Was mir fehlt, ist die Erfahrung bzgl. der richtigen Komponentenauswahl und sinnvollen Montagetechnik (z.B. kann man ja einen AGB von der Pumpe getrennt verbauen).
Das ist funktional natürlich vorteilhaft, kostet aber mehr Geld und der durch höhere Pumpendrehzahl mögliche Mehrdurchfluss rechtfertigt den Aufwand nicht, sowohl was Geld als auch Platzbedarf bei einer internen Wakü angeht. Ausnahme: Die Pumpe ist auf Minimaldrehzahl schon hörbar.
Nun gibt es zwei Probleme mit der Akustik, die dich in der möglichen Drehzahl einschränken: Das Betriebsgeräusch selbst und weitergegebene Vibrationen.
Das Betriebsgeräusch ist grundsätzlich drehzahlabhängig. Dem kann man entgegenwirken, indem man die Pumpe dämmt oder aber in einen schweren Deckel verbaut, der den Schall einfach schluckt.
Die weitergegebenen Vibrationen sind schwieriger. Da geht es vor allem um Entkopplung. Grundsätzlich hilft eine schwerere Pumpe auch hier, weil die Schwingungen so geringer sind, wichtiger ist aber, dass sie nicht ans Gehäuse weitergegeben werden. Damit hast du eben die Montage im Gehäuse und die Anbindung an den Kreislauf als Schwachpunkte.
Um das jetzt mal durchzugehen, eine reguläre Pumpe mit Agb wird am Radiator oder Gehäuse verschraubt, jedenfalls an einer starren Struktur. Entkopplung: 0. Dafür gibt es Entkopplungsgummis, die da etwas helfen, aber natürlich nicht zu weich sein dürfen, sie müssen das Teil ja halten. Damit hat man etwas Entkopplung. Bringt natürlich nichts, wenn das Ding über Rohr angebunden ist, also ist (weicher) Schlauch schonmal Pflicht.
Dann kann man den Spaß trennen. Da kann der Agb dann verbaut sein wie man will, die Pumpe hat einen separaten Deckel, natürlich mit Schlauch und Entkopplungsgummis, sonst macht das ja keinen Sinn. Nächste Eskalationsstufe ist dann der Metalldeckel. Schluckt noch mehr Geräusch und verbessert die Entkopplung, wenn diese weich genug ist. Hier greift man dann eher zum Shoggy-Sandwich. Und natürlich ist auch die Einbauposition relevant. Eine getrennte Pumpe kann man ganz gut in irgendwelchen dunklen Ecken im Gehäuse verstecken. Geht alles, hat aber Einfluss auf die Optik, braucht Platz und kostet Geld.
Bei einer internen Wakü zu so etwas zu raten ist eigentlich ziemlicher Unsinn, eben weil die Lüfter unter Last akustisch deutlich dominanter sein werden und weil man für den Aufpreis anderweitig größere Vorteile erringt, bspw durch Push-Pull oder mehr/bessere Gehäuselüfter, einen Ghettomod der luftgekühlten GPU, Haube runter bei der CPU usw
Warum gibt es keine Ausgleichbehälter mit Kühlrippen? Ist das nicht verschenktes Potential?
Nicht wirklich.
Beispiel: Der Radiator ist am Deckel verschraubt (Outtake), Pumpe und AGB an der Gehäusefront mit Gehäuselüftern (OHNE Radiator, Intake, also Frischluft). Ein häufig anzutreffendes Szenario. Warum also nicht einen Ausgleichbehälter mit Kühlrippen aus Kupfer (von mir aus auch aus Kostengründen aus Aluminium mit Kupfer-Inlay / Hülse gefertigt), der von der Frischluft profitiert? Der Gedanke erinnert mich optisch ein wenig and die alten Zalman-Kühler. Warum verschenkt man dieses Potential? Nur der Optik wegen, damit man Bling-Bling und Blasen besser sieht?
Weil es nichts bringt. Bei einer Wakü geht es darum, Wärme vom Wasser an die Luft zu bekommen. Nun ist dein Wasser bspw. 40°C warm und deine Luft 20. Vereinfachtes Beispiel. Die Luft zwischen den Kühllamellen des Radiators erwärmt sich, bis Wassertemperatur gleich Lufttemperatur ist. Danach geht's nicht mehr, die Luft kann nicht wärmer als das Wasser werden. Jetzt fördern deine Lüfter diese Luft durch das Gehäuse und wieder nach draußen. Was bestimmt deine Wassertemperatur? Die Wärmekapazität der Luft und die Fähigkeit deiner Wakü, die Wärme an die Luft zu übertragen. Für letzteres hast du Radiatoren, die machen ihren Job gut. Die ausgeblasene Luft ist in der Regel kaum kühler als das Kühlwasser, heißt, die Radiatoren funktionieren. Und das ist der Punkt.
Die Luft wird erwärmt und das ist der limitierende Faktor in den meisten Waküs. Die Luft kann schlicht nicht mehr Wärme aufnehmen bzw. hat nicht die Kapazität für mehr Wärme. Deshalb wird sie (um beim Beispiel zu bleiben) 40°C warm und das Wasser ist auch 40°C warm. Jetzt verdoppeln wir die Luftmenge, indem wir die Lüfter deutlich schneller drehen lassen. Die ausgeblasene Luft wird jetzt nur noch halb so stark erwärmt. 30°C also. Natürlich fällt die Wassertemperatur damit auch niedriger aus, im Idealfall eben 30°C. Was würde jetzt ein Agb mit Kühlrippen bringen? Nichts. Die Luft wird so oder so auf Wassertemperatur erwärmt, ob der Agb jetzt Radiator spielt oder ob der Radi das selbst hinbekommt. Relevant wäre sowas in Fällen, wo man durch einen Agb außerhalb des Gehäuses oder so mit zusätzlicher Luft arbeiten kann, was ja schließlich genau der Gedanke der externen Wakü ist. Ist alles intern, ist die entscheidende Größe die Luftmenge, die durch das Gehäuse strömt.
Nun gibt es da natürlich Ausnahmen. Wenn man viel Luft durch einen Radiator (und damit durch das ganze Gehäuse) pustet, wird dieser die Luft nicht vollständig auf das Niveau des Wassers erwärmen. Die ausgeblasene Luft mag bei 30°C liegen, das Wasser aber noch immer bei 35°C. Da stößt der Radiator an seine Grenzen. Die Luft ist schlicht zu schnell wieder raus. Hier macht dann ein dicker Radiator Sinn. Die Luft braucht länger, die Oberfläche ist größer, das Wasser wird wieder voll auf 30°C runtergekühlt. Bei niedrigen Lüfterdrehzahlen würde so ein dicker Radiator die Luft jedoch mehr bremsen, aber ich will nicht zu viele Variablen in das Beispiel stopfen. In der Realität sind die Übergänge weit fließender. Ein Agb mit besserer Wärmeübertragung würde also nur dann was nutzen, wenn die ausgeblasene Luft des Gehäuses relevant kühler wäre als das Wasser und das passiert nur bei höheren Lüfterdrehzahlen, die du zur Akustik vermeiden willst.
Jein. Der wichtigste Punkt dabei ist schlichtweg der, das alle im Gehäuse verbauten Radiatoren mit Frischluft arbeiten. Viele klatschen sich zum Beispiel 2x 360er oder 420 ins Gehäuse. Einer als Intake am Boden oder in der Front, der andere als Outtake im Deckel. Und wundern sich dann über katastrophale Temperaturen. Was an für sich kein Wunder ist, weil der zweite Radiator mit der Abluft des ersten "kühlt. Diese Leute haben praktisch ein "Radiator-Sandwich" erschaffen, einen doppelt so dicken 360er oder 420er mit "einfacher Fläche".
Und genau dieses Radiatorsandwich schlägt all-in, weil die Gesamtluftmenge größer ist. All-in funktioniert dann, wenn auch genug Gehäuselüfter die Luft wieder rausbefördern.
Ich glaube, ich schreibe mal ein Gedicht, damit Ruhe im Karton ist:.
Hast du dir überlegt, sowas mal beruflich zu machen?