Du sagst also, dass die Länge eines Studiums wirklich EGAL ist?
Ok, deine Meinung, die sei dir auch gegönnt.
Allerdings fehlt dazu jegliche Erklärung deinerseits.
Für mich ist es Blödsinn zu meinen man sei nach 3 Semestern Hochschule auf dem gleichen Niveau auf dem man nach 6 wäre.
Mit lang habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, aber längeres Studium bedeutet prinzipiell ja mehr Inhalt. Nur 100% der Ingenieure, mit denen ich bisher zu tun waren, waren sich einig, dass 70-80% des Lerninhalts der BA/FH/Uni für den Beruf nicht benötigt werden. Und GENAU das wurde ja der Grund wieso eine BA damals ins Leben gerufen wurde, um Zeit zu sparen und nur das nötigste für den Berufsalltag eines Ingenieurs zu lernen.
Klar nach dem Abschluss weiß ein FHler oder Uni-Absolvent mehr als ein BAler, ABER frag mal alle 3 nach 3 Jahren bzgl. einer Lösung einer DGL, ich wette, dass es keiner schafft ohne ein Buch aufzuschlagen (außer der Uni-Absolvent ist . Und das ist der Knackpunkt, man vergisst die Details recht schnell, grob behält man es jedoch in Errinnerung und dann muss man nur noch wissen, wo die Details stehen
. Genau das macht den Ingenieur aus, habe ich schon weiter oben beschrieben
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Und gleichwertig sind die Abschlüsse nicht, da sie ja auf dem Papier unterschieden werden, aber hätte ich direkt Physik auf Diplom studiert, hätte ich viele schöne Dinge gerlernt, die mir aber jetzt im Beruf so gut wie nix bringen würden. Im Gegenteil meine Einlernphase wäre ja noch viel länger gewesen, was für die Firma sogar von Nachteil ist.
Deswegen reicht ein Bachelor für den Berufseinstieg vollkommen aus, der Master bringt dann vielleicht Brutto 200-300€ mtl. mehr beim Einstieg, aber in den 9 Monaten hat der Bachelor meist das gleiche Niveau erreicht und dazu bereits etwas verdient.
Master will ich aber trotzdem unbedingt machen, zum einen, weil es sicher auf emotional toll ist einen zu besitzen, außerdem will ich mich unbedingt weiterbilden (was grad beruflich schwer ist, wenn man viel unterwegs ist) und außerdem ist er für Führungspositionen/Management essentiell. Nur kann ich den nebenher machen.
Man ist ein Semester früher fertig.
Klar ist man dann schon länger in das Unternehmen integriert und so weiter, streite ich auch garnicht ab. Im Gegenteil, das finde ich auch gut an dem System. Aber wirklich VIEL schneller ist man nicht.
Im übrigen ist es für die "höheren" Positionen nicht unbedingt erforderlich einen Master zu haben.
Mit dem aktuellen System bin ich nicht mehr so vertraut, zu meiner Studienzeit, lag die Regelstudienzeit an der FH noch bei 4 Jahren, da wiegte der Zeitfaktor etwas mehr. Nun mit Bachelor ist es wirklich kaum ein Unterschied.
Der Master muss ned sein, aber ist sicherlich sehr von Vorteil, vor allem aber möchte ich einen Business Master machen und der ist sicherlich hilfreich dabei
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Edit: Ha, zum Thema "jederzeit seinen Master nachholen". Da wünsche ich dir sehr viel Glück, denn das wirst du haben müssen. Einen Studienplätz für den Master zu bekommen ist für Hochschulfremde (also Studenten die nicht auf der selben Hochschule Bachelor und Master gemacht haben) nicht einfach zu bekommen.
Zum einen bietet meine BA (korregiere DHBW) 7 Masterstudiengänge für BAler an und zum anderen würde ich es so oder so als Fernstudium machen und da ist es mit Unis wie Darmstadt überhaupt kein Problem. Wie gesagt mein Arbeitskollege ist schon dabei, ein anderer hat ihn abgeschlossen und in der anderen Abteilung fängt nun auch bald einer an. Achja wir sind alle BAler, sehr beliebt in meiner Firma ^^. Ich würde ja nun auch schon anfangen, aber dann gibt es eben die Subventionen der Firma ned und mit 4500€+ pro Semester ist das ned so günstig
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Ich wollte auch niemanden hier auf den Schlips treten, weil ich gesagt habe, dass es mir etwas rätselhaft ist, wieso man FH- und Uni-Absolventen, die nunmal 6 Semester an der Hochschule waren, den selben Akademischen Abschluss gibt wie jemanden der "nur" 3 Semester studiert hat.
Ich will hier wirklich nicht sagen, dass BA-Studenten nicht so viel Ahnung haben und alles was ihr jetzt denkt (hat sich in den Antworten so angehört).
Irgendwie fühle ich, dass du dir auf den Schlips getreten fühlst, weil ein BA-Student eine ähnliche Qualifikation erhält wie ein FH-Student. Was sollten denn dann die Uni-Absolventen früher sagen, wenn jeder FHler vor seinem Namen Dipl-Ing. (FH) schreiben durfte?
Achja, ist ja ein kleiner Unterschied zu erkennen und so ist es doch aktuell auch mit dem Bachelor, der heißt doch auch glaube bei BA und FH anders, also wo ist das Problem, ist doch ned derselbe?
Und im übrigen, in den 3 Semestern in der Firma "studiert" man auch, denn da gibt es reichlich Studienarbeiten zu erledigen und man lernt auch Neues in der Praxis. Man wird als BAler oftmals auch ned als Praktikant gesehen wie ein FHler, sondern als vollwertiger Mitarbeiter und darf direkt als Ingenieur tätig werden. Mein erster Firmenpraxiseinsatz war direkt ne Konstruktion für den Jemen, ich hatte 8 Wochen Zeit, die ersten 2 Praxisteile waren im Ausbildungszentrum, in dem ich dann Mechanik und Elektrotechnik praktisch lernen durfte. Wir haben den kompletten Ordner der Azubis für Elektroniker in 3 Monaten durchgemacht (waren glaub Inhalt für deren ersten 2 Ausbildungsjahre).
Nur der Metallbereich war ein Graus, denn da gings dann ans Handwerk, boah wie ich das U-Stahl pfeilen gehasst habe
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Mag sein, dass ich an der FH mehr Theorie gelernt hätte, aber ehrlich gesagt bin ich echt froh stattdessen ne "kleine" praktische Ausbildung gehabt zu haben. Manchmal haben wir hier auch Studenten der Uni für ne Diplomarbeit und da muss ich dann schon schmunzeln, wenn ein angehender Ingenieur zum ersten Mal nen Lötkolben hält bzw. WIE er den hält
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Und btw. ich habe nen Diplom, wobei ich mich natürlich nur Dipl.-Ing. (BA) nennen darf, aber immerhin bin ich auch ein Bachelor of Science
(hat mich nur 170€ gekostet
)