Frankenheimer
╬Bruderschaft ALC╬
@Franke
Ob auch AAA Anleihen so schlau sind?
Ich würde es bei Tagesgeld belassen(liquide).
Es hätte halt alles einen gewissen Vor/Nachteil
Ich glaube gängiger Konsens ist, dass langlaufendes Festgeld, sofern nicht wirklich gut verzinst angesichts der niedrigen Rendite zu unflexibel ist.
Tagesgeld, insbesondere wenn man es auf mehrere Banken verteilt ist liquide und im Gegensatz zu institutionellen Anlegern gibt es hier die berühmte Einlagensicherung. Ich bin aber Realist. Diese symbolische Grenze von 100.000€ ist einfach ein völlig frei gewählter politischer Kompromiss der bestenfalls dann greifen kann wenn eine kleine Bank in Schönwetterphasen wie jetzt in Schieflage gerät. Sie wird weder funktionieren wenn es eine größere Bank erwischt, noch wenn das gesamte Bankensystem ins Rollen gerät.
Hier mal ein Auszug aus einem Artikel aus 2016, evtl. hat sich der Wert bislang verdoppelt, aber selbst das wäre lächerlich. Man ist also gänzlich auf einen "goodwill" der Politiker angewiesen. Ich bin da eher kritisch aufgestellt:
Bei einem Vermögen des deutschen Einlagensicherungsfonds von 1,13 Mrd. € entspricht das gerade einmal einer Deckungsquote von 0,0565 %. Allerdings muss man mit den Zahlen vorsichtig sein, denn in Deutschland gibt es nicht nur eine Einlagensicherung, sondern mehrere (Haftungsverbund der Sparkassen, Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken etc.), sodass die unter die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken ("gesetzliche Einlagensicherung") fallenden Einlagen wohl deutlich unter den genannten 2 Billionen liegen dürften. Doch selbst wenn man das Ganze halbiert, ergibt sich nur eine Deckungsquote von 0,113 %. Zum Vergleich: Die neue Einlagensicherungsrichtlinie der EU verlangt bis 2024 eine einheitliche Mindestdeckung von 0,80 %. Davon sind wir in Deutschland noch meilenweit entfernt, denn das Vermögen des Fonds erhöht sich durch die Beiträge der Banken jährlich nur um etwa 140 Mio. €.
Allerdings denke ich, dass man im Falle einer Krise nicht gänzlich eine Binär-Politik anwendet und diese Einlagensicherung abschafft, sondern man diese in Stufen immer weiter absenkt. Also z.B. auf 50.000€, dann 10.000€ und vielleicht irgendwann 1000€. Je kleiner dein Geldbetrag pro Kreditinstitut umso unwahrscheinlicher dass du im vollen Umfang betroffen bist. (Meine Vermutung).
Schaut man sich in den letzten Dekaden die Staatspleiten vs. Bankenpleiten an ist nicht recht ersichtlich was wahrscheinlicher ist, also ob eine Bank pleite geht (und gerettet wird zum Erhalt der Einlagen der Kunden) oder ob ein Staat pleite geht. Je nachdem was passiert trifft es entweder die Einlagen oder eben die Staatsanleihen.
Letztere wiederrum haben dann ja auch noch einmal unterschiedliche Merkmale. AAA-Staatsanleihen aus Deutschland mit kurzer Laufzeit 1-5 Jahre reagieren nicht sonderlich auf Schwankungen im Zinsumfeld bzw. auf Aktienmärkte. Sie sind eher wie eine träge Masse im Depot die die Volatilität bremst.
Ob man aber genau das will ist die Frage, denn z.B. langläufende Anleihen mit 10-30 Jahren reagieren stark auf Zinsänderungen. Aber meist gegensätzlich zum Aktienmarkt. Bricht der Aktienmarkt ein, schießen solche Anleihen in die Höhe und umgekehrt. Im Depot geht es dann umso turbulenter zu, aber möglicherweise ist genau das gewünscht, also einen möglichst großen Drawdown zu verhindern.
Auch AAA-Anleihen in Fremdwährungen außerhalb der Eurozone wären eine Option. Ich denke da an Dänemark, Norwegen, Schweiz, Australien oder Amerika. Oder geht man einen Schritt weiter und sagt sich angesichts der Zinsen kann ich solche Währungen auch in Bar lagern?
Wie man es dreht und wendet, ein wirklichen schönen Weg für RK1 habe ich bislang nicht finden können, ich werde wohl auf Anleihen-ETF (25% in RK1/ 50% Tagesgeld und 25% Festgeld in Form einer Leiter) gehen.
Es ist schon fast lächerlich, aber je länger man sich damit beschäftigt, umso eher führt es dazu dass wirklich langfristiger Werterhalt fast nur in Form von vielen breit gestreuten Aktien, idealerweise Namensaktien bei denen ich auch tatsächlich als Aktionär gelistet bin, gewährleistet ist. Auf der anderen seite möchte ich aber nicht derjenige sein der wie im Fall 2008 mit nem 100% Aktien-Depot 80% seines Wertes (temporär) verliert.
Alles nicht so einfach

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