Um noch mal meinen Senf dazu zugeben. Vor rund drei, zwei Jahren dachte ich auch noch, dass Short-Seller und Leerverkäufer einfach große A***** sind usw. Wenn man sich genauer mit dem Thema befasst, sind sie - in aller Ideologie - diejenigen, die intensiv über Unternehmen recherchieren und DANN das wirtschaftliche Risiko eingehen und auf fallende Kurse setzen. Es wirkt paradox für Laien, dass man mit fallenden Kursen und Aktien, die man nicht hat, Geld verdient. Letztendlich decken Sie aber Missstände und Betrügereien auf wie beispielsweise bei Wirecard. Da waren die Shorties die ersten, die meinten, da gibt es Ungereimtheiten.
Keiner mag Geier, aber jemand muss das Börsenparkett vom Kadaver befreien.
Für jeden Deal braucht es jemanden auf der Gegenseite.
Und abseits der ideellen Welt zeigt, GME, dass es manche eben hoffungslos übertreiben und noch viele andere Faktoren mitreinspielen.
Viele kleine Anleger sind im Januar eben "all in" gegangen, mit der Aussicht, dass sich der vermeintliche Short Squeeze schnell zustande kommt. Dann kam der Monatswechsel. Der Kühlschrank möchte gefüllt sein, die monatlichen Raten wollen bedient sein.
Wer bei unter 50$ rein ist, hätte mit den achtfachen bis x-fachen Gewinn innerhalb von zwei Wochen rausgehen
können. Aber es gab die Gier. Für eine HOLD-Strategie müssen eben alle mitspielen und da ist sich jeder selbst der nächste, wenn es um das eigene Geld geht. Besonders, wenn man sich hierfür verschuldet hat.
Ich persönlich hoffe, dass es gewisse Konsequenzen gibt. Meintewegen auch mit persönlichen Haftungen.
Doch die angeführte Krise von 2008 war von Banken verursacht, die jeden noch so schlecht verdienenden US-Bürger einen Kredit gegeben haben. Jene in noch so kleinen Scheibchen gestückelt und mit schicken Geschenkpapier weiter verkauft und weiter verkauft haben. Bis eben jener auf die Idee kam, langsam mal Rückzahlungen sehen zu wollen.
Leerverkäufer sitzen nicht wirklich auf der Anklagebank.
PS: Was ist denn mit den Senatoren passiert, die vor dem letzjährigen COVID-Briefing im großen Stile Aktien verscherbelt hatten, bevor es in den Lockdown ging, um dann supergünstig den Dip einkaufen konnten? Nichts.
Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema im Thread.