Also ich kann eure Aussagen da doch recht klar widerlegen zum Thema Conductonaut.
4770K 3 Jahre mit Coollaboratory Liquid Ultra
Den 4770K habe ich zunächst für etwa 6 Monate ungeschliffen und nach dem Köpfen für etwa 2,5 Jahre geschliffen zusammen mit einem unmodifizierten BeQuiet Dark Rock Pro 2 genutzt. Nach der Demontage konnte ich die Flüssigmetalpaste einfach mit einem Tuch wegwischen, das war kein großer Unterschied zu normaler WLP, tendentiell sogar leichter. Einzige Konsequenz war ein leicht anderer Farbton der Unterseite des vernickelten BeQuiet Kühlers, aber das waren vielleicht 2 Nuancen.
Ryzen 1700 6 Monate mit Conductonaut
Meinen Ryzen 1700 hatte ich ohne jegliche Modifikation für etwa 6 Monate mit Conductonaut mit dem BeQuiet Dark Rock Pro 2 verbunden. Nach den 6 Monaten war es wirklich viel Aufwand, den IHS wieder halbwegs sauber zu bekommen, was mir letztlich ausreichend gelungen ist, damit der Käufer nicht reklamiert hat. Die Oberfläche war wieder eben, aber ich musste bestimmt 1 Stunde putzen und die Schrift des IHS war deutlich verblasst.
7900X 10 Monate mit Conductonaut
Meinen 7900X habe ich ebenfalls ohne Modifikationen für etwa 10 Monate mit Conductonaut mit dem BeQuiet Dark Rock Pro 2 verbunden. Beim Auseinanderbauen ist mir aber die Kinnlade runtergefallen, wie stark sich die LM sowohl im IHS, als auch im vernickelten BQ Kühler verewigt hat. Vom Kühler habe ich noch Fotos da, das "Vorher" Foto entstand nach etwa 10 Minuten erfolglosem Schrubben, bis ich es gelassen habe.
Vorher
Nachher
Der CPU sah ein kleines bisschen besser aus, ich habe dort bestimmt 1 Stunde geputzt und hab es nicht mal annähernd weg bekommen. Ganz verblasst hat man noch die Schrift großteils erkannt, aber das war chancenlos, es gab auch dort keinen Ausweg zum Schleifen.
Das schleifen selbst habe ich mit
diesem Schleifpapierset durchgeführt und war recht mühsam, insgesamt habe ich für Kühler und CPU jeweils bestimmt 90 Minuten gebraucht. Ich bin dabei eigentlich jedes Schleifpapierblatt ab 600 durchgegangen, 600er zum Start, dann 800, 1000, 1200, 1500, 2000 und zum Schluss 2500. Es reichen sicher auch weniger Schritte, aber bei mir zumindest war das Schleifpapier auch immer schon recht schnell abgenutzt und dann war es mühsam. Warum also mit dem alten Schleifpapier weiter rumärgern, wenn man genug neue Blätter rumliegen hat? Auf Polieren habe ich verzichtet, weil Polierpaste doch relativ teuer ist (10€), ohne dass man abseits vom optischen Nutzen etwas davon hat - und der optische Nutzen geht beim nächsten Auseinanderbauen wieder verloren, weil man ohnehin wieder neu schleifen muss.
Tipp: Die reine Kupferoberfläche wird relativ schnell "komisch", die glänzt nicht mehr so schön und bekommt Flecken. Ich hab den Kühler über Nacht nach dem Schleifen rumliegen lassen (aber mit warmen Wasser gereinigt) und am nächsten morgen hatte er überall diese Kupferflecken. Mit
Essigreiniger bekommt man diese Flecken super weg und das Kupfer glänzt wie vom Goldschmied ein neuer Ring. Man sollte also die Oberfläche nach dem Schleifen gründlich mit Essigreiniger reinigen.
Ich kann also definitiv widerlegen, dass Conductonaut mit vernickelter Bodenplatte keine langfristigen Auswirkungen hat. Die Liquid Ultra war dort wirklich hervorragend, hat aber auch eine schlechtere Wärmeübertragung. Meinen nächsten CPU werde ich aber mit der Liquid Ultra mit dem Kühler verbinden, weil das auch nach mehreren Jahren völlig problemlos weg ging, das war fast wie am ersten Tag von der Konsistenz. Conductonaut ist natürlich das Maß der Dinge beim Verbinden von Die zu IHS, aber für IHS zu Kühler ist die Liquid Ultra doch besser geeignet, zumindest wenn man den CPU später wieder verkaufen will. Einen geköpften und geschliffenen Prozessor muss man schon sehr deutlich im Preis reduzieren, damit den jemand nimmt.