Geforce3M3
Urgestein
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- 28.09.2012
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Mir fehlt die Verliebtheit nicht, weil ich eben nicht davon ausgehe, dass sie "verpflichtend" ist. Es ist aber nicht so, dass ich mich nicht verliebt fühle. Schwer zu erklären
Beispiel ohne Anspruch auf Richtigeit für deinen Fall: Verliebtsein mit deiner Partnerin besteht vielmehr in Form eines dauerhaft bestehendem existentiellen Hintergrundgefühls, als in Form einer dauerhaft im vordergrund bestehenden und intensiv erlebten Emotion. Dieses existentielle Hintergrundgefühl färbt dann die darauf aufbauenden Emotionen mit ein, da es die Verbundenheit mit der Welt insgesamt beeinflusst. Bei einem Verlust eines wichtigen Partners kann man dann beispielsweise spüren dass sich nicht nur spezifische Emotionen ändern, jene die mit dem Partner im Zusammenhang stehen, sondern dass das gesamte “Zur-Welt-Sein” kippt und anders erlebt wird. Martin Heidegger würde sagen, dass dein “In-der-Welt-sein” durch die Partnerschaft beeinflusst wird. Du spürst zwar nicht andauernd eine intensive Jugendverliebtheit, aber dennoch ein mehr oder weniger dauerhaftes Hintergrundsgefühl dass dein Erleben und deine Existenz ingesamt beeinflusst. Und über solche Hintergrundgefühle wird man sich meistens erst bewusst, wenn man sie “verliert” bzw. wenn sie durch andere ausgetauscht werden, da man sie im im normalen Leben für selbstverständlich nimmt.