- schlechtere (Pro Takt) Leistung
Nope. Im Serverbereich, wo Software weitestgehend aktuell ist und recht gut aktuelle Hardware ausgenutzt wird, sieht man, was der K10 leisten kann. Da entspricht ein 2 GHz K10 ca. einem 2,33 GHz Core 2. Desktop ist jedenfalls keine Grundlage für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des K10. Übrigens, toll, dass du die angeblich schlechtere IPC Leistung als Nachteil erwähnst, die bessere Kernskalierung aber einfach ausblendest. Die ist bei einem Quadcore für mich ebenfalls wichtig und untermauert natürlich deine objektive Betrachtung.
Man sollte auch bedenken, der Core 2 hat bei Cache-lastigen (L2), der K10 bei RAM-lastigen Szenarien Vorteile. Beim K8 war zudem Latenz und Durchsatz des L2 schlechter, mit dem K10 hat sich das eher egalisiert bzw. sogar negiert und Intel kann nur noch von der Grösse des L2 profitieren.
Ausserdem sind viele Tests nun mal leider Softwareblender. Wenn du dich mal etwas mit Programmierung beschäftigst, bekommst du diesbezüglich eine ganz andere Sichtweise. Und das lass dir von jemandem sagen, die mittlerweile über 15 Jahre programmiert. Auch der K8 ist gegenüber dem Core 2 nicht so schlecht, wie er immer hingestellt wird.
- wesentlich geringeres Übertaktungspotenzial
Kein Hersteller übernimmt eine Garantie für das Betreiben von Hardware ausserhalb der Spezifikationen. Daher ist das kein wirklicher Nachteil. Die Gründe, warum sich Intels besser takten lassen, sind zudem erklärbar. Das hat nichts mit Magie oder "besser sein" zu tun, sondern beruht einfach auf den unterschiedlichen Konzepten beider Firmen, Stichwort IMC oder Fertigung.
- höherer Stromverbrauch (der CPU / Plattform)
Im Vergleich zu 45nm, ja. Aber was soll das beweisen? Wäre ja auch seltsam, wenn es nicht so wäre. Im Vergleich zu Intels 65nm, nein. Da schenken sich beide Plattformen wohl nicht viel. Auch wenn es dazu noch keine wirklich aussagekräftigen Tests gibt, imo. Hier sollte man auch bedenken, Intel hat schon einige Steppings durch, um die Leistungsaufnahme zu verbessern. Da hat AMD noch einiges an Potenzial.
- ein fehlerhaftes Stepping, was beim Heimanwender zwar kaum / keine Auswirkungen haben sollte, dennoch aber ->
Ist bei Intel genauso, teilweise sogar schlimmer.
- erst durch ein Bios-Update behoben wird wodurch jedoch ->
Irrelevant, da ein solches BIOS Update kein Muss ist.
- wiederum Leistung verschenkt wird sofern man diese Option im Bios nicht deaktivieren kann
Wer ein entsprechendes OS hat, zB Linux, kann einen Patch auch ohne Leistungsnachteile installieren. Insofern irrelevant für allgemein gültige Aussagen.
- womit wir auch schon bei der noch grösstenteils unausgereiften Plattform (Boards) sind wo es zugleich an AM2+ Alternativen mangelt
Der K10 ist noch recht jung und so die Plattform. Das ist schon klar. Und das soll jetzt was für ein Nachteil sein? Als ob es beim Konkurrenten anders ist. Wer sich einen Penryn zulegt, dem sollte bewusst sein, dass er genauso ein "Testkandidat" ist. Beim Nehalem wird es erst richtig happig. Ausserdem sind solche Sprüche einfach nur Polemik. Auch hier gilt, von Fall zu Fall kann das ganz unterschiedlich aussehen. Ich habe mir damals auch kurz nach Einführung des Sockel AM2 ein entsprechendes System zugelegt. Damals hatte ich auch Bedenken, als Betatester zu fungieren. Das hat sich bis heute nicht bestätigt und ich habe es nie bereut.