@ neuer Mann: Vielleicht solltest du mal die Erklärung lesen die ich ausgeführt habe, bevor du dich in in irgendwelche Argumentation mit abenteuerlich hohen messtechnischen Genauigkeiten versteigst, die für diesen Zweck auch mit einem Platinwiderstandssensor praktisch nicht erreichbar sind, und zwar nicht aufgrund seiner Kennlinie oder seiner Toleranzen, sondern schon aufgrund der restlichen Messkette - wenn wir mal voraussetzen, dass du nicht mehr für die Messtechnik ausgeben willst als für einen kompletten Rechner. Im Übrigen gibt´s auch Halbleitersensoren mit vergleichbarer und sogar besserer Genauigkeit über einen großen Messbereich, die eine eingebaute Kennlinienkompensation mitbringen und sogar geeicht werden können. Allerdings lassen die sich mit den meisten Anzeigegeräten und Softwarelösungen für Waküs ebenfalls nicht auslesen. Ein Messtechniker würde sich jedenfalls kaum zu der Aussage versteigen er könne mit Equipment unter, sagen wir 500€, Messgenauigkeiten von +-0,1K garantieren. Mit üblicher Wakü-Messtechnik kann man sich bei Wassertempmessungen auch mit sorgfältiger Einpunktkalibrierung getrost +-1K oder wenigstens +-0,5K Messfehler zu jedem Messpunkt eingestehen, wenn man nicht unseriös erscheinen will.
Nach allem was du und dein Beiredner bislang von euch gegben habt, scheint ihr mir jedenfalls die Falschen zu sein, um dem interessierten (inzw. wohl eher amüsierten) Publikum, worunter auch Leute sind die etwas davon verstehen, die Feinheiten der Temperaturmesstechnik zu erläutern
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Wenn du dir mal überlegt hättest welche Äpfel du hier von welchen Birnen abziehst wäre dir im Übrigen spätestens nach Lektüre meines Postings, auf das du deinen Einwand ja vorgebracht hast, sehr schnell klar geworden, wie es zu deinem Ergebnis kommt. Überleg dir doch mal wo man die Temperaurdifferenz im Kreislauf abgreifen kann. Da wirst auch du zum Schluss kommen, dass es sich um die Differenz der Wassertemperaur vor und nach dem Radiator (bzw. allgemein der Wärmesenke gegenüber der Luft) handelt. Wenn du nun aufmerksam meine Ausführungen gelesen hättest, die letzlich nichts anders aussagen als DeltaT = Q'/(cp*m') (mit Q' = eingespeister Wärmestrom [W], cp = spez. Wärmekapazität des Mediums bei konst. Druck [Ws/(kg*K)] und m' = Volumenstrom [kg/s]), wäre dir aufgefallen, dass du für deine Betrachtung, wie VDC bereits richtig sagte, nicht die Temperatur vor dem Radiator (allerdings auch nicht die nach dem Radiator) mit der Lufttemperatur ins Verhältnis setzten kannst. Wenn du so vorgehst, nimmst du implizit an, dass die Wassertemperatur überall im Kreislauf exakt gleich ist, was aber, wie erklärt, nicht der Fall ist (auch wenn das nicht praxisrelevant ist).
Wenn du eine Betrachtung der Differenz von Wassertemperatur zu Lufttemperatur in Abhängigkeit vom Durchfluss und der damit einhergehenden Veränderung der Temperaturdifferenz im Kreislauf machen willst, was im Übrigen nicht die Kühlleistung des Kreislaufs, sondern lediglich das DeltaT des Radiators darstellt, musst du selbstverständlich den Mittelwert der Wassertemperaur vor und nach dem Radiator einsetzen. Und diese ergibt - oh Wunder - für beide Durchflüsse denselben Wert (den in der Praxis allfälligen Fehlerbalken mal außen vor gelassen). Steigerst du den Durchfluss, wird die Temperatur vor dem Radiator niedriger (dein einziger Messpunkt im Kreislauf) und nach dem Radiator höher. Die Temperaturdifferenz im Kreislauf sinkt also im Vergleich zum Zustand mit geringem Druchfluss. Im Mittel über den Radiator bleibt die Wassertemepraur aber identisch und nur damit kannst du das DeltaT Wasser-Luft am Radiator korrekt bilden. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Temperaturdifferenzen von Komponententemperaturen zur Wassertemperatur. Statt der mittleren Wassertemperatur am Radiator ist hier natürlich die mittlere Wassertemperatur am Kühler der richtige Vergleichswert, nur ist der Unterschied zwischen Ein- und Ausgang hier noch geringer (zumindest wenn es nicht der einzige Kühler im Kreislauf ist).
Die Vereinfachung, die man deshalb häufig im Wakü-Bereich eingeht, besteht in der Methode die Wassertemperaur im gesamten Kreislauf als konstant anzunehmen, wie du es getan hast, weil die Unterschiede für die Praxis und unter Beachtung der Fehlerbalken aufgrund der üblicherweise unzureichend genauen Messkette eben vernachlässigbar sind. Das macht die Methode aber für exakte Betrachtungen nicht richtiger und für deine Argumentation ist sie selbstverständlich gänzlich unbrauchbar.
Die marginalen Effizienzgewinne am Wärmeübergang der Kühler augrund des erhöhten Durchflusses schlagen sich hier btw. auch höchstens im Rahmen der - ich muss es leider nochmals bestätigen - recht großen Messungenauigkeit üblicher Wakü-Sensorik nieder (also Sensoren + Messkette).
Edit:
Auch für die Leistungsmessung beim Aquaero ist die Messung der Temperaturdifferenz nötig - ein Temperaturmesspunkt reicht dafür nicht. Da diese Differenzen aber insbesondere bei geringen Heizleistungen und/oder hohen Durchflüssen sehr klein werden und die Temperaturmessung leider mit recht großer Ungeanuigkeit behaftet ist, liegen die Ergebnisse meistens ziemlich daneben, obwohl sich AC bemüht hat hier eine möglichst praxisgerechte Lösung zu schaffen. Lediglich bei Systemen mit großer Heizleistung und moderatem Druchfluss funktioniert das mit einigermaßen akzeptabler Genauigkeit.