Ja, HBM ist eine etwas unbekannte Konstante. Ich gehe aber mal von vergleichbaren bzw. unwesentlich höheren Kosten zu GDDR5 aus. Zum einen würde es doch wenig Sinn machen die Serienproduktion von HBM anlaufen zu lassen, wenn die Kosten für den Markt (damit auch den Nutzen) nicht bereit wären. Zum anderen, wenn man bedenkt, das HBM-Speicher primär auf Grafikkarten verbaut werden soll, dann lauten die einzigen Großabnehmer AMD und nVidia. Von daher wird man die Kosten sicher ein Stück weit im Blick haben, sonst würde ein Übergang zur Serienproduktion sicher fatal enden. Sollte also eine Karte mit HBM kommen, wird man diese unbekannte im Vorfeld sicher bedacht haben.
Ich sehe da noch paar mehr Beteiligte, die den Bedarf nach sowas hätten...
Pro HBM ist doch auch klar der Platzbedarf. Wenn man keine Speicherchips mehr verbauen muss, entfallen komplexere PCBs und vor allem auch, kann die Größe weiter sinken. Das ganze würde sich ja grundsätzlich bei fast jeglicher Prozessor/Speicher Kombi anbieten.
Die Frage nach dem Markt, ob dieser Bereit für HBM wäre kann man denke ich nicht vollends beurteilen. Unterm Strich dürfte dem Markt das "Wie" völlig egal sein. Für den Markt zählt der Preis und das Resultat. Bspw. AMDs APUs haben mehr Speicherbandbreite bitter nötig. Es wäre für AMD wohl ein leichtes selbst ne 1024 Shader basierte APU zu entwerfen. Können sie sich aber heute aktuell vollends schenken, weil man mit den schnöden DDR3 Speichern schlicht bei halber ALU Anzahl völlig im Bandbreitenlimit klebt.
Selbst wenn hier HBM potentiell 50% Aufpreis hätte im Vergleich zu einer DDRx Umsetzung, dann wäre der Mehrwert mit der Speicherbandbreite am Ende aber immernoch klar ein Vorzug.
Der Pferdefuß dabei ist halt auch hier (wie eben auch bei ultramobilen Geräten mit fest verlöteter Technik), dass man die Menge nicht mehr steigern kann. Ob 4GB HBM Speicher auf einer APU stand heute ausreichend wären? Machbar ja, für die Zukunft faktisch zu klein...
Deswegen ja die Frage nach den Kosten und woran du diese fest machst...Schon, aber dann wäre man für die Serienproduktion (auf Grafikkarten) eben noch nicht bereit.
Du kannst auch mit nur 10% Yield Rate oder andersrum, 90% Ausschuss (woher auch immer) noch satte Gewinne einfahren mit dem Produkt, wenn der Preis am Ende der richtige ist
Deswegen halte ich aber auch eben Aussagen zu den Kosten im Vorfeld für gewagt, da wir keine der Konstanten wirklich kennen.
Man muss das auch immer in Relation zu den anderen Alternativen sehen. Auch wenn es so sein sollte, das dich HBM etwas mehr kostet, so kann der Vorteil durch HBM insgesamt doch wieder überwiegen. Da möchte ich auch nicht mehr zu schreiben, lass es mal so stehen, hast ja auch nicht unrecht, mal abwarten und schauen wie sich das entwickelt...
Meinst du, ausgehend von dem Benchmark hier, AMD kann es mit 28nm + GDDR5 schaffen (kosteneffizient) so performant zu sein?
Klar, warum sollten sie das nicht können?
Für mich bietet HBM Stand heute in erster Linie mehr Bandbreite bei weniger "Aufwand". Wie das Ganze am Ende in Geld ausschaut, ist denke ich wie gesagt nicht 100% raus. Weiterhin stehen auf der Contraseite immernoch Fragen wie der Bedarf an Bandbreite... Hawaii macht aktuell nicht den Eindruck, als wäre er stark Bandbreitenlimitiert. Weder in GPGPU Workloads noch in Games.
Auch eine Tonga GPU hat AMD gebracht und im Vergleich zum Tahiti Modell quasi gleiche Leistung bei 1/3 Kürzung des SIs gezeigt ohne wirklich ins Bandbreitenlimit zu laufen. Auch scheinen diese Tonga Modelle nicht sooo extrem viel über Speicher OC zu skalieren, was den Schluss zulässt, das da immernoch genug Bandbreite rum kommt.
Unterm Strich für mich ein klares Indiz dafür, das man die Vorteile von HBM auch wirklich benötigen muss, damit das ganze Sinn ergibt. Keine Mittelklasse Karte scheint aktuell derart Bandbreitenbedarf zu haben, dass man nicht mit halbwegs erprobter GDDR5 Technik/Anbindung zurecht kommt. Und wie oben schonmal erwähnt, die Größe ist auch immernoch so ne Sache. Dazu kommt ggf. auch die DIE Size des Chips selbst. Wenn Fiji mit ~550mm² spekuliert wird und man dadrauf dann 4GB HBM Speicher drauf packt, stellt sich mir die Frage, was passiert mit ner GPU, die sagen wir blos 250mm² groß ist. -> passt da HBM Stand heute überhaupt drauf? Muss man ggf. die GPU größer bauen, dass es passt? -> was wieder Kosten verursacht. Oder andersrum, was passiert, wenn die HBM "Teile" kleinere Fläche haben als die GPU, muss man dann dort auffüllen, damit die Fläche wieder abschließt?
Auch ist für mich das Thema Hitze noch nicht 100% klar. Da bin ich noch sehr gespannt, ob das nicht ggf. böse Überraschungen geben wird, gerade bei unseren Freunden aus der OC Front...
Anders wie eben angesprochen die APUs, hier muss mehr Bandbreite ran, damit mehr Leistung rauskommt... Da gibts quasi nur einen Weg. Und der heist klar HBM (stand heute). Oder man bringt Quadchannel (also 256Bit SI) respektive GDDR5 Modulen zum nachstecken... -> das glaube ich aber nicht, denn wärend es letzteres nicht zu kaufen gibt, wäre ersteres wieder mit Kosten verbunden.
PS: auch interessant ist das Thema (im Profibereich) ECC bei HBM... Bei GDDR5 kann man sich bequem entscheiden, was man will... Bei HBM? Wenn der Speicher fix drauf ist?
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