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Der Kurznachrichtendienst WhatsApp wächst auch nach der Übernahme durch Facebook unaufhaltsam weiter. Das ließ Vorstandschef Jan Koum gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus verlauten. Demnach solle WhatsApp genau so schnell wachsen wie vor der etwa 19 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme durch das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook im Februar. Insgesamt soll der Dienst nun weltweit über 480 Millionen Nutzer zählen. Vor der Übernahme sollen es noch 450 Millionen gewesen sein – davon rund 30 Millionen Nutzer aus Deutschland. Pro Monat sollen weltweit rund 15 Millionen neue Nutzer hinzukommen.
Nach der Übernahme durch Facebook wurden vielerorts kritische Stimmen laut, der Messaging-App doch den Rücken zu kehren – viele Nutzer suchten nach einer Alternative. Einer Studie zufolge konnte sich zeitweise ein Drittel der WhatsApp-Nutzer vorstellen, den Dienst nicht mehr zu nutzen. Konkurrenten wie Threema oder Telegram erfreuten sich über einen gewaltigen Nutzeransturm - dank einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die eine höhere Datensicherheit versprechen sollte. Im Falle von Threema muss nicht einmal die eigene Handy-Nummer oder die E-Mail-Adresse angegeben werden. Auf Threema hatten wir bereits einen ausführlichen Blick geworfen.
Einen weiterer großer Schritt könnte nach Ansicht Koums die Einführung einer Telefon-Funktion werden, die noch in der ersten Jahreshälfte implementiert werden soll und zu der es bereits erstes Bildmaterial gibt. Über die mobile Datenübertragung sollen künftig auch Telefonate kostenlos über die WhatsApp-Anwendung ermöglicht werden – eine EDGE-Verbindung mit einer Geschwindigkeit von 220 kbit/s im 2G-Netz soll genügen. Man habe lange daran gearbeitet, um die benötigte Bandbreite so gering wie möglich zu halten. Bis zum Start der Telefonie-Funktion soll es aber noch ein bisschen dauern. Man sei noch nicht ganz fertig. Es soll aber das „beste Sprachprodukt überhaupt“ werden.
Um das Datenvolumen nicht weiter zu belasten, plant WhatsApp in Zusammenarbeit mit E-Plus einen eigenen Prepaid-Tarif, über den sich die Textnachrichten, Bilder, Videos und später auch Telefonate kostenlos übertragen lassen, ohne dass die Daten auf das im Tarif inkludierte Datenvolumen angerechnet werden. Beim Schweizer Nachbarn gibt es beim Mobilfunkbetreiber mtv mobile eine ähnliche Option.
Vor wenigen Tagen hatte WhatsApp neue Privatsphäre-Einstellungen implementiert.