Wofür man die 851 mehr Pins wohl benötigen wird?
Mehr PCIe 5.0 Channels?
Was sind denn PCIe Channels? Ich kenne nur PCIe Lanes und ja, davon dürfte es mehr geben, dies entspräche ja der Tendenz der letzten Jahre.
Da DDR5 ja zwei Subchannels hat, bezeichnen manche auch Alder Lake schon als Quad Channel DDR5, obwohl die Datenbreite mit 128 Bit nur der von Dual Channel entspricht. Man muss da bei DDR5 also sehr aufpassen ob die Subchannels als einzelne Channels gezählt werden oder nicht.
Und wird AMD mit dem Sockel AM5 dann noch mithalten können, oder wird Ryzen 8000 mit Zen5 auch mehr Pins benötigen und im Oktober 2023 bereits Sockel AM6 kommen?
Nach gerade mal einer Generation wird AMD sicher keinen neuen Sockel bringen, aber ich denke das AM5 nicht so lange aktuell bleiben wird wie AM4. Die Situation war damals ja auch eine andere, AMD lag am Boden und war schwer angezählt, da war die Ankündigung die Plattform lange unterstützen zu wollen, schon hilfreich um Vertrauen aufzubauen. Aber schon bei RYZEN 3000 gab es damals die Aussage von AMD, dass sie Kompromisse machen mussten, damit diese auf AM4 laufen konnten und bei den Threadrippern, wo sie ja nicht an ein Versprechen zur Langlebigkeit der Plattform gebunden waren, hat AMD die Chance genutzt die Plattform zu wechseln, obwohl der Sockel selbst gar nicht verändert wurde. Eine Plattform besteht aber eben auch mehr als dem Sockel selbst, da spielen unzählige Spezifikationen hinein.
Man mag Intels Vorgehen nur zwei CPU Generationen auf einer Plattform zu unterstützen zwar nicht gut finden, aber technisch macht dies mehr Sinn. Man kann einfach nicht vorhersagen, welche Anforderungen die CPUs in 4 oder 5 Jahren stellen werden, da diese in Prozessen gefertigt werden, die es jetzt noch gar nicht gibt, während man die beiden nächsten Generationen recht gut überblicken kann, so laufen bei Intel ja schon die ersten Meteor Lake Tiles im Labor. Dazu kommt, dass die Mainboardhersteller dies auch lieber sehen werden, statt wie bei AM4 immer wieder neue CPU Generationen auf alten Boards unterstützen (also BIOS Updates erstellen, testen und das Ganze validieren) zu müssen, für die sie niemand bezahlt.
Obendrein ist der Nutzen einer langlebigen Plattform auch nur beschränkt, denn wer wie ich nur alle Jubeljahre mal ein Systemupgrade macht, ich bin noch auf Z97 unterwegs, der braucht sowieso ein neues Mainboard oder wird es sowieso wollen, um die neuen Features wie schnellere Schnittstellen mitzunehmen. Ebenso wollen auch diejenigen die immer die neuste CPU Generation kaufen, dann auch lieber ein neues Mainboard mit den neusten Features, wir haben ja hier gesehen wie viele Leute als Zen+ rauskam, ihre 300er Mainboards gegen 400er getauscht haben, obwohl dies eben nicht nötig war, aber sie wollten eben Precision Boost 2 und XFR2 nutzen können. Die haben eben den Wertverlust dem das Board sowieso unterliegt, nur früher realisiert und damals mehr für ihr 300er Board bekommen, also sie heute dafür noch bekommen würden, denn die alten Boards werden ja genau wie die CPUs verkauft und nicht weggeworfen. Die einzigen denen es nutzt sind also Leute die jetzt noch auf Zen oder Zen+ sind und sich dann noch irgendwann einen Zen2 oder Zen3 kaufen wollen, aber auf Features wie PCIe 4.0 verzichten können, denn dafür müssten sie ja dann ein 500er Board haben.
Außerdem hat es noch einen Nachteil, denn wer nicht jede CPU Generation mitmacht, der hat auch keine alte CPU für die Plattform um das ggf. erstmal nötige BIOS Update für das Board machen zu können, damit seine CPU dann überhaupt darauf läuft. Wer sich recht früh einen RYZEN 5000 als erste AM4 CPU gekauft hat, der hatte mit Sicherheit das Problem ein Board zu finden, welches schon ab Werk ein BIOS hatte das diese CPU unterstützt oder eben eine alte AM4 für das BIOS Update zu bekommen. Dies Problem hat man bei einer neuen Plattform nicht und für die zweite CPU Generation auf dem Sockel bringt Intel auch immer neue Chipsätze raus und man kann dann sicher sein, dass Boards mit diesen neuen Chipsätzen auch ab Werk die neue CPU Generation unterstützen. Alles hat eben Vor- und Nachteile und jeder muss für sicher entscheiden, ob für ihn die Vorteile oder die Nachteile überwiegen, aber sehe ich die Langlebigkeit der Plattform nicht als so ein Killerargument wie manche es hinstellen.