Aber das du 260€ als "lächerlich gering" bezeichnest zeigt mir, dass du keine Ahnung vom Leben vieler Studenten hast. Für die wären 260€ jeden Monat ein unvorstellbarer Geldregen, in meinen ersten 3 Semestern wären es 50% meines monatlich verfügbaren Geldes gewesen.
Gleichzeitig muss ich für diese lächerlich geringe Summe mich quasi nackt vor denen ausziehen und mein komplettes Leben offenbaren (vor allem die finanzielle Situation der kompletten Familie usw.). Zudem werde ich eben stark eingeschränkt was den Verdienst in meinem Werkstudentenjob betrifft und meine Ersparnisse.
In Relation dazu gesehen halte ich 260€ für zu wenig! Das ist ein Unterschied.
Natürlich ist Bafög (zumindest die Hälfte davon) geschenktes Geld. Aber man bindet sich nunmal damit auch an gewisse Grenzen und Einschränkungen. Und ob man diese in Kauf nehmen möchte, das muss jeder selbst entscheiden.
Würde ich auswärts wohnen, würde ich mich z.B. ebenfalls ärgern - nicht darüber, dass es zu "wenig" Bafög gibt, sondern darüber, dass die Verdienstgrenzen zu gering angesetzt sind. Sämtliche Kosten steigen, und trotzdem "darf" ich nicht mehr Geld selbst dazu verdienen. Da muss man kein Mathe studiert haben, um sagen zu können: diese Rechnung geht irgendwann nicht mehr auf.
Ich wohne zwar zu Hause, was aber nicht heißt, dass ich keine Kosten trage, außer die durch mein Auto verursachten. Und finanziell schlecht geht es mir auch nicht, falls das so rübergekommen sein sollte. Auch ohne Bafög werde ich weiter studieren und weiter mein Auto nutzen.
Es ging mir ja nicht speziell um mich, sondern, allgemein gesprochen, um quasi alle Studenten.
Und ich fühle mich in meinen Aussagen bekräftigt, wenn jemand schreibt:
Es geht darum, Grundbedürfnisse zu sichern.
Denn es geht hier immerhin um die Ausbildung von Menschen, die irgendwann mal bestenfalls zur "Elite" gehören werden und dieses komplette soziale System, wozu auch Bafög gehört, dann selbst in Großteilen mit tragen werden.
Das heißt nicht, dass Studenten wie Götter in Frankreich führen sollen. Das ist einfach wenig zu starkes schwarz-weiß denken. Zwischen Grundbedürfnisse sichern und wie Götter in Frankreich leben besteht viel Spielraum.
Und dabei geht es mir auch nicht mal unbedingt darum, die Bafög Sätze sofort und stark zu erhöhen, sondern Schwachinns-Reglungen wie das eigene Kfz dem Vermögen zuzurechnen, oder eine Verdienstgrenze von nur 4880€ zu setzen, zu überdenken.