon X Plus (X1P-42-100) 8 3,2 GHz3,4 GHz-30 MB1,745LPDDR5X-8448

Drittschnellstes Modell im Vergleich

Die Redaktion hat nun ein erstes Testgerät erhalten. Das Dell XPS 13 9345 (2024) verfügt über einen Qualcomm Snapdragon X Elite (X1E-80-100) und damit über das bislang drittschnellste Modell der Oryon-Generation. Er kann mit zwölf Kernen aufwarten, die sich mit einem All-Core-Takt von 3,4 GHz ans Werk machen dürfen, bei der Auslastung von einem oder zwei Kernen jedoch bis zu 4,0 GHz erreichen können. 

Dazu gibt es 42 MB Cache und eine integrierte Adreno-X1-GPU. Dabei handelt es sich um die siebte Generation der Adreno-GPU, die mit einem Takt von bis zu 1,5 GHz arbeitet und somit auf eine Rechenleistung von 4,6 TFLOPs für FP32-Berechnungen kommt. Aufgebaut ist sie aus sechs Shader-Prozessoren mit 1.536 ALUs und 128 Vektoreinheiten. Es handelt sich um SIMD-Shader-Prozessoren mit jeweils zwei Micro-Shader- und Textur-Pipelines. Die NPU des Qualcomm Snapdragon X Elite (X1E-80-100) soll 45 TOPS erreichen, angebunden sind bei unserem Testgerät insgesamt 32 GB LPDDR5X-8448-Arbeitsspeicher. Mit einem Preis von rund 1.400 Euro zielt man klar auf die Mittelklasse ab.

Wie sich der neue Qualcomm-SoC im Alltag schlägt und was das Dell XPS 13 9345 (2024) mit ihm leistungsmäßig auf den Kasten hat, das haben wir uns in den letzten zwei Wochen näher anschauen können.