So, ich erzähle euch mal kurz eine Geschichte und frag euch, was ihr davon haltet:
Ich bin jetzt frisch Bachelor of Engineering Mechatronik.
Anfang Dezember hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei einer Elektrofirma die für die Industrie Schaltschränke baut, bestückt und SPS Programmierungen vornimmt.
Die ausgeschriebene Stelle suchte einen Elektro Projektierer bzw. SPS Programmierer und war offen für Absolventen. Während des Gesprächs konnte ich schon merken, dass den Herrschaften irgendwie Erfahrung fehlte.
Da muss man doch die Frage stellen, warum die "gerne auch Absolventen" nehmen!? Jedenfalls kam ein erstes Feedback kurz vor Weihnachten, man könne sich vorstellen mit mir in Zukunft zu arbeiten, aber erst nach vorherigem Praktikum oder Berufsausbildung. Ich denke zwischen den beiden Punkten liegen zwar Welten, aber gut. Ich sollte mir die Dinge durch den Kopf gehen lassen und wenn ich mir sowas vorstellen könnte, sollte ich mich nochmals melden.
Anfang Januar hat dann der Chef des Ladens, der Ober Babbo übernommen und meinte, über die Möglichkeiten würde er sich gerne mit mir unterhalten und am Gespräch würde auch sein Werkstatt und Ausbildungsleiter teilnehmen.
Ich also dahin, aber der Ausbildungsleiter war verhindert und wir haben ein ziemlich inhaltsloses Gespräch geführt. Am Ende sollte ich mich erkundigen bei IHK und HWK, in wiefern eine stark verkürzte Ausbildung in dem Bereich möglich ist. Weitere Information war nur, dass ich irgendwas "knapp unter 40k€" zu erwarten hätte, wenn ich da Ingenieursarbeit nachgehe.
Gesagt getan, ich also die Erkundigungen eingeholt und festgestellt: Nein, du willst nicht noch weitere zwei Jahre mit vermindertem Gehalt (Ausbildungsverütung) weiter fahren. Das hab ich dann telefonisch dem Chef mitgeteilt und einen weiteren Gesprächstermin ausgemacht. Der war heute. Ich hab mir gedacht, okay, von deren Seite gabs ja wenig konkretes, also schlage ich was vor. Mein Vorschlag war ein befristeter Vertrag (5-6 Monate) sowie Einbindung in Ingenieursprojekte. Resultat war, 3 Monate Vorpraktikum für ~32k€, in der Elektromontage, nicht etwa im Büro. Ich fühl mich etwas verarscht langsam. Über das konkrete Gehalt, wenn ich nach 3 Monaten eingestellt würde, war immer noch nichts konkreteres rauszuquetschen. Achja, in Schaltschränken hab ich auch schon gearbeitet und entsprechende Zeugnisse abgeliefert.
Jedenfalls hab ich zum Schluss neugierig gefragt, da das Stellengesuch ja schon alt ist, aber immer noch online, ob es denn noch andere Bewerber gebe. Die Antwort war, "ja genug". Eine Aussage, die ich komisch finde, denn warum nimmt man nicht einfach jemanden, der in deren Augen qualifizierter ist? Jedenfalls hab ich dann gefragt, ob nicht die Stelle futsch sein kann, wenn ich bei denen ins Praktikum gehe. Antwort, "wir haben genug Raum in der Projektierung". Tut mir furchtbar leid Leute, aber die Aussagen, passen für mich einfach nicht zusammen. Meine Meinung ist, dass die eine oder zwei Stellen belegen wollen, diese aber unterdurchschnittlich vergüten wollen, weswegen keiner den Job antritt.
Heute Nachmittag hab ich dann zwei ehemaligen Komilitonen getroffen und u.A. die Geschichte erzählt. Die waren mindestens genauso skeptisch wie ich mit "Vergiss den Laden".
Also nochmal, eure Meinung. Meine Mum findet das Angebot "nicht schlecht". Der Laden ist hier in der Gegend auch durchaus als "gut" bekannt.