[Sammelthread] Der große Mobilitätsthread

Ich will ja eigentlich gern Bahn fahren. Mache ich auch sehr gern in anderen Ländern. Aber gerade wir bekommen das nicht hin.
Naja es ist inzwischen so eine 50/50 Sache bei mir ob ich pünktlich bin und das ist nicht toll, aber der Dealbreaker ist es nicht.
Wenn ich daran denke, dass ich die 900km heute hätte selbst fahren müssen oder die 30 Minuten Verspätung in Kauf nehme, dann ist meine Entscheidung klar.
Das was man ganz deutlich merkt sind die fehlenden Reserven der DB.
Mein Erlebnis heute war Warten auf Personal. Das Material das nach Bremen sollte kam nicht in Bremen an, daher fiel auch der Zug aus der Bremen-Hannover-München machen sollte.
Der Zug den ich nahm kam aus Kiel über Hamburg und musste in Hannover warten, weil das Personal aus Bremen anreisen musste, aber der Zug den dieses Personal hätte nehmen sollen nicht dort war.
1. Ausfall hatte also einen weiteren Ausfall und eine Verspätung zur Folge.
Und diese Ketten kann man nur mit Reserven brechen.
Kommt halt immer darauf an, wer die Strecke bedient
Naja die Informationspolitik ist halt bei der DB oft Mist, bis auf die unterste Ebene.
Wenn mein ICE irgendwo 10 Minuten auf offener Strecke steht, dann hat der Zugchef mal das Mikrofon zu nehmen und die Leute zu informieren über das was er weiß.
Selbst wenn er nichts weiß sollte er es mitteilen.
 
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An sich hast du ja recht aber wenn man selber keine Informationen bekommt, kann man auch keine weiter geben. Ich habe auch schon auf freier Strecke gestanden und bei der Leitstelle und der Verkehrsleitung war niemand zu erreichen. Bei den Drittanbietern wird auch gerne mal vergessen die Infos, das ein Zug ausfällt, weiter zu geben.
 
An sich hast du ja recht aber wenn man selber keine Informationen bekommt, kann man auch keine weiter geben.
Aber genau das kannst du sagen.
Ich merke doch als Fahrgast wie entspannter die Situation ist wenn das Personal kommuniziert, egal ob die was Neues wissen oder nicht.

Der nächste Schritt ist dann natürlich, dass die Verkehrsleitung einwandfrei kommuniziert.

Gestern hat das zum Beispiel gut funktioniert.
 
Als ich die halbe Stunde auf freier Strecke gestanden habe und die VL nicht erreicht habe, hab ich den Lautsprecher vom Telefon angemacht und über die Innenraumbeschallung die Musik von der Warteschleife inkl. der Ansage, dass alle Mitarbeiter im Gespräch seien und 0 Anrufe in der Warteschleife seien, abspielen lassen. Danach habe ich gesagt, dass ich genau aus diesem Grund, keinerlei Info geben kann, da ich selber keine habe. War da selber derbe angepisst, da ich a) Feierabend hatte und b) weil da keiner dran ging. Hab dann später auch eine bitterböse Beschwerdemail an meinem Teamleiter geschickt, mit der Ankündigung, den Dienst bei einer Wiederholung abzubrechen.
 
https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-07/db-bahn-bilanz-verspaetung-streik-infrastruktur

Service und Infrastruktur werden sicher deutlich besser wenn jetzt ein Haufen Leute entlassen werden. Aktuell stehen sich die Leute bestimmt die ganze Zeit gegenseitig im Weg sodass es mit weniger Angestellten besser wird.

Nächstes Jahr dann wieder Prämien im Mio Bereich für die Häuptlinge, immerhin wurde ja Geld gespart. Hat ja alles bei Mehdorn alles schon so gut geklappt, nicht wahr?

Und das Argument das die Streiks so viel Geld gekostet haben ist ja wohl mal die absolute Lachnummer, man hätte ja schließlich einfach mal etwas früher auf die Gewerkschaft zugehen können. Was ein behämmertes Argument. Hab das Gefühl in 10 Jahren fährt hier gar nix mehr so wie in den USA und wir bauen einfach überall 8 Spurige Autonbahnen hin, Horror.
 
Ehrlicherweise wäre es sicher gar nicht so verkehrt für einige Organisationen, besonders mit Nähe zum öffentlichen Dienst / Staat, mal etwas abzuspecken. Da würden sich in den Verwaltungsebenen einige Entscheidungswege von alleine ganz schnell automatisieren und beschleunigt werden, ohne das ein relevantes Thema untergeht.
Einsparungen mit Fokus auf den operativen Bereich wären aber wohl eine komplette Katastrophe, wenn man hier die Beiträge der Kollegen ließt, die den Laden instand halten oder die Züge von A nach B fahren.

Interessant fände ich den Weg lediglich (schließlich sind es ja auch "nur" <10% der weltweiten Belegschaft), wenn man sich mit weniger Personal dann auch auf z.B. weniger Kerngebiete oder weniger Strecken konzentriert, diese dann aber mit besserer Zuverlässigkeit bedienen kann. Die Lücken könnten dann von den Privatanbietern geschlossen werden. Aber das hat das Management mit "Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen" so sicher nicht gemeint..
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch den demographischen Wandel wird sich bei der Bahn und im öffentlichen Dienst allgemein die Zahl der Mitarbeiter ganz natürlich nach unten regulieren.
Digitalisierung und Automatisierung sind da ohnehin Pflicht, denn komplett durch Nachwuchs wird man die Abgänge nicht kompensieren können. Zumindest in der Verwaltung.

„Auf der Strecke“ sieht das natürlich anders aus.
 
Interessant fände ich den Weg lediglich (schließlich sind es ja auch "nur" <10% der weltweiten Belegschaft), wenn man sich mit weniger Personal dann auch auf z.B. weniger Kerngebiete oder weniger Strecken konzentriert, diese dann aber mit besserer Zuverlässigkeit bedienen kann. Die Lücken könnten dann von den Privatanbietern geschlossen werden.

Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Die Nebenstrecken werden ja eher von den Hauptstrecken quersubventioniert. Damit wird sich wohl nicht groß Gewinn machen lassen. Genau deswegen sollte Infrastruktur ja in staatliche Hände.
 
  • Danke
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https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-07/db-bahn-bilanz-verspaetung-streik-infrastruktur

Service und Infrastruktur werden sicher deutlich besser wenn jetzt ein Haufen Leute entlassen werden. Aktuell stehen sich die Leute bestimmt die ganze Zeit gegenseitig im Weg sodass es mit weniger Angestellten besser wird.

Nächstes Jahr dann wieder Prämien im Mio Bereich für die Häuptlinge, immerhin wurde ja Geld gespart. Hat ja alles bei Mehdorn alles schon so gut geklappt, nicht wahr?

Und das Argument das die Streiks so viel Geld gekostet haben ist ja wohl mal die absolute Lachnummer, man hätte ja schließlich einfach mal etwas früher auf die Gewerkschaft zugehen können. Was ein behämmertes Argument. Hab das Gefühl in 10 Jahren fährt hier gar nix mehr so wie in den USA und wir bauen einfach überall 8 Spurige Autonbahnen hin, Horror.
Beim Fahrpersonal (sprich Tf, Kundenbetreuern und Fahrdienstleitern) wird da definitiv nicht gespart. Anders sieht es da in den regionalen Verwaltungen aus, die in den letzten Jahrzehnten enorm aufgebläht wurden und in den Regio Werkstätten, da die Verkehrsverbünde inzwischen gerne die Fahrzeuge leasen und Wartungsverträge mit den Herstellern abschließen. Unsere FLIRT 3XL gehören alle dem VRR und die werden in Wanne-Eikel bei Stadler gewartet (wenn man das so nennen kann).
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Durch den demographischen Wandel wird sich bei der Bahn und im öffentlichen Dienst allgemein die Zahl der Mitarbeiter ganz natürlich nach unten regulieren.
Digitalisierung und Automatisierung sind da ohnehin Pflicht, denn komplett durch Nachwuchs wird man die Abgänge nicht kompensieren können. Zumindest in der Verwaltung.

„Auf der Strecke“ sieht das natürlich anders aus.
Das stimmt aber eher beim Fahrpersonal und dann wird es zu Einschränkungen im Betrieb kommen über kurz oder lang. Es werden in den nächsten 15-20 Jahren mehr Mitarbeiter in Rente/Pension gehen, als junge Leute nach rutschen. Daher müssen die Berufe im direkten Bereich attraktiver gemacht werden. Bis zum autonomen fahren, ist es bei unserer Infrastruktur noch ein sehr langer Weg. Immerhin haben wir hier noch viele Stellwerke aus der Kaiserzeit im Betrieb.
 
Welche Drogen nimmt eigentlich das DB Management, unzuverlässig wie nie und man will 30.000 stellen abbauen und das einzig wirklich profitable "Subunternehmen" verkaufen.

Wie lost kann man überhaupt sein :stupid:
 
Der größte Fehler ist halt, dass man das Management seit 30 Jahren schalten und walten lässt, wie es lustig ist und der Bund als Eigentümer nur zusieht. Es gehen Milliarden, die für das deutsche Netz vorgesehen waren in windige Auslandsgeschäfte und Startups (als Beispiel die Beteiligung an einem Startup für Flugtaxis) und das Netz im Hauptgeschäft rottet munter vor sich hin. Was machen die Verkehrsminister seit der Privatisierung dagegen? Nichts, außer leere Phrasen.
 
Der Aktionär kann halt keinen direkten Einfluss nehmen auf tagtägliche Entscheidungen.
 
Frage an die Autofahrer: Ihr kommt von der Bundesstraße und verlasst diese. Bevor ihr auf die normale, innerstädtische Hauptstraße kommt steht ihr noch an einer Kreuzung mit Ampel und biegt rechts ab. In 50m ist eine Fußgänger- und Radfahrerampel. Es stehen ein Fußgänger und ein Radfahrer dort. Ein gelbes Licht fängt an zu blinken. Was macht ihr?
 
Kommt drauf an in welchem Land… :d
 
Manche Sachen glaubt man einfach nicht, der hat sich im Gleis erleichtert.
Bild ist von X

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Das ist auch ungefähr das Bild, das sich dort jeden Tag zeigt. Insofern passt es ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Unerlaubtes Betreten von Gleisanlagen. Da könnte jederzeit ein durchfahrender Zug kommen.
Deswegen ist die Eisenbahn die härteste Droge der Welt. Ein Zug und du bist weg.
 
Und der wird schön nach erwachsenen Strafrecht behandelt. Also der wird keine ungefilterterte Luft mehr atmen
 
Die Bahn ist bei uns jetzt mal aus dem Knick gekommen, um die Planung für die Strecke Hannover-Bielefeld vorzustellen, um den Deutschlandtakt zu realisieren und die Fahrtzeit von 48 Minuten auf 31 Minuten zu reduzieren.

Alle 12 Trassenvarianten sind mit immensen Eingriffen versehen, sei es die Natur oder Bestand.
Da wird noch viel Gegenwind kommen.
Das Ergebnis rechtfertigt aus meiner Sicht nicht diese Ausgaben und Nachteile.
Alleine schon 30-40km Tunnel bei einer Strecke von 100km.
 
30-40km Tunnel? Führt die Strecke unter "Bielefeld" durch, damit man nicht merkt, dass die Stadt nicht existiert? :p

PS: 48 auf 31 Minuten ist richtig gut. Das lohnt doch.
Gemeckert werden wird immer. Wenn es in der Nähe einer Stadt ist genauso, wie wenn es nicht in der Nähe einer Stadt entlang führt. Geht ja ums Meckern, nicht ums Verbessern. :d
 
Denkt dran, dass die alte Strecke ja nicht wegfällt. Man braucht diese Kapazität zusätzlich.
 
30-40km Tunnel? Führt die Strecke unter "Bielefeld" durch, damit man nicht merkt, dass die Stadt nicht existiert? :p

PS: 48 auf 31 Minuten ist richtig gut. Das lohnt doch.
Gemeckert werden wird immer. Wenn es in der Nähe einer Stadt ist genauso, wie wenn es nicht in der Nähe einer Stadt entlang führt. Geht ja ums Meckern, nicht ums Verbessern. :d
Wäre schön, aber exakt bei uns sollen entweder der Bahnhof wegfallen (oder verschoben werden) oder der Abzweig geht relativ nah bei uns zu Hause vorbei.
Letzteres wäre dann mitten durch ein Naturschutzgebiet.
Bei ersterem würde eine Firma abgerissen werden müssen und eine große Kleingärtneranlage.

Die Tunnel nimmt man dann um andere Naturschutzgebiete zu „unterfahren“.
 
Es gibt halt in Deutschland keine Möglichkeit so ein Projekt durchzuziehen ohne das manche Personen etwas benachteiligt werden, dafür ist unser Land einfach zu kleinteilig und in Privatbesitz. Um die Kleingartenanlage wäre es natürlich schade aber da muss man sich gesellschaftlich einfach mal entscheiden was wichtiger ist.

Alle schimpfen auf die Bahn und wollen das der ÖPNV auch in ländlichen Regionen ausgebaut wird, aber wenn man dafür 1qm seines Grundstücks abgeben muss geht das auf gar keinen Fall.

Wenn dafür Bahnhöfe wegfallen ist das natürlich Mumpitz.
 
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