Als Leiharbeiter ist man meist der Arsch. Für das, was sie weniger verdienen, müssen sie meist die schmutzigeren oder auch anstrengenderen Arbeiten ausführen.
Kann man leider nicht ändern.
Aber wenn man schon so wenig für seinen Einsatz bekommt, müßte man von dem hart verdienten Geld versuchen, soviel wie möglich überzubehalten.
"400€ für Essen bestellen und Co." passen da nicht wirklich zu. Auch wenn man sich für die Psyche mal was gönnen muß. Das ist ein Drittel des Verdienstes.
Ich habe mal ein paar Jahre Haushaltsbuch geführt, um mal zu sehen, wieviel der Ausgaben nötig sind, und um dann mal zu sehen, wo der Rest so hingeht.
Ich habe es dann tatsächlich geschafft, die unnötigen Kosten zu minimieren, ohne auf Freizeitgestaltung zu verzichten.
Ins Kino habe ich Knabberzeug und Getränke von zu Hause mitgenommen. Auch ins Deutsche Theater, Caprisonne
. Wenn die Kumpels für Cola & Co nochmal 8Euro extra gezahlt haben, kam ich nichtmal auf 2 Euro. Brotzeit nehme ich jeden Morgen von zu Hause mit, unterwegs esse ich nur, wenn es nicht gereicht haben sollte. Kommt aber nur 1 - 2 Mal im Monat vor, wenn überhaupt. MCD und so meide ich, bekomme davon nur Verstopfung
. Bier trinken kann man günstiger zu Hause mit den Kumpels. Für das, was mich 3 Bier hier in München kosten, lasse ich dann lieber einen Kasten springen. Ich verstehe Leute nicht, die an einem Abend 50 oder 100 Euro verbraten müssen, um Spaß zuhaben. Ich verdiene mein Geld zu hart, um es einem Wirt oder Discobetreiber hinterherzuwerfen...
Ich habe das mit Anfang 20 angefangen, heute bin ich 40 und handhabe das immer noch so. Auch wenn ich mir heute all das Aufgezählte leisten könnte, gönne ich mein hart verdientes Geld nicht jedem, der daran verdienen möchte.
Und die 250 Euro für Lebensmittel habe ich auch jeden Monat, aber da ist alles inkludiert, auch meine Brotzeit für die Arbeit, Waschmittel usw.
Beim Netto rechne ich auch anders als viele andere: Nur das, was abzüglich aller Kosten übrig ist, bezeichne ich als mein Netto. Wenn man Miete, Rauchen, Auto usw. bezahlt hat, bleibt meist eine nicht mehr allzu üppige Summe über, die ich dann nicht auch noch gedankenlos verballern würde. Spaß muß sein, ist auch klar, aber der muß nicht immer die Welt kosten.
Ich habe es zu meinem Berufsanfang auch geschafft, immer auf Null zu kommen, Essen bestellt statt gekocht, alles mögliche, was mir gefiel, angeschafft usw. Irgendwann merkt man aber, daß einen der Konsum auch nicht glücklich macht. Anfangs vielleicht, aber ich merkte kurz darauf meist, daß ich vieles davon eigentlich nicht brauchte.
Dann habe ich meine jetzige Frau kennengelernt, die damals zu studieren anfing. Sie konnte nicht soviel ausgeben wie ich ich, also habe ich mich ihr angepaßt und meinen Konsum eingeschränkt, ohne das aber als Einschränkung zu empfinden.
Bis heute bin ich zwar nicht geizig, aber sparsam. Ich kaufe vieles gebraucht, nutze es, so lange ich es benötige, und verkaufe es zum gleichen Preis weiter. So muß ich nur die Nutzung zwischenfinanzieren, nicht aber auch noch den Wertverlust tragen. Ich hatte mal ne DSLR, mit Restgarantie aus eBay gekauft, 2 Sommer mit in den Urlaub genommen, gemerkt, daß sie mir zu schwer ist, um sie immer rumzuschleppen, und für's gleiche Geld weiterverkauft. Mein Ipod war gebraucht, 60 Euro damals, seit 5 Jahren treuer Begleiter bei meinen Außendienstfahrten. Mein Smartphone kostete 100 Euro, drin steckt die D2 Karte aus meinem Firmenhandy. Firmenhandys habe ich seit 1997, da im Serviceaußendienst. Ich habe bis heute keinen eigenen Handyvertrag gehabt. Wenn ich bei meinem Bruder sehe, daß ihn sein iPhone 5 von o² jeden Monat 80 Euro kostet, packe ich mir an den Kopf! Als ich ihn drauf ansprach, daß das ganz schön viel Geld ist, um erreichbar zu sein, meinte er nur "wieso, 80 Euro ist doch ok". Habe ihm dann gesagt, daß das fast 1000 Euro im Jahr sind und ich davon meinen Urlaub bezahle. So mache ich das bei vielem: Die Kosten auf das Jahr oder die Nutzungsdauer gerechnet betrachten. Dann sind auch kleine Summen schon überlegenswert, ausgegeben zu werden.
Und was ich bis zum Hauskauf auch nie hatte: Kredite! Was ich nicht bar bezahlen konnte, hatte ich einfach nicht. Zudem ist es schwerer, hart gespartes Geld einfach auszugeben, als für 1000 Euro Einkauf 30 Euro im Monat abzuzahlen. Habe ich nie, und werde ich auch nie. Hat man das Geld vorher zusammengespart, gibt es sich schwerer aus.
zum Thema:
Haushaltseinkommen mit Frau knapp 5000 Euro.
Augaben:
Hausrate, Heizen, Strom, Tel., Wasser, Steuern, Müll usw.: etwa 2000 Euro.
Lebensmittel: etwa 400 Euro
Auto mit Versicherung, Sprit, Reparaturen: etwa 400 Euro
Urlaube: etwa 200 Euro
Die regelmäßigen Ausgaben sind also etwa 3000 Euro / Monat.
Unregelmäßig kommen dann noch Kleidung, Einrichtung, Hobbys dazu. Hält sich aber in Grenzen.
Somit bleiben monatlich > 1500 Euro über. Bis mal Kinder anstehen, dann sieht es anders aus...