Nabend!
Nachdem ich hier im Sammelthread viel über dieses MB gelesen habe und selbst seit einigen Wochen ein solches besitze, will ich meine Erfahrungen dazu kurz aufschreiben, zum einen in der Hoffnung, dass es anderen Benutzern eventuell weiterhilft und zum anderen, um eventuell einige meiner verbliebenen Probleme doch noch zu beheben.
Eigentlich hatte ich das Board für einen mobilen HTPC gekauft, der in einem selbstgebauten Gehäuse sowohl im Wohnzimmer als auch im KFZ eingesetzt werden soll/te.
Meine Testumgebung bisher:
ABIT NF-M2 NView
Athlon 64 3500+ (Orleans), Athlon 64 3800+ LV (Lima), Athlon X2 3600+ LV (Brisbane)
OCZ OCZ DDR2 PC2-5400 Gold GX XTC CL 4-4-4-12, GEIL GX21GB5300SDC CL3 4-4-8
Saphirre ATI X1950 XT, XpertVision GF7200 GS, onboard NV6150
250 GByte SATA Samsung HD
NEC Slimline DVD-RW
TAGAN TG800-U25 Dual 800W
Cooler Master Susurro Kupferkühler mit geändertem Sharkoon-Lüfter
Here we go (in loser Reihenfolge, einige Dinge sind eventuell im Thread schon geklärt, bei 44 Seiten verliert man aber irgendwann den Überblick, deshalb lieber doppelt als garnicht!):
"Kaltstart-Problem":
Wie einige andere Benutzer auch habe ich das Problem, dass das Board zwar - wenn einmal am Laufen - problemlos einen Neustart ausführt, nach einem völligen Ausschalten oder Netztrennung jedoch partout nicht wieder ans Laufen kommt. Dies stellt sich nach diversen Tests nun so dar, als ob dies nur passiert, wenn die onboard-Grafik benutzt wird und zwar unabhängig davon, ob vorher im BIOS Veränderungen vorgenommen wurden oder nicht. Nach einem absoluten "Neustart" mit CMOS-Reset und langer Wartezeit läuft das Board mit onboard-Grafik an, solange man nur "neustartet" und nicht ausschaltet, ist alles i.O., schaltet man den Rechner ab und versucht, ihn neu zu starten, laufen die Lüfter nur kurz an, die grüne LED auf dem Board geht für ca. 1 Sekunde an und dann ist Schluss.
Danach hilft bei mir nur eine totale Trennung des Netzteils und mindestens 1-2 Stunden Warten, danach läuft das Board dann wieder. CMOS-Reset, Batterie raus und sonstige Dinge in dieser Richtung helfen nicht.
Auffällig dabei ist, dass man durch den Einbau einer dedizierten Grafikkarte das Board sofort wieder ans Laufen bekommt (CMOS zusätzlich reseten), außerdem kann ich danach im BIOS wieder auf "Display Init First=PCIe/onboard" umschalten und das Board dann auch wieder mit der onboard-GraKa starten, allerdings wieder nur bis zum nächsten kompletten Shutdown.
Mit einer dedizierten PCIe-Grafikkarte passiert dies nie, das Board startet dann höchsten nach extremen Overclocking oder Undeervolting-Attacken nicht mehr, dies lässt sich aber gezielt durch den "Reset-Insert"-Trick oder einen CMOS-Reset beheben.
Fazit: Die onboard-Grafiklösung ist für mich völlig unbrauchbar, dass es am RAM (Einstellungen hoch und runter probiert, Taktraten, Spannung, alles...) oder sonstiger Hardware liegt schließe ich fast aus, dann ist wohl eher das Board im Eimer.
Hier wäre ich speziell für jeden weiteren Hinweis dankbar, da ich nur ungern eine dedizierte Grafikkarte in den HTPC einbauen wollte. Wenn es garnicht anders geht, muss entweder das Board gehen oder ich baue eine Low Profile ATI X1550 mit geändertem Slot-Blech ein.
Übertakten, Undervolten, speziell mit RMClock:
Nach vielen Stunden testen und Einstell-/CMOS-Reset-Orgien habe ich wohl nun die Grenzen für die Hardware soweit ausgelotet. Anfangs hatte ich dabei speziell mit RMClock auch diverse Problem, habe aber scheinbar ein Lösung für den Einsatz von RMClock gefunden, die sehr stabil funktioniert:
Wenn man die Grenzen der Spannung für die jeweilige CPU ausgelotet hat, sollte man einige Einstellungen von RMClock "feintunen", um sicherzustellen, dass das MB auch damit umgehen kann. Speziell die Einstellungen für die Spannungs- und Teilersprünge sind hier zu beachten. Man sollte in jedem Fall RM so einstellen, dass immer nur eine Stufe hoch- oder runtergetaktet wird und zusätzlich die Stabilisierungszeiten für die Einstellung der neuen Takt-/Spannungsrate anpassen. Bewährt hat sich hier eine "Runterschaltzeit von mindestens 300, besser 400 ms, beim Hochtakten kann man auch mit deutlich weniger arbeiten, da die Erhöhung des Taktes mit gleichzeitiger Spannungsanhebung bei einem guten Netzteil kein Problem sein sollte. Es muss auch nicht unbedingt ein Monster-Teil sein wie das TAGAN, das habe ich nur, da ich es auch noch für andere Tests verwende.
Man sollte grundsätzlich die Anwendung von "Performance on Demand" mit variabler Leistung oder "Maximale Performance" mit der fest eingestellten, benötigten Leistung bevorzugen, ein Umschalten von Normaltakt auf "Power Saving" bei zu stark unterschiedlichen Takt-/Spannungsraten führt trotz "Single Step"-Einstellung zu einer sofortigen Verringerung auf den Minimalwert, was bei spätestens bei 0,8-0,9 Volt/5-fach Multi zu einem sofortigen Shutdown führt.
Meine Ergebnisse mit RMClock bei "Normaltakt" mit onboard-Grafik:
Athlon 64 3800+:
5x 200 MHz @ 0,9 Volt (0,8/0,85 Volt nur bedingt stabil) idle - 39 Watt, 31°C bei Zimmertemperatur ca. 22°C
11x200 MHz @ 1,1 Volt - Vollast (prime stable für 2 Stunden, diverse Anwendungen) - ca. 64-69 Watt, 46°C bei Zimmertemperatur ca. 24°C
Athlon X2 3600+:
5x200 MHz @ 0,85 Volt (0,8 Volt nur bedingt stabil) idle - 42 Watt, 33°C bei Zimmertemperatur ca. 20°C
9,5x200 MHz @ 1,15 Volt - Vollast (prime stable für 2 Stunden, diverse Anwendungen) - 75-79 Watt, 48°C bei Zimmertemperatur ca. 23°C
Was mir aufgefallen ist:
Wenn ich den X2 verwende habe ich "leichte Bildstörungen" in Form von vertikalen Linien/Grafikfehlern beim Umschalten der Taktraten durch RMClock, welche bei der Verwendung des Athlon 64 3500+/3800+ nicht auftreten.
Die folgenden Übertaktungsversuche wurden nur noch mit dedizierter Grafikkarte durchgeführt, da ich keine Lust hatte, nach jedem Fehlversuch mit der onboad-GraKa kämpfen zu müssen, reale Leistungsmessungen habe ich auch nicht mehr durchgeführt, weil mich die Verbrauchswerte mit zusätzlicher Grafikkarte eher weniger interessiert, da diese stark von der verwendeten Graka abhängig sind. Generell liegen die Verbrauchswerte mit der GS 7200 im 2D-Betrieb ca. 10 Watt und mit der X1950 XT um ca. 40-50 Watt höher (3D denke ich mal so um die 30 bzw. bis zu 200 Watt höher, ich habe schon 270 Watt mit der X1950 XT im Maximum gemessen, die Karte allerdings auch am oberen Limit getaktet, ca. 675 MHz Core und 2 GHz Speichertakt).
Athlon X2 3600+ @ ~X2 5000 + Maximum mit RMClock (CPU im BIOS auf 1,25 Volt):
5x274 MHz @ 1,00 Volt (0,9 Volt nur bedingt stabil) idle , 34°C bei Zimmertemperatur ca. 22°C
9,5x274 MHz @ 1,25 Volt - Vollast (prime stable für 2 Stunden, diverse Anwendungen), 53°C bei Zimmertemperatur ca. 23°C
Für den Speicher hatte ich beim GEIL DDR 667 4-5-5-12 2T bei 2,1 Volt eingestellt, was 866 MHz entspricht, die Taktrate macht der GEIL wegen seiner sehr niedrigen Latenzzeiten mit 667-Teiler Betrieb gut mit, wenn es sein muss, geht der sogar auf 910 Mhz, HT war auf 3x. OCZ und ein geliehener A-DATA DDR2-800 Extreme wollten da übrigens nicht ansatzweise mitspielen.
Athlon X2 3600+ @ ~X2 5600 (CPU im BIOS auf 1,4 Volt!):
9,5x295 MHz @ 1,4 Volt idle , 36°C bei Zimmertemperatur ca. 21°C
9,5x295 MHz @ 1,4 Volt - Vollast (prime stable für >30 Minuten, diverse Anwendungen), 59°C bei Zimmertemperatur ca. 23°C
Für den Speicher hatte ich beim GEIL DDR 667 5-5-5-15 2T bei 2,2 Volt eingestellt, was 932 MHz entspricht, bin aber dann auf den 533er-Teiler runter, weil mir das doch ein wenig viel erschien. Mit 533er Teiler dann wieder 4-4-4 12 2T. Läuft stabil.
Athlon X2 3600+ @ 2907 MHz (CPU im BIOS auf 1,4 Volt!):
9,5x306 MHz @ 1,4 Volt idle , 39°C bei Zimmertemperatur ca. 21°C
9,5x306 MHz @ 1,4 Volt - Vollast (prime stable für >30 Minuten, diverse Anwendungen), 62°C bei Zimmertemperatur ca. 23°C
Für den Speicher hatte ich beim GEIL DDR 533 5-5-5-18 2T bei 2,3 Volt eingestellt. Soweit stabil.
Athlon X2 3600+ @ 2945 MHz (CPU im BIOS auf 1,45 Volt!):
9,5x310 MHz @ 1,4 Volt idle , 41°C bei Zimmertemperatur ca. 21°C
9,5x310 MHz @ 1,4 Volt - Vollast (prime stable für >30 Minuten, diverse Anwendungen), bis 65°C bei Zimmertemperatur ca. 23°C, starke Sprünge unter Last, teilweise 5-10°C
Für den Speicher hatte ich beim GEIL DDR 533 5-5-5-18 2T bei 2,3 Volt eingestellt. Soweit aber stabil.
Athlon X2 3600+ @ 2964 MHz (CPU im BIOS auf 1,5 Volt!):
9,5x312 MHz @ 1,4 Volt idle , 45°C bei Zimmertemperatur ca. 21°C
Post normal, Windows bootet nur bedingt, Absturz bei Last.
Diverse RAM-Einstellungen versucht, keine Verbesserung, CPU-Temp bis 70°C, ohne bessere Kühlung ist hier nichts zu machen
Athlon X2 3600+ @ 3002 MHz (CPU im BIOS auf 1,55 Volt!):
Kein Post!!!
Würde die Diksussion hier gerne noch mal auffrischen, die maximale Leistung, die ich mit dem Board und einem X2 3600+ erreichen kann, reicht mir vollkommen aus, allerdings würde ich das Problem mit dem NV6150 gerne behehen, falls es denn irgendwie machbar ist.
In Zusammenhang mit diversen anderen Boards von z.B. ASUS ist mir auch schon aufgefallen, dass die Chipsätze mit NV6100/6150 anfällig sind für diese "ich will nicht booten"-Krankheit. Ein ASUS M2N-VM habe ich retourniert, weil es garnicht mehr starten wollte und nach Reparatur zurückbekommen, booten geht wieder, aber nach einem Kaltstart hängt das Board auch oft.
Gruß,
der Pain