[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Ich kenne viele in guten Berufen (IT, Chemiker, ...) die ... probleme hätten bei 2-3% eine normale Wohnung zu finanzieren ...

Kinder, die natürlich zehntausende Erben oder von den Eltern kriegen, ist was anderes, als jemand dessen Eltern selbst zur Miete wohnen und ein Junger Mensch dann von 0 anfängt.
Das ist der Denkfehler bei der Sache.
Genau bei den 2-3% liegt das Problem. Die Leute meinen, dass man sich dann eher ein Haus leisten kann.
Der niedrige Zinssatz bewirkt aber auch den Anstieg der Preise weil halt jeder ein Haus kaufen kann und es auch für Investoren interessant ist auf Pump Häuser hochzuziehen.

Wer bei 6% gekauft hat und dann ne Anschlussfinanzierung für 1% bekommt hat natürlich den Jackpot gewonnen, aber wer bei 1% kauft, zahlt tendentiell eher drauf weil das Angebot sinkt und der Kaufpreis entsprechend steigt.
Hab selber 2014 bei 2,32% gekauft, heute würde ich vielleicht nur 0,9% zahlen, aber 50% mehr für das gleiche Haus hinlegen müssen.
Bin einerseits froh, dass ich nicht länger gewartet habe, andererseits ärgere ich mich, dass ich nicht schon 2010 gekauft habe. Stand da um den Dreh rum in ner 78m² Bude in Düsseldorf, hab die für damals 115k Euro nicht gekauft weil ich nur knapp 100k bar hatte und keinen Kredit aufnehmen wollte. :cautious:

Die Generation unserer Eltern konnte sich vielleicht gerade deshalb ein Haus leisten weil die Kaufpreise durch die hohen Zinsen eben noch ziemlich niedrig waren.
Und natürlich weil es keine weniger (energetische) Vorgaben gab, die das Haus teuer machten.
 
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Wenn die energetischen Vorgaben wirklich die Preise so getrieben hätten, wären Bestandshäuser nicht so absurd nahe an den Preisen eines Neubaus...
 
Wenn die energetischen Vorgaben wirklich die Preise so getrieben hätten, wären Bestandshäuser nicht so absurd nahe an den Preisen eines Neubaus...
Deutsche sind halt bei Investments Hinterwäldler. Bank fällt dank den Zinsen flach und dann wird halt als nächstes sein Geld in Immobilien gesteckt.

Beitrag automatisch zusammengeführt:


Wohnfläche bei Wohnungen hat halt auch zu 40% zugenommen.

Und wird jetzt dank Corona und Home Office eher noch weiter steigen.

Natürlich wird es da immer schwieriger eine Immobilie zu kaufen, wenn man sein eigenes Büro einplanen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
@B.XP
Nein, das muss nicht sein.
Mal angenommen Haus x (KFW 100) kostet im Bau (nach heutigem Geldwert) 250k Euro und Haus y (KFW 40) kostet 350k Euro. Dazu kommen noch 100k fürs Grundstück.
Haus x kann man aufgrund ernergetischer Vorgaben aber gar nicht mehr neu bauen.
Jetzt stehen x und y nebeneinander und werden verkauft.
x geht für 400k weg, y für 450k.
Abwegig? Nein, denn x kann man schlichtweg nicht mehr neu bauen, auch wenn manch einer lieber x für 300k als y für 350k bauen würden.
Neubau beginnt also hier bei 350+100k, Altbau orrientiert sich am Preis des Neubaus.
Zudem ist der Markt teilweise leergefegt. was die Preise selbst von uralten Ruinen hochtreibt.
Wenn der Neubau von y also 450k kosten würde, ich aber gar kein Grundstück bekomme, kann es sogar sein, dass x für 450k oder gar 500k weg geht weil die nachfrage bei Weitem das Angebot übersteigt.

Kauf mal ne gebrauchte PS5, in der Theorie kostet die neu 399 Euro, sollteste also was gebrauchtes für 350 Euro finden. ;)
 
die Grundstücke sind aktuell die Preistreiber. Hier in der Umgebung zahlt man locker über 1000 €/m2
 
die Grundstücke sind aktuell die Preistreiber. Hier in der Umgebung zahlt man locker über 1000 €/m2
Naja das Baumaterial ist in den letzten 12 monaten auch locker 50 prozent teurer geworden. Ist nicht nur der Grund und Boden....
 
Bei Rechtsanwälten muss man halt auch sehen, dass Vollzeit 50+h bedeutet. Man muss konstant und konzentriert Höchstleistungen erbringen.
Rechtsanwalt stelle ich mir als interessanten Beruf vor. Könntest du einmal kurz im Überblick darstellen wie ein Arbeitstag in etwa aussieht?
 
Rechtsanwalt stelle ich mir als interessanten Beruf vor.
Finde ich auch interessant und was ich so von meinen Freunden (die wie hier schon erwähnt in Großkanzleien arbeiten) höre haben die echt Interessante Fälle an denen sie Arbeiten, auch viele Dinge die z.B. für die Öffentlichkeit relevant sind (Dieselskandal, Gesetzentwürfe etc).

Das Studium soll ja aber echt sehr brutal sein, teilweise viel Telefonbuch auswendig lernen.
 
Das ist der Denkfehler bei der Sache.
Genau bei den 2-3% liegt das Problem. Die Leute meinen, dass man sich dann eher ein Haus leisten kann.
Der niedrige Zinssatz bewirkt aber auch den Anstieg der Preise weil halt jeder ein Haus kaufen kann und es auch für Investoren interessant ist auf Pump Häuser hochzuziehen.

Wer bei 6% gekauft hat und dann ne Anschlussfinanzierung für 1% bekommt hat natürlich den Jackpot gewonnen, aber wer bei 1% kauft, zahlt tendentiell eher drauf weil das Angebot sinkt und der Kaufpreis entsprechend steigt.
Hab selber 2014 bei 2,32% gekauft, heute würde ich vielleicht nur 0,9% zahlen, aber 50% mehr für das gleiche Haus hinlegen müssen.
Eigentlich falscher Thread, wo ihr hier diskutiert! ;)

Und es muss natürlich auch die Frage erlaubt sein, wer hätte Bock eine Wohnung bis auf Ewigkeiten zu finanzieren?

Teilweise (überwiegend) werden ja richtig steinalte Wohnungen für richtig viel Schotter verkauft. Was, wenn das Haus mal vom Statiker ein Siegel geklebt bekommt, dass es nicht mehr bewohnt werden darf? Immer eine Hauseigentümergemeinschaft im Nacken, hatte auch schon Eigentums-Wohnungsbesichtigungen, wo für 80qm² 400€ Hausgeld + Strom fällig geworden wären.
Mit Pech ist halt irgendwann die Wohnung abbezahlt und zehn Jahre später ist das Objekt baufällig und man steht mit leeren Händen da.

Der Markt ist m.M.n. einfach nur krank, auch wenn manche Ökonomen das anders sehen.
Desweiteren ist die Gesetzgebung auch nicht das gelbe vom Ei.

Es müssten entweder staatliche Hilfen für die erste, selbstgenutzte (!) Immobilie kommen oder pro Person ab 18 Jahren dürfte 1 Haus mit massivsten Steuererleichterungen besessen werden. Jede Zweitimmobilie müsste mit hohen Steuern und jede 3. ; 4. ; 100. ; Immobilie mit immer höheren Abgaben belastet sein, sodass es nicht mehr attraktiv ist, hieraus sein Kapital zu schlagen.
Klar, wäre entgegen jeder freien Marktwirtschaft, aber wenn Wohnen zum Luxus und für manche unbezahlbar wird, muss dort eingegriffen werden. Und wenn man hier sieht, dass manche 2800 Brutto verdienen und davon alles finanzieren müssen (Wohnung / Haus, Verkehrsmittel, Essen, Kinder, Stromrechnung), wird es schon knapp.
 
die Grundstücke sind aktuell die Preistreiber. Hier in der Umgebung zahlt man locker über 1000 €/m2
Hier in der Gegend nicht (180 Euro), dafür gibts schlichtweg (trotz neuer Baugebiete alle paar Jahre) deutlich weniger Grundstücke als Kaufinteressenten.

@Gen8 Runner
Die "staatliche Hilfe" könnte ja schlichtweg der Wegfall der Grunderwerbsteuer sein, war ja schon öfter im Gespräch, aber das ist ja explizit nicht gewünscht (weil die Länder da sprudelnde Einnahmen durch haben, aktuell 16,xx Mrd. / Jahr).
 
Hier in der Gegend nicht (180 Euro), dafür gibts schlichtweg (trotz neuer Baugebiete alle paar Jahre) deutlich weniger Grundstücke als Kaufinteressenten.

@Gen8 Runner
Die "staatliche Hilfe" könnte ja schlichtweg der Wegfall der Grunderwerbsteuer sein, war ja schon öfter im Gespräch, aber das ist ja explizit nicht gewünscht (weil die Länder da sprudelnde Einnahmen durch haben, aktuell 16,xx Mrd. / Jahr).
Vielleicht kann ja ein Mod die Beiträge hier mal verschieben.

Aber 180€ empfindest du als "günstig" / angemessen? 500 * 190 = 90.000€ + Grunderwerbssteuer + Notar + Makler + Erschließung. Da bist du locker schon wieder bei 120.000€ und es steht noch nichts drauf. Architekt, Statik, Bau, energetisch vorgeschriebene Dämmung, Heizung etc. und schon bist du wieder bei 500.000€.

Aber Wegfall der Grunderwerbssteuer, was würde es effektiv bewirken? Wenn dann müsste das wirklich 1x im Leben für jeden über 18 Jahre gelten, sämtliche Käufe über 1x pro Leben hinaus müssten massivst besteuert werden. Und mal angenommen ein Haus + Grundstück kostet 400.000€ und steht in Schleswig Holstein (6,5%, Bayern bspw. nur 3,5%): Macht gerade mal 26.000€ aus. Macht so etwas den Bock fett, macht so etwas Wohnraum finanzierbarer für die schwachen und mittlerweile leider auch mittelständischen Einkommensschichten? 374.000€ anstatt 400.000€?

Ich kriege das kalte Kotzen, wenn ich sehe, dass irgendwelche reichen Hanseln sich ein Grundstück und Bauprojekt nach dem anderen unter den Nagel reißen und dann Besitzer von zig bis hunderten Eigentumswohnungen sind. Ein (zwangsweise) bekannter von mir genauso. Grundstück erworben, baut darauf ein Mehrparteienhaus mit Mietwohnungen und schmeißt die Kohle so aus dem Ärmel auf den Tisch für das Grundstück und vermietet die Buden dann für teures Geld. Wenn dort ein normalverdiener kommt und sich mit um das Grundstück bewirbt, wird der doch radikal und einfach so rausgekegelt, da er mit den Preisen nicht mitgehen kann. Für den "Investor" schmälert sich ein wenig die Rendite, für den normalverdiener, der dort nur seine eigenen vier Wände haben will, macht es das ganze unbezahlbar.

Als ich mal nach einem Kredit für einen Hauskauf bei meiner Bank gefragt hatte, wieviel ich denn als alleinstehender alleinverdiener bekommen würde, sagte man mir als Richtwert 100 netto Monatsgehälter.
1800€ = 180.000€
2500€ = 250.000€

Und da finde mal Häuser und Wohnungen, in welche du nicht nochmal dieselbe Summe reinstecken musst, wo solche Leute überhaupt einen Kredit für bekommen.
Ja, Alleinverdiener kann man "anmäkeln", aber man muss auch daran denken, was passiert im Trennungsfall? Da hat sich ebenfalls für die meisten der Traum von Haus erledigt.

Generation Eltern, die bei einem großen Konzern gearbeitet haben: Normale Ausbildung im Büro gemacht, kein Studium, 5000€ Netto (!) standen dort auf dem Gehaltszettel, bei der halbtagsstelle der Mutter 2500€ Netto. Haus war bei den damaligen Preisen (65 DM / qm² ~ 1990) natürlich ruckzuck abbezahlt.
 
Ich will mich da nicht zu sehr rein hängen, aber rein was die Diskussion "wie soll man sich da Eigentum leisten können", vielleicht kann eben nicht jeder Eigentum haben? Muss jeden unbedingt ein Haus haben? Ist halt nunmal im Leben so. Ich hätte auch gerne einen Porsche. Kann ich mir aber nicht leisten, also muss ich eben damit leben und die Alternative wählen (im Vergleich: mieten). Und ja, auch mieten ist teuer. Ich finde aber staatliche Hilfe für die erste Immobilie falsch. Nicht jeder ist für Eigentum geeignet und nicht jeder muss (!) ein Eigenheim haben. Die 2.-xxx. massiv mehr zu besteuern ist grundsätzlich ein guter Gedanke. In endkonsequenz macht es das aber nicht besser. Dadurch entsteht im Zweifel weniger Wohnraum, da niemand mehr Bock hat zu bauen um zu vermieten
 
Ich will mich da nicht zu sehr rein hängen, aber rein was die Diskussion "wie soll man sich da Eigentum leisten können", vielleicht kann eben nicht jeder Eigentum haben? Muss jeden unbedingt ein Haus haben? Ist halt nunmal im Leben so.
Zwischen einem Luxusgut wie einem Porsche und etwas Essentiellem (Dach über Kopf) gibt es durchaus unterschiede. Es muss nicht jeder ein Haus haben, da das Luxus ist. Aber eine Wohnung sollte schon machbar sein. Und eben nicht eine 50m² Abstellkammer, speziell mit Homeoffice.
Deutschland ist halt ein Mietland, hat dann halt im Alter nichts (Kein Eigentum, weniger Ersparnisse, weil alles in Miete ging - Wobei hier wieder welche kommen und Gegenrechnen, dass Mieten nicht schlecht ist -> Vllt. bei guten Mietverträgen, nicht aber bei 1000+€).

Mir ists inzwischen egal, da Haus und auch Wohnung zum vermieten habe, sehe trotzdem die Entwicklung kritisch.
 
Wie du bereits sagst, essenziell ist das Zauberwort. Und das ist ein Haus eben nicht. Wo wir so schön bei "früher war alles besser" sind. Fragt doch Mal eure Eltern/Großeltern in welchen Wohnungen/Häusern die aufgewachsen sind. Ich denke die meisten hatten es schlechter als heute ;)

Nebenbei, 50qm und Abstellkammer ist vielleicht dein (und mein) Maßstab, aber fernab der Realität. Nicht jeder kann eben alleine auf 80qm wohnen, das ist nunmal so. Muss er auch nicht. Wozu? Mehr ist schön, aber ist's immer notwendig? Oder doch einfach nur "schön"? :) passt ganz gut hier zum Tenor im Topic (geht nicht an dich, sondern allgemein): man darf seinen Standard eben nicht auf die Allgemeinheit umlegen. Schon vom Gehalt was die meisten hier haben, träumt wohl der großteil der Bevölkerung. Und die leben auch alle ;)

Und zum Thema Miete vs Eigenheim (kurz OT), ich find eine Haus auch toll, aber viele Hausbesitzer vergessen/beschönigen da einige Kosten die da drauf müssen. Im Endeffekt wird es sich oft nicht viel nehmen ob nun Eigenheim oder Miete. Mit Eigenheim hat man halt später was.
 
Viele können selbst nach einem Erbfall wo ein Haus vorhanden ist, sich kein neues Haus leisten, da die Baupreise nach Abriss zu hoch sind oder die anderen Preise für andere Objekte noch weit utopischer sind...
 
Ich will mich da nicht zu sehr rein hängen, aber rein was die Diskussion "wie soll man sich da Eigentum leisten können", vielleicht kann eben nicht jeder Eigentum haben? Muss jeden unbedingt ein Haus haben? Ist halt nunmal im Leben so. Ich hätte auch gerne einen Porsche. Kann ich mir aber nicht leisten, also muss ich eben damit leben und die Alternative wählen (im Vergleich: mieten). Und ja, auch mieten ist teuer. Ich finde aber staatliche Hilfe für die erste Immobilie falsch. Nicht jeder ist für Eigentum geeignet und nicht jeder muss (!) ein Eigenheim haben. Die 2.-xxx. massiv mehr zu besteuern ist grundsätzlich ein guter Gedanke. In endkonsequenz macht es das aber nicht besser. Dadurch entsteht im Zweifel weniger Wohnraum, da niemand mehr Bock hat zu bauen um zu vermieten
Auch absolut richtiger Gedanke.

Manche Dinge gehören auch m.M.n. in staatliche Hände. Und das ist der Bau von bezahlbarem Wohnraum (in Staatshand, gerne auf Erbpachtgrundstücken, sodass der Staat dort bei Ausuferung den Vertrag auslaufen lassen kann), Wasser, Strom und Wärme (Gas / Fernwärme). Wie das derzeit ausufert, sieht man ja leider bei der Preisexplosion vom Strom und Preisen für Wohnungen.

Hier in der Gegend beißt sich auch ständig die Katze in den Schwanz:
- Stadt hat Grundstücke zum Kauf für nen Investor rausgerückt. Eigentumsgrundstück, kein Pachtgrundstück, Preise und Größen der Eigentumswohnungen und Wohnungen zur Miete (ist gemischt) jenseits von gut und böse für Normalverdiener (Dort wird bei Dunkelheit künstlich Licht angestellt und nur in wenige Wohnungen Plakate mit "zu verkaufen" gehängt. Nach Anruf beim Maker: "Ohh, sie haben Glück, es sind noch genau zwei Wohnungen frei", obwohl in der Realität gerade mal 20% an den Mann gebracht worden sind. Da werden die Leute mit der angeblichen Knappheit zur Schlachtbank geführt und bekommen Torschusspanik).
- Erbpachtgrundstücke wären m.M.n. sinnvoller, da dort bei Ausuferung nach 99 Jahren bspw. gesagt werden könnte: Vertrag läuft aus, das war's. Wenn es gut läuft, es bezahlbar (vermietet) ist, viele ihren Hauptwohnsitz dort haben verlängert man den Vertrag. Aber dort widerrum will kein Investor drauf bauen.
 
Auch absolut richtiger Gedanke.

Manche Dinge gehören auch m.M.n. in staatliche Hände. Und das ist der Bau von bezahlbarem Wohnraum (in Staatshand, gerne auf Erbpachtgrundstücken, sodass der Staat dort bei Ausuferung den Vertrag auslaufen lassen kann), Wasser, Strom und Wärme (Gas / Fernwärme). Wie das derzeit ausufert, sieht man ja leider bei der Preisexplosion vom Strom und Preisen für Wohnungen.

Hier in der Gegend beißt sich auch ständig die Katze in den Schwanz:
- Stadt hat Grundstücke zum Kauf für nen Investor rausgerückt. Eigentumsgrundstück, kein Pachtgrundstück, Preise und Größen der Eigentumswohnungen und Wohnungen zur Miete (ist gemischt) jenseits von gut und böse für Normalverdiener (Dort wird bei Dunkelheit künstlich Licht angestellt und nur in wenige Wohnungen Plakate mit "zu verkaufen" gehängt. Nach Anruf beim Maker: "Ohh, sie haben Glück, es sind noch genau zwei Wohnungen frei", obwohl in der Realität gerade mal 20% an den Mann gebracht worden sind. Da werden die Leute mit der angeblichen Knappheit zur Schlachtbank geführt und bekommen Torschusspanik).
- Erbpachtgrundstücke wären m.M.n. sinnvoller, da dort bei Ausuferung nach 99 Jahren bspw. gesagt werden könnte: Vertrag läuft aus, das war's. Wenn es gut läuft, es bezahlbar (vermietet) ist, viele ihren Hauptwohnsitz dort haben verlängert man den Vertrag. Aber dort widerrum will kein Investor drauf bauen.
Hier haste aber auch Preissprünge, von ehemals 8000 im Jahr, liegste nach Verlängerung bei 25.000... die Gemeinden sind ja nicht blöd
 
Könnt ihr diese Diskussion bitte in den Immobilien Thread auslagern :)

Ich kann die Beiträge auch gerne dahin verschieben, werden dann nur nicht mehr ganz zusammenhängen, da sie in die Beiträge im Immothread eingegliedert werden.
 
Sehr cooler Thread, habe jetzt sicher die letzten 30 Seiten durchgelesen und finde es interessant wie vielfältig die Berufsbilder in einem „IT-Forum“ doch sind!

Da ich hier die Posts mit einer Gehaltsentwicklung und ein wenig Hintergrundinformation am spannendsten finde, möchte ich auch ein bisschen ausholen, auch wenn es sich bei mir wahrscheinlich um eine der klassischeren IT-Laufbahnen handelt.

Das Wirtschaftsinformatik Studium habe ich nach grob 6 Jahren mit dem Bachelor abgeschlossen, einige Online Spiele und so ziemlich alles andere war mir in der Zeit wichtiger. Finanziert habe ich mich in dieser Zeit mit zahlreichen Nebenjobs am Band (15€/h) und einem Glücksgriff im IT Support eines Instituts (400€ Basis für 2h/Woche).
Nach dem Pflichtpraktikum (Mindestenslohn) in einer Beratung habe ich dort zu den selben Konditionen als Werkstudent und Bachelorant gearbeitet.

2015 wurde ich dort übernommen und als IT-Consultant für 48K€/40h p.a. angestellt. 3 Jahre in Folge konnte ich dort eine Gehaltserhöhung von ca. 10-15% auf 65K€ verhandeln, da ich als WI‘ler einer der IT-lastigsten Mitarbeiter zwischen vielen BWLern und Marketing-Kollegen war. Überwiegendes Ziel war es sich in vielen unterschiedlichen Projekten zu beweisen und mein Wissen in der Breite aufzustellen. Da ich immer etwas zurückhaltender war, habe ich mich mit der Berufswahl auch dazu gezwungen mit vielen unterschiedlichen Personen Kontakt zu haben um so meine Selbstsicherheit zu stärken.

Nach 3 Jahren und vielen unterschiedlichen Themen hatte ich den Anspruch nicht nur einzelne, verschiedene Teilprojekte zu bearbeiten, sondern die Gesamtverantwortung von Anfang bis Ende zu tragen, um dadurch in der „Tiefe“ stärker zu werden. Deshalb habe ich 2018 ein Angebot eines nahen Konzerns angenommen, welches mein Gehalt auf 75K€ ansteigen und meine Arbeitszeit auf 35h sinken lies (+alle Kornzernbenefits).

Bis Mitte 2020 (80K€/35h) hatte ich einen klassischen Büroaltag, den ich mir sehr wohlwollend mit durchschnittlich 5h Büro / 2h Homeoffice ausgelegt habe. Regelmäßig war auch ein kompletter Tag HO drin.

Seit Corona arbeiten wir immer noch komplett im Homeoffice. Da wir weltweit aufgestellt sind, hat sich bis auf die Mittagspause mit den Kollegen recht wenig geändert. Durch den Fokus auf „Online Sales“ hatten wir in der Pandemie mehr zutun, weshalb ich mich im HO überreden lassen habe, meinen Vertrag auf 40h zu erhöhen. Das aktuelle Gehalt beläuft sich daher, Ende 2021, auf grob 95K€/40h. Wenn mich jemand nur versuchen würde 8 Stunden ins Büro zu zwingen, wäre ich der erste, der den Vertrag sofort wieder auf 35h reduziert.
Mit der „technischen Tiefe“ im Projekt hat es übrigens nicht funktioniert, da wir im Konzern nur Dienstleister ansteuern. Daher habe ich in den letzten Jahren eher „People Management“ und „Politik“ gelernt.

Auf einer normalen Projektmanagement Rolle stagniert das Gehalt nun. Wenn man „optimieren“ möchte, kann man leider nur versuchen für das selbe Geld weniger zu arbeiten, ohne das es jemandem negativ auffällt. Die Karrieremöglichkeiten und die damit verbundenen Aufgaben sind für mich und viele andere absolut unattraktiv.

Wenn ich in den nächsten Jahren nochmal „richtig Gas geben“ würde, dann nur selbstständig für 1K€ Tagessätze. Ein Wechsel in den Mittelstand in eine leitende Position mit 10h+ Tagen, Bereitschaft und Kostendruck erscheint mir selbst für 120K€ p.a als komplett bescheuert.

Die Rechnung der Fixausgaben sieht aktuell so aus:
Brutto: 7.900€
Netto: 4.500€
- 700€ Wohnung anteilig
- 150€ Nebenkosten anteilig
- 200€ Essen anteilig
- 100€ Auto Versicherung, Service, ADAC
- 50€ Versicherung
- 150€ Internet, Mobil, Sky, Netflix, Spotify, Office, etc.
(- variabler Betrag für Games, Hardware, Spaß)
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit lässt es sich leben
 
Man kann es schnell relativieren, wenn man sieht das im näheren City-Einzugsgebiet neue 4Z Wohnungen für 700-800k€ gebaut werden. Wenn es beim Homeoffice bleibt, ziehen wir wohl aufs Land. Ich möchte aber keineswegs klagen :hust:
Ich würde direkt die Gunst der Stunde nutzen und fragen, ob du auf dauerhaftes Home-Office umgestellt werden kannst.

Die aktuelle Lage gibt es her. Und lieber du, als dass dir jemand anders vorwegkommt.
 
Die Rechnung der Fixausgaben sieht aktuell so aus:
Danke für die ausführliche Aufstellung, das ist mal eine willkommene Abwechslung in dem Thread wo es in letzter Zeit sehr viel um Metathemen geht die fast schon off-topic sind (ich find's nicht schlimm, aber wäre schön wenn es hier wieder mehr solche Updates gibt).
Wenn ich im Januar meine Gehaltsanpassung mal offiziell bekommen habe, kann ich gerne auch nochmal eine solche Detailaufstellung machen.
 
Danke für den ausführlichen Bericht, sehr spannend. WI ist schon eine solide Basis.
 
@iNxL Danke für deine Offenheit! Starker Lebenslauf (y) Was machst du denn mit den übrigen ~3k€ pro Monat?
 
@iNxL Danke für deine Offenheit! Starker Lebenslauf (y) Was machst du denn mit den übrigen ~3k€ pro Monat?
Neben dem offensichtlichen wie Urlaub, Klamotten und Freizeit ist es relativ unspektakulär: Sondertilgung für die Immobilie, ETFs, Aktien, Crypto.

Wir haben recht geringe Raten und keine festen Sparpläne. Das Prinzip bei uns heißt maximale Flexibilität, zu mindest bei mir im Kopf. So bilde ich mir ein jedes Jahr neu entscheiden zu können wieviel Geld wir sparen oder für Freizeit, Immobilie und Invest ausgeben. Natürlich immer im
vernünftigen Rahmen und wahrscheinlich gleichem Ergebnis wie mit hohen Raten und festen Sparplänen :fresse:
 
Finde ich auch interessant und was ich so von meinen Freunden (die wie hier schon erwähnt in Großkanzleien arbeiten) höre haben die echt Interessante Fälle an denen sie Arbeiten, auch viele Dinge die z.B. für die Öffentlichkeit relevant sind (Dieselskandal, Gesetzentwürfe etc).

Das Studium soll ja aber echt sehr brutal sein, teilweise viel Telefonbuch auswendig lernen.

Presse und Arbeitsalltag sind oft zwei verschiedene paar Schuhe. Dieselskandal ist z.B. das langweiligste Thema überhaupt für Juristen. In der Praxis ist dort zu 98% nur Copy&Paste. Gesetzesentwürfe machen die Ministerien selbst. Das machen Kanzleien praktisch nie. Bei Großkanzleien muss man oft differenzieren. Die "coolen" Sachen machen die Partner. Die jungen (bis 10J. Erfahrung) machen das langweilige Zeug. Dann heißt es zwar, dass man am coolen Deal der X GmbH mitgemacht hat, die die X GmbH gekauft hat, aber praktisch macht da nur der Partner die coolen Sachen. Alle anderen müssen Dokumente prüfen und im Backoffice arbeiten. So gesehen hat auch der Hausmeister am coolen Deal mitgearbeitet. Manche reden sich so die Arbeit schön. Es gibt einen Grund, wieso Großkanzleien Anfängern 120k zahlen. Freiwillig machen die das nicht.

Rechtsanwalt stelle ich mir als interessanten Beruf vor. Könntest du einmal kurz im Überblick darstellen wie ein Arbeitstag in etwa aussieht?

Ein Arbeitstag, mmhm: Mails lesen, viel telefonieren, mit Kollegen besprechen, Schriftsätze schreiben, Mails schreiben, Briefe schreiben, Verträge gestalten und ab und zu Gerichtstermine oder Ortstermine.
Das Interessante sind eher die Inhalte. Man muss als unabhängiger Berater Probleme der Mandanten lösen. Meistens suche ich dann die wirtschaftlichste Lösung für ein rechtliches Problem. Hier muss man durchaus kreativ sein und um mehreren Ecken denken. Manchmal hat man auch 0815 Sachen wie einen Verkehrsunfall, Erbfall oder eine Scheidung, dann muss man die schnell und effizient abarbeiten. Es kommt auch vor, dass man die Probleme auf soziale Art lösen muss. Bei einem Nachbarschaftsstreit mache ich denen schnell klar, dass die sich versöhnen sollen. Keiner hat Lust auf Kleinkrieg.
 
Unicom, danke für deine Antwort.
Es kommt auch vor, dass man die Probleme auf soziale Art lösen muss. Bei einem Nachbarschaftsstreit mache ich denen schnell klar, dass die sich versöhnen sollen. Keiner hat Lust auf Kleinkrieg.
Du darfst also doch noch ein bisschen den Psychotherapeuten passend zu deinem früheren Studiengang spielen. :d
 
Dann auch hier mal mein (2x Personen) Haushaltsplan:

Miete
740,00 €​
Essen
500,00 €​
Nebenkosten
400,00 €​
KFW
250,00 €​
Benzin
125,00 €​
Unfallversicherung
65,00 €​
Handy
60,00 €​
GEZ
20,00 €​
Internet
50,00 €​
Zahnzusatzversicherung
50,00 €​
Rechtsschutzversicherung
35,00 €​
Risikolebensversicherung
35,00 €​
Netflix/Disney/Prime
10,00 €​
Haftpflichtversicherung
10,00 €​
Abfallgebühr
10,00 €​
Hausratversicherung
5,00 €​
KFZ Versicherung
80,00 €​
Hundehaftpflicht
10,00 €​
KFZ Schutzbrief
5,00 €​
KFZ Steuer
35,00€​
Hochschule Gebühr
30,00 €​

Sind knapp 2500€ Fixkosten, wobei natürlich einige Zahlungen nicht monatlich abgehen.
Einkommen sind ca. 5000€, wovon 2000€ Sparrate und 500€ monatliche Reserve sind.
 
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