[Sammelthread] Studenten unter sich

Ich wollte das Stellenthema mal in eine andere Richtung aufbohren:

In den Mainstreammedien hier (West NRW), also Lokalradio, Lokalfernsehen und Zeitung, liest bzw. hört man immer wieder, es würden:
  • Lehrstellen nicht besetzt
  • Fachkräfte Nachwuchs, also Azubis, gesucht
  • Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz sein
  • Ingenieure gesucht

Nun zu den Erfahrungen von mir und meiner Schwester, die jetzt gerade auch auf Ausbildungsplatzsuche ist.
Es werden gerne bei Ausbildungsstellen 70 Personen zum Test eingeladen, 10-20 werden zum Gespräch eingeladen für gerade einmal 2(!) Lehrstellen.
Ich halte das vom menschlich moralischem Standpunkt für höchst fragwürdig und entwürdigend. Abgesehen jetzt mal was unötig die Umwelt verpestet wird, wenn 68 Personen in erster Instanz umsonst kommen.
Und dann gab es das einmal, dass ein Unternehmen nach all dem Zirkus eine Stelle nicht besetzt hat oder "nicht besetzen konnte".
Das ist keinesfalls eine Erfindung, ich habe das selbst gesehen vor circa 7 Jahren und meine Schwester sieht das jetzt auch und muss kämpfen um überhaupt einen Platz zu bekommen.
Am Ende muss man doch ganz nüchtern feststellen, dass wohl einige Stellen unbesetzt blieben und einige junge Leute keine Stelle haben, weil die Personaler vielleicht zu wählerisch sind!?

Genauso war ich jetzt nach dem Studium schon unterwegs bei verschiedenen Unternehmen die auch in den Stellenanzeigen schreiben, sie gäben gerne "Einsteigern/Anfängern" eine Chance.
Am Ende gabs dann doch ne Absage, weil die Erfahrung fehlt :wall:. Das gleiche wie das Ausbildungsmodell, also zig Leute einladen, habe ich jetzt auch schon gehabt, nur ohne Test, dafür aber mit mehreren Runden.
Sobald ich sowas erfahre, werd ich schon sehr pessimistisch was meine Erfolgschancen angeht. Natürlich versuche ich meine zuversichtliche Miene im Gespräch beizubehalten.

Am Campus gab es damals eine gewisse Theorie die sich verbreitet hat zu dem Phänomen Fachkräftemangel. Wenn die Firmen öffentlich nach Fachkräften schreien, dann signalisiert das nach Außen, denen geht es gut.
Im Zweifel also ein Schauspiel um falsche Tatsachen vorzutäuschen. Diese Theorie hat mir persönlich ein damals fast fertiger Wirschaftsingenieur nahe gelegt.

Da hatte ich gestern wieder eine lautstarke Diskussion hier:
In der Personalabteilung von der ehemaligen Arbeitsstelle von meiner Mutter (ehemalig, weil in Rente) arbeiten die meisten nur noch halbtags.
Eigentlich werden Personalangelegenheiten gar nicht mehr am Standort administriert, sondern in der Firmenzentrale.
Da sagte ich: "Siehste, die haben soviel Zeit, dass die vor lauter Langeweile 100 Mann für 4 Ausbildungsstellen einladen."
Antwort: "Ach, quatsch, die Frau Personalcheffin, sieht man ja kaum, die ist ständig Unterwegs und hat genug zu tun und Stress."
Ich: "Wenn man soviel zu tun hat und soviel Stress hat, dann läd man nicht für 4 Ausbildungsstellen 100 Leute ein."
Antwort: "Glaubst du die macht das aus Zeitvertreib? Du spinnst doch."
Ich: "Wir reden hier von Ausbildungsstellen, praktisch billigen Arbeitskräften ohne großartige Bleibeperspektive, nicht von einer Ehe." (Entspricht der Tatsache, ich habs da gesehen.)

So lange Rede, garkein Sinn:
Ist in dem Sektor wirklich vieles Theater?
Oder sind Firmen tatsächlich so wählerisch, dass die lieber Stellen unbesetzt lassen und in der Öffentlichkeit herumheulen, als dass man nicht ganz die eierlegende Wollmilchsau als Azubi oder Angestellten bekommt?
Nochmal, es ist kein Einzelfall. Das FSJ kommt ja nicht von ungefähr. Der Anteil von Menschen die im ersten Anlauf keine Ausbildungsstelle bekommen haben, ist hoch.

@HWK
Mechatronik Ing, oder Geselle? Letzteres darf und kann ich nicht.
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Sehr OT:

Erinnerst mich mittlerweile stark an eine Frau, die nie gebügelt wurde und deswegen zum Feminismus konvertierte.
 
Sehr OT:

Erinnerst mich mittlerweile stark an eine Frau, die nie gebügelt wurde und deswegen zum Feminismus konvertierte.

Dem kann man leider nur zustimmen. Du suchst 99% der Zeit ausreden, warum es bei dir nichts wird.
Wenn keine Bewerbung Erfolg hat, würde ich mir dringend überlegen, was ICH falsch mache. Klar haben Unternehmen Ansprüche, aber unmöglich sind auch die nicht zu erfüllen.
 
@Rapstar
Was genau gesucht wurde weiß ich so nicht. In den Ausbildungsberufen gibt's ja ebenfalls Mangel.

Insgesamt kann man deine Annahme auch umdrehen.
Warum bewerben sich auf eine Aisbolfingsstelle als Beruf X bei einem Unternehmen 200 Leute, während eine andere Firma für die gleiche Ausbildung vielleicht garkeine bekommt?

Beide Seiten selektieren. Die Azubis wollen nur zu den besten und bekanntesten Firmen, die Firmen wollen halt im Gegenzug nur die besten Bewerber.

Die unbekannte freie Werkstatt mit fünf Mitarbeitern bekommen sicher nicht soviele Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz zum Mechatroniker wie das Porsche-Autohaus.
 
Dem kann man leider nur zustimmen. Du suchst 99% der Zeit ausreden, warum es bei dir nichts wird.
Wenn keine Bewerbung Erfolg hat, würde ich mir dringend überlegen, was ICH falsch mache. Klar haben Unternehmen Ansprüche, aber unmöglich sind auch die nicht zu erfüllen.

Und wie bitte erklären sich die vielen Jungen Leute, die keine Ausbildungsstelle bekommen haben und gleichzeitig die vielen unbesetzten Ausbildungsstellen?
Jedes Jahr bekommt man die gleichen Statistiken zu hören und zu lesen. Zum Beispiel hier, Zitat:

Tausende Bewerber gingen leer aus
Für 20.600 Bewerber endete die Suche um einen Ausbildungsplatz erfolglos. Laut Bericht sind "Passungsprobleme weiterhin eine zentrale Herausforderung". Soll bedeuten, dass viele Bewerber den Ansprüchen der Betriebe nicht genügten.

Ich erzähl' hier doch keine Science Fiction.

@HWK
Da ist was dran, erklärt aber nicht die umengen an angehenden Azubis, die nichts bekamen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstes mal dass ich hier reingucke und ich habe jetzt auch nur die letzte Seite gelesen.

Mich wundert es überhaupt nicht, dass soviele Stellen unbesetzt bleiben und selbst Lehrstellen frei bleiben. Hast du dir mal die Leute angesehen die zu Vorstellungsgesprächen oder Eignungstests kommen? Selbst wenn die Bewerbung relativ vernünftig war schafft die Hälfte der Bewerber es nicht mal in sauberer Kleidung zu kommen. Wir haben selber eine Ausbildungsstelle und eine Stelle als Festangestellter (ohne Befristung!) ausgeschrieben und von ~40 Bewerbungen waren 39 grütze.
 
Ich wundere mich auch was du da machst Rapstar. Also ich bin ja vor nem Jahr mit der Schule fertig geworden und die einzigen die leer ausgegangen sind bei der Suche nach einem dualen Studienplatz waren die, die nur 2 bis 3 Bewerbungen geschrieben haben. Okay hab mich insgesamt auch nur für 4 Berufe mit Studium beworben, aber ja ;)


Hast du vielleicht mal daran gedacht in den ÖD zu gehen oder zur Bundeswehr?
 
Ich als Betrieb würde auch lieber niemanden als Azubi einstellen, als jemanden wo ich mir nicht sicher bin, dass er sich ansatzweise rein hängt bzw. überhaupt bis zum Ende durchhält.

Darüber hinaus: wenn sich Leute auf einfach nicht passende Stellen bewerben, muss man sich nicht wundern wenn am Ende stellen offen und Leute ohne Stelle sind.

Man muss halt einfach mal echte Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen und nicht immer die Gründe für Probleme bei anderen suchen. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist absolut essentiell wenn ich mich bewerbe. Darüber hinaus sollte ich halt einigermaßen in der Lage sein die Anforderungen zu erfüllen. Wenn ich schon als „Häufchen Elend“ zum Gespräch komme, werde ich Nie Erfolg haben...
 
@Rapstar

Eigentlich erklärt es das schon. Ich gehe mal nicht davon aus, dass sich alle Azubis auch überall bewerben. Die schicken ihre Bewerbung dann nicht nur zu Porsche, sondern auch zu Mercedes, Audi usw.
Die wollen zu den großen. Dafür kriegen die dann mehrere hundert Bewerbungen, der kleine Autohändler ohne tolle Marke dahinter aber keine einzige.
Am Ende haben die großen nur zwei Stellen bei hundert Bewerbern, und der kleine hat zwei Stellen und keine Bewerber.
Das ist ja eben die Lücke, die manchmal durch Projekte wie Speed-Dating für Betriebe und Schüler geschlossen werden soll.
Gibt's in manchen Landkreisen oder Städten jedes Jahr so im Juli oder August, damit man kurzfristig beide Seiten zusammenführen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Raptstar

Ich habe letztes Jahr auch einige, um genau zu sein 9, Bewerbungen geschrieben. Davon wurde ich bei 7 zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bei 3 war ich und am Ende hatte ich 2 Zusagen. Und ich bin nun wirklich kein Überflieger, habe nur einen Bachelor Elektrotechnik mit 2,9 als Endnote. Ich habe aber auch nur Bewerbungen an "kleine" und "unbekannte" Firmen geschrieben. Bei meiner jetzigen Firma sind es knapp 1000 Mitarbeiter. Bei meinen Studienkollegen schaut es ähnlich aus, bis auf einen. Der hat seinen Bachelor mit 2,3 abgeschlossen und aber nur Bewerbungen zu den Großen wie Audi, BMW, Airbus, Continental, etc geschrieben. Nur Absagen. Er wundert sich, wieso wir alle einen Job haben, aber er noch nicht. Merkst du was?

Bei den Ausbildungsstellen kommt es glaube ich auch noch ganz stark auf die Richtung an, kann mir vorstellen, dass "unbeliebte" Berufe, wie Pfleger, Bäcker oder auch Gas-Wasser-Scheiße sehr schwer Azubis bekommen. Dagegen haben Stellen bei den Großen wiederum einen Zulauf. Aber das ist nur eine Vermutung meinerseits.
 
Und wie bitte erklären sich die vielen Jungen Leute, die keine Ausbildungsstelle bekommen haben und gleichzeitig die vielen unbesetzten Ausbildungsstellen?
Jedes Jahr bekommt man die gleichen Statistiken zu hören und zu lesen. Zum Beispiel hier, Zitat:



Ich erzähl' hier doch keine Science Fiction.

Du erzählst zwar keine Science Fiction, hast aber trotzdem die falsche Vorstellung von der Arbeitswelt.

Evtl. solltest du dir mal Gedanken machen, wie man Personalarbeit macht.
Die Aufgabe ist nicht, irgendwie eine Stelle zu besetzen. Wenn sie es wäre, dann brauche ich genau einen Bewerbe und das wars dann schon.
Die Aufgabe lautet, den/die Richtige(n) für die Aufgabe zu finden.

Und wenn ich mir den Bildungsstand junger Menschen so anschaue, dann braucht man sich nicht wundern, warum man 100 Leute braucht um einen Stelle zu besetzen.
Heute ist schon fast so, dass man nen Masterabsolventen braucht, damit man eine Handwerkstelle besetzen.

Ich betreue in Teilzeit Azubis und Studenten. Und manchmal Frage ich mich, wo das noch hinführen soll.
Das Bildungsniveau und die Einsatzbereitschaft sich neues Wissen/Fähigkeiten anzueignen ist z.T. schlecht ausgeprägt.
Manche Leute lehne ich beim Bewerbungsgespräch ab, nicht weil ich ein ********* bin, sondern weil ich es mir nicht leisten kann, das nachzuholen, was man in der Schule nicht geschafft hat.
(das ist nichts gegen die Schule oder die Lehrer, aber die Standards werden Stück für Stück zurückgefahren, die Anforderungen in der Arbeitswelt folgen dem nicht, eher im Gegenteil)

Von daher ist der Fachkräftemangel real. Es ist Fachkräftemangel und nicht Personalmangel.
Das war schon zu meinen Ausbildungszeiten (Anfang der 2000er) so, dass da Leute dabei waren, die unterirrdisch waren. Das hängt von vielen Faktoren ab, ist eine Mischung aus Wissen und Willen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut Leute, also ich verstehe, die angehenden Azubis sind also unterirdisch.
Okay, lass ich jetzt mal so stehen, muss aber hinterfragen, warum das (plötzlich) so ist?
Die sind ja nicht zur Jahrtausendwende alle kollektiv schei*se geworden.
Wenn ich allerdings suche, nach einem Azubi um eine Fachkraft daraus zu machen, muss ich nunmal ausbilden, dafür heisst es Ausbildung.

Bei meiner Ingenieursstellensuche habe ich momentan folgendes Problem:
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Und nein, selbstverständlich werfe im VG nicht mit Stühlen. :rolleyes:
 
Konzentrier dich lieber auf die Stellensuche anstatt auf unbesetzte Azubistellen.
 
Mal ehrlich, jeder Absolvent hat das Problem. Und jeder den ich kenne hat dieses Problem gelöst. Egal ob in Bayern, in Schleswig-Holstein oder NRW.
Auch einiger meiner direkten Kollegen sind vor kurzer Zeit direkt von der Uni eingestiegen. Einer davon mit Mathestudium auf eine Ingenieursstelle.
Es hängt alles von DIR persönlich ab. Klar hat nicht jeder nach der ersten Bewerbung einen Job aber niemand den ich kenne macht so einen Aufstand und hat so Probleme wie du.
Hast du im deiner Familie/ Bekanntenkreis niemanden, der dir mal ein realistisches Feedback zu deinem Auftreten geben kann?
 
Mal eine Frage zum Thema Bewerbungen. Ich bin zufälligerweise auf ein interessantes Unternehmen aufmerksam geworden, das insbesondere Backend Programmer mit Python Erfahrung sucht. Da ich eh aktuell unzufrieden mit meinem Nebenjob bin, habe ich überlegt, mich dort einmal vorzustellen. Nun sucht das Unternehmen allerdings nur Vollzeitkräfte. Ich würde den Job aber nur begleitend zum Studium ausüben wollen. Da die Firma aber explizit auch frische Absolventen sucht, stehen die Chancen nicht ganz so schlecht.

Meine Frage ist jetzt: Würdet ihr direkt eine vollwertige Initiativbewerbung schreiben oder stattdessen erst einmal freundlich fragen, ob ein Studentenjob überhaupt in Frage kommt ?

Ich tendiere zu letzterem, da ich a) keine überflüssige Bewerbung schreiben möchte und b) bisher sehr gut mit dem informellen Ansatz gefahren bin. Ich würde da echt gerne mal die Meinung von Leuten hören, die vielleicht schon ähnliche Situationen erlebt haben.

Grüße :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal unverbindlich nachfragen, spart Arbeit.

Wenn es passt halt noch ne Bewerbung schreiben, aber dann mit korrektem das/dass ;)
 
Dazu habe ich ja auch tendiert. Danke für deine Einschätzung!

Dass wurde korrigiert :d
 
[…]
Es hängt alles von DIR persönlich ab. Klar hat nicht jeder nach der ersten Bewerbung einen Job aber niemand den ich kenne macht so einen Aufstand und hat so Probleme wie du.
Hast du im deiner Familie/ Bekanntenkreis niemanden, der dir mal ein realistisches Feedback zu deinem Auftreten geben kann?

Genau das denke ich auch die ganze Zeit. Ich würde an dieser Stelle eine Bewerbertraining besuchen.
Mit einem Schnitt > 2.7 (wenn ich noch richtig weiß) und mehr als Regelstudienzeit muss man eben im Vorstellungsgespräch überzeugen.

___

Morgen habe ich auch ein Vorstellungsgespräch für die BA, bin mal gespannt wie das abläuft.
Aktuell überlege ich, was ich zu der Frage bezüglich meiner geplanten Zukunft antworten soll.
 
Morgen habe ich auch ein Vorstellungsgespräch für die BA, bin mal gespannt wie das abläuft.
Aktuell überlege ich, was ich zu der Frage bezüglich meiner geplanten Zukunft antworten soll.

Ich glaube nicht dass diese Frage aufkommt. Allgemein wird das Gespräch vermutlich deutlich entspannter ablaufen als du dir aktuell vorstellst.
Investiere keine Zeit in Fragen dieser Art wenn du deine Zeit bis dahin auch sinnvoller nutzen kannst.

Es wird ggf. kurz geschaut was deine Motivation für das Thema ist und was du an Erfahrung mitbringst.
 
Hmm - könnte schon sein dass die Frage aufkommt. Im allgemeinen übernehmen die gerne die Studenten, welche eine Abschlussarbeit dort geschrieben haben.
Daher ist die Frage schon nicht ganz unwahrscheinlich - allerdings habe ich derzeit echt keine Idee was ich dazu antworten soll.

Morgen bekomme ich auch die möglichen Themen vorgestellt. Hoffe da ist was dabei, was mir liegt.
 
@Rapstar: Warum probierst du es nicht in Bawü ? Ich kenne genug Leute die mit einem BA schlechter als 2,7 direkt eine Stelle im Raum Stuttgart gefunden haben. Allgemein kommen die Absolventen der Uni Stuttgart alle hier irgendwo unter, selbst wenn der Abschluss nicht so gut war. Also vielleicht auch mal den Horizont bei der Suche etwas erweitern ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema zuerst:
Ich habe vor einigen Tagen einem Unternehmen eine Bewerbung geschickt und bin jetzt nochmal über die Stellenausschreibung gestossen, dass die eine "Kurzbewerbung" haben wollen.
Dumm gelaufen, die haben eine komplette von mir bekommen. Ich war mir vor einigen Tagen noch nichtmals des Begriffs bewusst. Ich kam noch nie vorher damit in Kontakt.
Aber was mich interessiert ist, ob der Begriff wirklich so stur definiert ist? Ich meine Lebenslauf, Anschreiben und keine Zeugnisse.
Letzlich noch gelesen, einige Unternehmen würden dazu übergehen ihren Stil von Kurzbewerbungen zu machen, der da wäre, nur Lebenslauf?
Bekommen wir also bald südeuropäische oder englisch, amerikanische Verhältnisse? Da hab ich das schon gesehen, dass es nur hieß "Upload your CV" und das wars dann.


@Hoini
Es kann mir leider keiner wirklich Auskunft geben zu meinem Auftreten. Es ist pauschal einfach so, dass ich mit Bekannten, Freunden und Familie anders umgehe als mit Fremden.
So gebe ich meinem Dad schonmal blöde Antworten, weil er dumme Fragen stellt (die es laut ihm bekanntlich ja nicht gäbe), oder fahre härtere Töne auf, wenn meine Mutter nach dem 538sten mal nicht verstanden hat wie die App funktioniert.
Rauhere, und brutal ehrlichere Umgangsformen mit Freunden und Kumpeln ist doch bestimmt klar, oder?
Was ich von mir selbst beobachten kann ist, dass es im Vorstellungsgespräch schnell sehr leise werden kann, wenn der Personaler nicht die richtigen Fragen stellt.
Sofern die richtigen Fragen kommen, erkläre ich alles sehr sachlich und ausführlich. Vielleicht sogar zu genau!? Wenn er ne Frage stellt, auf die ich eine ausführliche Antwort geben kann, warum nicht?!
Beispiel, dass das mit dem Umschalten zwischen Privat und nicht Privat funktioniert ist wohl unsere Nachbarin:
Eine Frau in den frühen 60ern, genauso Technologieblöd wie meine Eltern, möchte regelmäßig Hilfe von mir haben.
Obendrein ist die Frau auch noch hochgradig psyschish labil. Würde ich mit der so sprechen, wie mit meinen Eltern bei dummen Fragen, würde die sich 3 Tage lang weinend im Bett verstecken (und mit der kein Geld verdienen).
Was ich damit sagen will: Unterm Strich komme ich im öffentlichen Leben super klar, bin immer höflich und zuvorkommend. Ich kann das aber schlecht hier simulieren.

@Susheur
BaWü und Bayern kommen demnächst in den Fokus. Einmal Lebenslauf bei Monster neu hochgeladen und schon gibts nen Schwall an Anrufen. Da ist nicht das Problem.
Ich möchte unbedingt in die Softwareentwicklung in der Steuerungstechnik (Siemens, Beckhoff etc.) allerdings bin ich gesundheitlich (ein wenig) eingeschränkt und kann schlecht reisen.
Bevor jemand fragt, ich werde es hier nicht erläutern und bisher konnte mir kein Arzt richtig helfen. Somit muss ich wohl damit leben.
Mir ist auch klar, dass ich mich vonmeinem Traum verabschieden muss, wenn ich bald nichts finde, und irgendetwas machen muss was mein Abschluss zulässt.

@Skizzi
Am Ende ist es entweder die mangelnde Erfahrung als Begründung oder der geringe Reisewunsch der die Gespräche ins Kippen bringt. Zum ersten kann ich nur fragen, warum man mich denn bloß einstellt.
Achja, und genauso wie beim Thema Ausbildung, hab ich wohl auch das Problem, dass ich mich auf Stellen bewerbe wo sich Zig andere auch drauf bewerben. Da einen besseren zu finden ist bestimmt nicht so schwer.
 
Es werden gerne bei Ausbildungsstellen 70 Personen zum Test eingeladen, 10-20 werden zum Gespräch eingeladen für gerade einmal 2(!) Lehrstellen.
Ich halte das vom menschlich moralischem Standpunkt für höchst fragwürdig und entwürdigend.


Am Ende muss man doch ganz nüchtern feststellen, dass wohl einige Stellen unbesetzt blieben und einige junge Leute keine Stelle haben, weil die Personaler vielleicht zu wählerisch sind!?


BaWü und Bayern kommen demnächst in den Fokus. Einmal Lebenslauf bei Monster neu hochgeladen und schon gibts nen Schwall an Anrufen. Da ist nicht das Problem.
Ich möchte unbedingt in die Softwareentwicklung in der Steuerungstechnik (Siemens, Beckhoff etc.) allerdings bin ich gesundheitlich (ein wenig) eingeschränkt und kann schlecht reisen.
Bevor jemand fragt, ich werde es hier nicht erläutern und bisher konnte mir kein Arzt richtig helfen. Somit muss ich wohl damit leben.
Mir ist auch klar, dass ich mich vonmeinem Traum verabschieden muss, wenn ich bald nichts finde, und irgendetwas machen muss was mein Abschluss zulässt.

Findest du es denn nicht höchst fragwürdig und entwürdigend, dass du Angebote nicht annimmst, weil sie dir nicht gefallen?
Vielleicht muss man am Ende ganz nüchtern feststellen, dass du keinen Job hast, weil du einfach zu wählerisch bist?

Im Verlauf hast du schon öfter geschrieben, dass du irgendwelche Angebote bzw. positive Rückmeldungen bekommen hast, du wolltest aber immer noch wo anders gucken, weil irgendwas nicht stimmte oder du vom hörensagen meinst zu glauben, dass das schlecht wäre da anzufangen. Beschwerst dich aber gleichzeitig über den absolut unfairen Arbeitsmarkt, die dir nur keine Chance geben wollen.
Nimm doch einfach mal eine Stelle an, we sagt, dass du bis zu Rente da festgebunden bist. Aus dem Job heraus wo hinzugelangen ist deutlich einfacher. Erstmal erweckt es den Eindruck beim Personaler "Oh, der hat eine Arbeit, hat also schonmal in einem Assessment/Whatever überzeugt" und schon stehst du bei dem besser da, als jemand über den sich abseits der Zeugnisse noch keine Aussage treffen lässt. Und wenn du Arbeitest kannst du eventuell Leute kennenlernen die dir helfen/dich weiterbringen. Und du verdienst schonmal was Geld.
 
naja, man hängt fast ein drittel seiner zeit im job ab, wenn man da einen hass drauf schiebt hat man kein schönes leben. und wer sowas dann auch noch zum mindestlohn macht, dem ist nicht mehr zu helfen. man lebt ja nicht nur zum arbeiten.

allerdings kann man schon mal für ein paar monate einen kackjob machen, während man sich nach was besserem umsieht.
solange man nicht dumm und ungelernt ist, sollte sich auch zeitnah was besseres finden lassen.
 
Richtig, zumal das vielleicht hilft seinen Traumjob zu bekommen. Ein bisschen flexibel muss man schon sein.
 
So, ich melde mich mal zurück. Ich hab jetzt seit Dienstag eine Zusage und kommenden Dienstag wird unterschrieben. Im August gehts los.
Und ja, es tut gut, wenn man aus eigenen Stücken so überzeugt hat.
Das Vorstellungsgespräch, wenn man es denn noch so nennen darf, war echt hart.
Hier mal kurz eine kleine Zusammenfassung:

1. Begrüßung: "Erzählen Sie Ihren Werdegang." - Gesagt getan.
2. Frage: "Was glauben Sie über unser Unternehmen zu wissen?" - Antwort gegeben
3. Antwort: "Ja, das ist soweit richtig, allerdings[...]"
4. Ausflug in die Montagehalle.
5. "Erklären Sie uns von A-Z wie diese Maschine funktioniert".
6. Ich krüppel mir da einen ab eine vollkommen unbekannte Maschine zu erklären, war am Ende aber alles mehr oder weniger wichtig.
7. Zurück im Besprechungszimmer "Haben Sie noch Fragen?" Also hab ich fragen gestellt.
8. Meine Frage am Schluss: "Wielange wird der Prozess noch vorraussichtlich dauern?"
9. Sie zogen sich zurück vor die Tür, kamen nach 5 Minuten wieder. Ich dachte schon, ich hätt' verkackt.
10. Ingenieur stellt Fragen aus dem kleinen SPS 1x1. Easy zu beantworten.
11. "So jetzt lösen wir noch zusammen eine Aufgabe."
12. Gestellt wurde eine Physikaufgabe, die ich natürlich fast alleine lösen musste. Mit biegen und Brechen habe ich die dann gelöst.
13. "Sie haben den Job."

Das ganze dauerte 135 Minuten und war im Zwirn kaum zu ertragen.

Dieser Job bietet fast alles was ich mir wünschte und leitet meine Karriere in die richtige Richtung.
Pluspunkt ist natürlich auch, wie Eistee schon schrieb, ich habe jetzt ein Unternehmen, dass ich, wie lange die Beschäftigung auch dauert, in den Lebenslauf schreiben kann.
Ich glaube zwar noch nicht, dass diese Stelle was für sehr langfristig ist, aber wohl, dass es sich um eine handelt, wo man ein Jahr bleiben kann (und darauf ist der Vertrag auch befristet).
 
Glückwunsch auch von mir.

___

Meine Bachelorarbeit ist nun auch fix. Eigentlich wollte ich die Gelegenheit nutzen einmal in einen anderen Betrieb/Bereich zu schauen, aber der Betrieb lässt sich ziemlich Zeit, schade. Mit ein bisschen Glück bin ich pünktlich zu Weihnachten fertig mit allem.
 
Auch, wenn ich schon etwas raus bin aus dem Studium: Gerade gegen Ende kann man wirklich empfehlen irgendwo als HiWi (gerade wenn man an der Uni bleiben will) oder als Werksstudent zu arbeiten, auch wenn es dann vielleicht ein Semester länger dauert.
Mir ist klar, dass das nicht in alle Lebensumstände passt, aber allein die Kontakte da helfen und bringen auch Branchenkenntnisse. Einige meiner Freunde hatten es ohne Kontakte schwerer was zu finden und viele sind dann doch in einem der Unternehmen ihrer Werksstudenten-Tätigkeit angeheuert. Und natürlich klappt das nicht immer, weil nicht immer was frei ist, allerdings hat sich dann doch oft was ergeben. Sei es ein Anruf von Firma zu Firma für die Empfehlung (vermutlich auch leichter zu erreichen als der Professor) scheint leichter zu sein und noch öfter hat es direkt in der Firma auch schnell geklappt (wenn auch teilweise über eine temporäre Stelle wie eine Elternzeitvertretung).
 
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